Chili schwer verletzt, aber sie lebt! :: Welpen - Junghunde

Chili schwer verletzt, aber sie lebt!

von Franzi+Wonda+Chili(YCH) am 18. November 1999 16:04

Hallo an alle!

Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe und Chili beim Tierarzt noch unter Beobachtung ist, will ich schnell ein paar Zeilen schreiben.

Irgendwie scheint dieses kleine Bündel Hund das Pech anzuziehen. ERst der Besitzerwechsel, dann fällt sie mir am ersten TAg in diesen Abflußschacht, der aber Gott sei Dank kein Wasser führte. Gestern wurde sie dann in der Tierarztpraxis Steinel von einer Hündin in den Hintern gebissen, die Welpen wohl nicht leiden kann. Auch meine Fehler gewesen, ich hatte die Situation falsch eingeschätzt und war wohl zu blauäugig gewesen. Nur gut, daß ich weiß, wie man einen Hund aus so einer Situation rausholt. Die andere Hündin mußte ich an den Hinterbeinen hochheben und das Maul aufhebeln, weil sie Chili nicht loslassen wollte. FAzit: Eine Quetschung und ein kleines Löchlein am Po, ein kreischender Hund. Aber sie berappelte sich wieder, heute morgen gingen wir wieder spazieren, sie begegnetete anderen Hunden und hatte ihren Spaß.

Gegen Mittag bekamen die Hunde dann Fressen und hinterher einen Ochsenziemer. Wonda frißt ihn immer in ihrem Korb, Ivan (Rotti-Schäfi-Pflegehund) lag auf dem Teppich, Chili in gebührendem Abstand. Zweimal kam sie ihm wohl zu nahe, er knurrte. Beim dritten Mal hat er nur mal kurz hingeschnappt und ich dachte noch: "Donnerwetter, jetzt hat sie sich aber endlich unterworfen, sie rührt sich ja nicht mehr!" Da sah ich auf einmal, wie eine große Blutlache vor ihr entstand. Ich versuchte noch, meinen Tierarzt zu erreichen, aber der war nicht da. Ich war sicher, die Halsschlagader sei offen und so packte ich den Hund, preßte immer das vermeintliche Loch mit den Fingern zu lief auf Strümpfen vor die Tür und rief meine Nachbarin in Panik um Hilfe. Die kam auch sofort und fuhr mich zum nächsten Tierarzt, drei Kilometer weit weg. Natürlich war gerade Schneesturm und wir konnten nur kriechen, ich war völlig fertig und nur noch am Heulen. Dr. Linder versorgte sie dann notfallmäßig, inzwischen blutete sie aber schon nicht mehr. Sie konnte aber auch den Kopf nur schlackernd bewegen. Anti-Schock-Programm usw. Röntgen ergab keine Verletzung der Wirbelsäule, aber sie scheint ein Trauma zu haben. Ich war völlig aufgelöst und ließ mich schließlich von einer Freundin abholen, da meine Nachbarin wieder fahren mußte, um ihre Kinder vom KiGa abzuholen. Ich telefonierte dann mit meiner Tierhomöopathin, der Frau meines eigentlichen Tierarztes, die mir sofort einiges zusammenstellte, was ich mir abholte. Aconit C200 gegen den Schock und stündlich Arnica C200 gegen die Blutungen, die ja auch innerlich hätten passieren können, z.B. im Gehirn. Ich rief also wieder bei Dr. Linder an, wollte die Kleine zu mir holen, deren Kreislauf sich wieder stabilisiert hatte und deren Schocksymptome auch gelindert waren. Sie hing inzwischen am Tropf, und daher ließ ich sie noch dort, ließ mir aber versichern, daß sie ihr die Medikamente nach Anweisung geben würden. Die Kleine war inzwischen schon wieder fitter, versuchte auch den Kopf zu heben. Sie wird das alles wohl überleben. Die Frage ist nur, was am Hals zurückbleibt. Die Ärztin hat aber die Hoffnung, daß es nur eine Quetschung und ein Trauma ist. Frau Steinel riet mir, heute Abend zur Halsstützung einen "Vatermörder" anzulegen: der Länge nach zusammengefaltetes Gästehandtuch um den Hals und mit einer elastischen Binde fixieren. Außerdem soll ich sie heute Abend um neun Uhr nochmal anrufen, wie wir weiter vorgehen.

Nach der Sorge um ihre körperliche Gesundheit mache ich mir nun natürlich auch Sorgen um ihre Psyche. Es wird sicher ein schönes Stück Arbeit, ihr wieder Vertrauen in große Hunde zu geben. Aber Frau Steinel wird mich da auch homöopathisch unterstützen.

Den Pflegehund habe ich sofort von Evelyn, einer Freundin mit einer Hundepension mit Zwingeranlage, abholen lassen, mir kommt so schnell kein Pflegehund mehr ins Haus. Ich kannte Ivan schon, er hat bislang süß mit Chili gespielt, hatte aber eine ordentliche Beuteaggression, ließ keinen an seinen Ball etc. Der ansonsten so freundliche, aber super aufdringliche Hund hat bei Evelyn erstmal ihren Sohn angeknurrt! Seine Besitzerin muß erstmal ein richtiges Rangordnungprogramm mit ihm durchziehen, wenn sie wiederkommt. Außerdem kriegt ihre Versicherung eine gepfefferte Rechnung.

Ich kann Euch sagen, jetzt erst weiß ich, wie Kleinhundebesitzern zu Mute ist. Ich muß mich schon sehr zusammennehmen, wenn wir großen Hunden begegnen und bin rein emotionell wirklich versucht, die Kleine zukünftig auf den Arm zu nehmen, was natürlich auch ungut ist.

Soviel für Heute, demnächst mehr! Drück uns die Daumen, daß Chili gut aus der Sache herauskommt. Sie ist so ein toller Hund!

Wem ist denn so was auch in der Welpenzeit passiert und wie reagiert der Hund heute auf Große? Macht mir bitte Mut!

Verstörte Grüße von Franziska, Wonda und Chili

von Ursel + Asta(YCH) am 18. November 1999 16:37

Liebe Franziska!

Erstmal alles, alles Gute für die kleine Chili!
Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, daß alles wieder gut wird!

:Wem ist denn so was auch in der Welpenzeit passiert und wie reagiert der Hund heute auf Große?
Ich denke, es hängt davon ab, wie der Hund im allgemeinen vom Wesen her ist.
Asta hatte in der Zeit vom 6. - 12. Monat die Gelegenheit, einige unangenehme Erfahrungen mit großen Hunden zu machen, die aber gottseidank glimpflich abgelaufen sind. Sie ist heute in der Regel zu großen Hunden freundlich, reagiert aber leicht aggressiv, wenn der große Hund Zeichen vom Aggression zeigt. Will der andere spielen, ist dabei aber sehr grob, fängt sie an zu schreien. Das bremst den anderen meist. Asta ist ein recht selbstbewußter Hund.
Aika, ihre beste Freundin, ist ein ängstlicher und sehr unterwürfiger Hund. Nachden sie zweimal von einem großen Hund übel zugerichtet wurde, hat sie nun Angst vor allen Hunden.

Nun ist Chili ja noch jung. Ich bin sicher, daß man den Kontakt zu (friedlichen) großen Hunden noch sehr gut wieder aufbauen kann. Sie muß jetzt nur viele positive Erfahrungen mit unterschiedlichen Hunden machen.

Ich wünsche Euch, daß alles gut verläuft!!

Viele liebe Grüße
Ursel + Asta

von Heike & Terrierbande(YCH) am 18. November 1999 16:40

Hallo Franziska,

wenn ich sowas lese, wird mir immer ganz schlecht. Aber man kann sich als Kleinhundebesitzer auch nicht im Vorfeld verrückt machen.

Unsere kleine wurde mit 5 Monaten von einer Schäferhündin gebissen. Erst haben die beiden eine ganze Zeit gespielt, plötzlich schrie sie wie am Spieß. Keiner hatte genau gesehen, was passiert war. Sie war ganz steif und schrie so sehr, daß alle Umstehenden ganz blaß wurden. Ergebnis: ein tiefes Loch in der Kopfhaut, Notdienst Tierarzt, Versuch ohne Narkose zu nähen. Gelang nicht, also ließen wir es so zuheilen.

Du fragtest besonders nach den psychischen Konsequenzen: Vor dieser Hündin hatte sie dann Angst, aber Gott sei Dank vor anderen Hunden nicht.

Ich drück Deiner Chili ganz fest die Daumen.

Liebe Grüße

Heike & Terrierbande

von Franzi+Wonda+Chili(YCH) am 18. November 1999 16:47

Hallo Ihr Zwei!

Lieben Dank für Eure aufmunternden Worte! Ich denke, Chili ist an sich der Typ, der das gut wegstecken kann, zumal mit homöopathischer Unterstützung. Sie ist sehr selbstbewußt und dadurch ist der Unfall ja wohl téilweise auch passiert - sie war einfach zu keck und hat die zwei Warnungen einfach überhört. Vielleicht hat sie jetzt gerafft, daß sie vorsichtiger sein muß.

Ich bin ja Gott sei Dank auch hundemäßig so fit, daß der Wunsch, die Kleine hochzureißen, nur ein Wunsch bleiben wird. Aber ein mulmiges Gefühl wird mich wohl eine Weile noch begleiten. Mit Wonda habe ich es aber auch hingekriegt, daß sie ihre Angst vor DSHs abgelegt hat, obwohl sie von einem regelrecht angefallen wurde(allerdings war Wonda da schon älter). Jetzt hat sie nur noch vor dieser einen Hündin Angst und das ist auch okay.

Ich hoffe jedenfalls, daß Chili zunächst mal ohne größere Schädigungen aus der Sache rauskommt!

Schöne Grüße von Franziska, Wonda und Chili

von Franzi+Wonda+Chili(YCH) am 18. November 1999 16:51

LIebe Heike!

Danke für Deine Zeilen! Das grauselige war, daß Chili nach dem "Schnapper" einfach nur still dalag und das Blut eine Lache bildete. Ich dachte nur: Ich bin im falschen Film, umschalten bitte! Ich dachte, er hätte ihr das Genick gebrochen und dazu hatte es wohl auch nicht viel gefehlt. Aber die Kleine ist zäh, eine Kämpferin, und ich hoffe, sie packt es!


Keiner hatte genau gesehen, was passiert war. Sie war ganz steif und schrie so sehr, daß alle Umstehenden ganz blaß wurden. Ergebnis: ein tiefes Loch in der Kopfhaut, Notdienst Tierarzt, Versuch ohne Narkose zu nähen. Gelang nicht, also ließen wir es so zuheilen.

Auch eine Sch...situation! Ist es denn gut verheilt?
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:
: Ich drück Deiner Chili ganz fest die Daumen.


Danke, wir können's brauchen!

Liebe Grüße von Franziska, Wonda (die alles verpennt hat und nur ab und zu interessiert an den Blutflecken geschnuppert hat) und Chili
:
: Liebe Grüße
:
: Heike & Terrierbande
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von Pat(YCH) am 18. November 1999 18:07

hallo franzi
nur einen kurzen rat:
die halsstütze nur so lange dran lassen, wie unbedingt nötig.
nicht länger aus übervorsicht oder weil es doch ein welpe ist.
viele ta`s lassen sie gerade bei traumata im hals-u wirbelbereich
zu lange dran.
die möglichen spätfolgen sind bei rechtzeitiger abnahme der stütze weit geringer.

chili wünsch ich schnelle und gute genesung

gruß pat

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