Was tun wenn Kampfhunde zubeißen? :: Was sonst nirgends passt

Was tun wenn Kampfhunde zubeißen?

von mecki(YCH) am 27. Juli 1999 14:42

Hallo SLP,

: Vorurteile müssen doch aus vorausgegangenen Erfahrungen entstanden sein und nicht aus dem blauen heraus.

Vorurteile entstehen meist aus Nichtwissen, Nichtinformieren, Nachplappern....so einfach ist das...

mecki





von Karen(YCH) am 28. Juli 1999 11:52

:Wer sich mal mit dem Thema beschaeftigt, wird feststellen, dass gerade diesen Hunderasse
:eine sehr hohe Reizschwelle gegen Menschen angezuechtet wurde.

Aha. Ist aber sehr interessant. Wenn diese Reizschwelle so hoch ist, frage ich
mich wieso es dann überhaupt zu Unfällen mit diesen Rassen kommt.
Wenn das so ist und scheinbar sind ja auch sämtliche Besitzer von
Hunden dieser Rassen so furchtbar vernünftig und haben ihre Hunde
alle gut erzogen, würde es mich wirklich sehr interessieren, warum
auf diesen guten Hunden so herumgehackt wird.
Ich habe diese Diskussionen satt. Denn auch diese Leute, die glauben,
daß die Vorurteile gegen diese Hunde zu unrecht bestehen verleugnen die
potentielle Gefahr die von diesen Hunden (wie auch anderen übrigens)
ausgeht. Bei diesen Rassen aber aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen
erst recht.
Will das eigentlich keiner sehen? Es gibt auch Menschen, die behaupten
ihr Hauslöwe sei"gaaaaanz" lieb und macht keiner Fliege was zuleide.
Ist deswegen alles ok?
Ich denke nicht.

von Heidi(YCH) am 28. Juli 1999 12:06

Hallo Karen,

was willst Du uns damit sagen? Sollen alle diffamierten Rassen jetzt ausgerottet werden. Womöglich sollte man dann auch die anderen größeren Rassen ausrotten. Eine potentielle Gefahr geht doch wohl (theoretisch) von allen mittelgroßen bis großen Hunden aus. Das hast Du recht. Trotzdem kommt es (wenn man die Anzahl der Hunde betrachtet) zu relativ wenigen Beißunfällen. Der Großteil der Hunde, die mit uns leben ist friedlich. Findest Du es richtig, daß deswegen alle Hunde in Sippenhaft genommen werden. Einer hat was gemacht, deshalb bekommen alle die Rübe ab. Das kann doch wohl nicht des Rätsels Lösung sein. Man muß die Ursache und nicht die Wirkung alleine herausfinden.

Würdest Du es gut finden wenn Dein Hund, der absolut gut erzogen und lieb ist als Kampfhund und Kinderfresser bezeichnet wird, weil ein Exemplar dieser Rasse gebissen hat?

Meine Frage also noch einmal. Was willst Du? Wie sieht Dein Lösungsvorschlag aus?

Viele Grüße

Heidi

von Sonja und Nero(YCH) am 28. Juli 1999 20:34

Hallo Karen,

:
: Aha. Ist aber sehr interessant. Wenn diese Reizschwelle so hoch ist, frage ich
: mich wieso es dann überhaupt zu Unfällen mit diesen Rassen kommt.

Wieso kommt es zu Autounfaellen ? Weil Autos so gefaehrlich sind?
Doch wohl eher, weil ein geringer Teil der Autofahrer einfach hirnlos ist
und ein anderer Teil Situationen nicht richtig einschaetzt oder unerfahren ist.
Genauso steht hinter jedem Hund ein Halter, im worst case ein Halter
der dem Hund nicht gewachsen ist.

: Wenn das so ist und scheinbar sind ja auch sämtliche Besitzer von
: Hunden dieser Rassen so furchtbar vernünftig und haben ihre Hunde
: alle gut erzogen, würde es mich wirklich sehr interessieren, warum
: auf diesen guten Hunden so herumgehackt wird.

Sicher ist nicht jeder Halter eines Bullterriers, Staffs etc. schrecklich vernuenftig.
Allerdings kenne ich auch einige Kleinterriere ( im Besonderen einen gaaaaaaaanz
niedlichen Cain T.) der auf jeden Rueden zaehnefletschender Weise losgeht, weil null erzogen.

Ein Hund mit einigen hundert Kilo Bisskraft gibt fuer die blutgeile Presse
eben mehr her, als die Schlagzeile "unerzogener Zwergpudel terroriesiert Renterpaar".


: Ich habe diese Diskussionen satt. Denn auch diese Leute, die glauben,
: daß die Vorurteile gegen diese Hunde zu unrecht bestehen verleugnen die
: potentielle Gefahr die von diesen Hunden (wie auch anderen übrigens)
: ausgeht.

Das ist eine reine Mutmassung Deinerseits.
Jeder Hund "kann" eine potentielle Gefahr sein, allerdings ist es dann Schuld des Halters, nicht
Schuld des Hundes und schon gar nicht eine Blutschuld der Rasse.

:Bei diesen Rassen aber aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen erst recht.

Ist jeder 100 Kilo Kerl ein Schlaeger ? Wohl kaum. Einen Hund Aufgrund
seiner Kraft zu verurteilen ist recht unsachlich.

: Will das eigentlich keiner sehen? Es gibt auch Menschen, die behaupten
: ihr Hauslöwe sei"gaaaaanz" lieb und macht keiner Fliege was zuleide.

Mit Loewen kenn ich mich nicht aus, sorry.

: Ist deswegen alles ok?
: Ich denke nicht.

Allgemein ist in der Hundewelt einiges im argen, da hast Du sicher recht.
Zum Beispiel wenn ein sog. Kampfhund mit Hubschraubern gejagt
und mit 26 Kugel niedergestreckt wird ( so geschehen in Hannover ).

Schwachkoepfe gibt es ueberall, auch unter Hundehaltern.
Der letzte Schrei in Italien: sog. Kampfhunde muessen gegen Wildschweine und
Pumas in die Pit.
SOWAS macht MIR Angst.. Bestie Mensch, armer Hund.

Gruss
Sonja und Nero

von Franziska(YCH) am 28. Juli 1999 21:06

Hallo liebe Karen,

grinning smileyenn auch diese Leute, die glauben,
: daß die Vorurteile gegen diese Hunde zu unrecht bestehen verleugnen
:die potentielle Gefahr die von diesen Hunden (wie auch anderen
:übrigens)
: ausgeht. Bei diesen Rassen aber aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen
: erst recht.

Hast schon recht, umso kräftiger, bzw. größer der Hund, umso mehr schaden kann er anrichten. Wenn du allerdings die potentielle Gefahr, die hinter den sog. Kampfhunden steckt so erschreckend und zum Fürchten findest, dürftest du weder eine Wohnung, noch ein Auto haben. Denn die potentielle Gefahr, die dahinter steht, ist sowohl von der Anzahl der Unfälle, die durch die bösen Wohnungen und Autos verursacht wird, als auch die Schwere der Verletzungen, viiiiieeeel höher, als die, die durch die sog. Kampfhunde, bzw. Hunde allgemein ausgeht (statistisch gesehen, ist die potentielle Gefahr, von der eigenen Wohnung getötet zu werden ca. zehnmal so hoch, wie die Gefahr, von einem Hund - egal, welche Rasse - getötet zu werden).

Also zieh um Gottes Willen besser aus, und lass dein Auto verschrotten...oder denk einfach mal drüber nach, wie gering eigentlich die potentielle Gefahr ist, an der du dich so hochziehst.

Bis dann

Franziska

von Kirstin(YCH) am 28. Juli 1999 23:22

Hallo Heidi

: Findest Du es richtig, daß deswegen alle Hunde in Sippenhaft genommen werden. Einer hat was gemacht, deshalb bekommen alle die Rübe ab.

Von Rübe ab redet ja keiner! Aber ehrlich: Ich habe fast fünf Jahre im Dortmunder Norden gelebt. Vor fünf Jahren rannten alle (sorry, wenn es sich nach noch mehr Vorurteilen anhört, ich bezeichne es inzwischen leider als Erfahrung!) Türken vor einen Yorkie weg. Heute haben sie alle mindestens einen Staff. In jeder SAtraße gibt es mindestens drei, vier Hündinnnen die als Gebärmaschinen in irgendeinem Keller leben. Einmalk in der Woche kommen sie vielleicht auf die Straße leicht zu erkennen an den Zitzen, die bis auf den Boden hängen.
Ich bestreite nicht, dass diese Hunde eine hoihe Toleranzschwelle gegenüber Menschen haben, aber mit meinen Rüden durch die Straße bis zum Park zu gehen inst mir zu gefährlich geworden. Das letzte halbe Jahr, das wir da gewohnt haben, bin ich die 1,5 km mit dem Auto gefahren. Ach ja, nachdem mein eigener auch nicht gerade kleiner Hund (angeleint, beim Joggen) von einem Staff ziemlich perforiert worden ist. Und dieser Hund hat sich verbissen. Zufall? Unnötig zu erwähnen, dass der Typ davon natürlich gaaaaaar nicgts wußte, er war nämlich zu der Zeit beim Arzt, bei der Trinkhalle und und und. Die Sache ist bis vor Gericht gegangen, wir haben die Kosten ersetzt bekommen. Im Nachhinein habe ich mich oft gefragt, ob wir Glück hatten, dass der Richter uns die kanpp 2000,- Tierarztkosten zugesprochen hat, anstatt zu sagen, "ist doch nur ein Mischling, was soll der Stress".
Natürlich sind es die Leute, natürlich können die Hunde eigentlich nichts dafür. Dennoch ist es von meiner Erfahrung her nur allzu deutlich, dass sich diese Typen nun mal keine Collies oder Retriever kaufen!!!
Ich kann inzwischen viele emotionsgeladene Äußerungen verstehen, über die ich vor einigen Jahren auch den Kopf geschüttelt hätte. Meine eigenen Gefühle beim Anblick einiger mir bekannter Hunde aus dieser Straße reichen von Panik bis Aggression. Wir sind hauptsächlich wegen dieser Leute/Hunde aus unserer alten Wohnung weggezogen und inzwischen kann ich auch wieder ehrlich über einen Staff sagen, dass er ein wirklich netter Hund ist, aber das hat gedauert. Ich kenne zumindest in Dortmund gabz ganz viele Leute, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie wir und das wird auch woanders so sein. Sorry, aber ich kann gewisse "Mordgelüste" in bestimmten Situationen (!!!) inzwischen voll verstehen. Und ich habe auch manchmal, nein wahrscheinlich eher häufig, Sprüche abgelassen, die mir früher nicht über die Lippen gekommen wären, für die ich mich auch zum Teil schäme.

: Würdest Du es gut finden wenn Dein Hund, der absolut gut erzogen und lieb ist als Kampfhund und Kinderfresser bezeichnet wird, weil ein Exemplar dieser Rasse gebissen hat?

Ich denke, dass Besitzer verschrieener Hunderassen schon etwas "mitdenken" müssen. Ich hatte früher eine relativ kleine Hündin vor der Niemand Angst hatte. Meinen Großen halte ich jetzt auch deutlich sichtbar bei mir und zurück, wenn Leute kommen, die Angst haben. Obwohl er nichts tut.

: Wie sieht Dein Lösungsvorschlag aus?

Hundeführerschein für alle! So ein Team-Test zum Beispiel dürfte von den meisten Hunden + Haltern mit ein bißchen Arbeit zu bewältigen sein und in einen Verein eintreten muss man auch nicht. Die Hund emit der Prüfung könnten dann u.U. Steuervergünsigungen erhalten oder man könnte die Leinenpflicht etwas lockern.
Aber dann bitte für alle. Nicht, dass ich meinen (brav neben mir sitzenden) Hund auf Anweisung einer berittenen Streife anleinen muss, während sie sich 100 m weiter darüber totlachen, dass ein freilaufender hysterischer Dackel dem Pferd in den Fesseln hängt.

Viele Grüße,
Kirstin

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