von Silke(YCH) am 16. August 2003 14:54
Hi!
: Nur wie sieht es dann mit reiten aus?
Wie funktioniert es denn beim Führen? Beim Longieren? Wie reagiert Dein Pferd da auf den Hund? Aggressiv? Irritiert? Ängstlich? Alles Gewöhnungssache (es sei denn, einer von den beiden hatte mit der anderen Spezies schon schlechte Erfahrungen, aber auch dann geht´s mit viel positiver Bestärkung)!
Mein Pferd (Ole) und mein Hund (Meggie) kennen sich, seit Meggie 8 Wochen alt ist. Da Ole nie agressiv auf den Hund reagiert hat, habe ich Meggie schon ganz früh beim Trockenreiten mitlaufen lassen - dann war Ole schön entspannt ;-) Das Herumgehopse vor seiner Nase und auch das Anspringen von Meggie hat ihn überhaupt nicht gestört - insofern hatte ich wohl ziemliches Glück *g*. Wichtig war mir immer, daß Ole (und auch jedes andere Pferd) weiß, wo Meggie ist, deshalb hat sie im Stall
immer ein Halsband mit mehreren Hundemarken (klimpert so schön) um, so daß die Pferde sie genau orten können, auch wenn sie mal im toten Winkel oder "um die Ecke" ist. Bisher hat sich noch kein Pferd vor ihr erschreckt.
Naja, nach einiger Zeit, als Meggie dann größer und sicherer auf den Beinen war, hab ich sie auch beim normalen Reiten mitlaufen lassen. Sie paßt auf sich selbst auf, Ole ignoriert sie (paßt aber trotzdem auf, daß er sie nicht tritt) und es klappt wunderbar ;-) Üben kann man das am Besten in einer Reitbahn, in der der Hund nach außen ausweichen kann (Halle mit Bande ist anfangs ungeeignet).
Da Meggie Ole heiß und innig liebt (und zum Glück ein Hütehund ist), erübrigen sich "Herankomm-" oder "Bleib hier" - Kommandos gänzlich (sie würde ihn NIE aus den Augen lassen ;-)), aber wenn ich das Ablegen o.ä. vom Pferd aus übe, ist der Clicker das Mittel der Wahl. Mit keinem anderen "Instrument" kann ich meinen Hund so gut aus der Ferne "steuern" - spätestens am Pferd merkt man, wie wenig man da mit der konventionellen Ausbildung weiterkommt *g*.
: Weil von oben ist es schwieriger z.b. den Hund anzuleinen - bzw. mit beiden zu üben dass dies gut funktioniert Wie geht man an die Sache ran?
Naja, wie schon gesagt, hatte Ole zum Glück keine Probleme damit, wenn Meggie ihn anspringt. Insofern lasse ich sie sich an ihm Aufrichten und kann sie dann problemlos anleinen. Ole hat allerdings nur 1,48 m - wenn Dein Pferd größer ist, KÖNNTE das eine sportliche Leistung erfordern ;-)
Hat Dein Pferd Angst, wenn Dein Hund es anspringt, würde ich das getrennt üben: Einerseits das Pferd gegen Berührungen an der Seite desensibilisieren (mit der Gerte abstreichen usw.) und es daran gewöhnen, daß Du Dich an einer Seite runterlehnst und wild herumfuchtelst *g*. Dem Hund würde ich - vielleicht auf einem Anbinder sitzend - beibringen, sich nach Möglichkeit mit der Pfote nur an Deinem Fuß / Bein abzustützen, wenn er sich aufrichtet. Anschließend würde ich das Ganze mit Pferd und Hund zusammen mit einem Helfer, der das Pferd evtl. festhält und füttert, üben, bis das Pferd sich dran gewöhnt hat. Bei ganz schlimmen "Berührugsängsten" kannst Du dem Pferd auch eine Decke überwerfen, die die "Krallenkratzer" anfangs etwas erträglicher macht.
Als Leine würde ich eine Retriever-Leine (oder einen etwas längeren "Eigenbau" in dieser Form) empfehlen. Diese Leine besteht aus einem Stück und hat am Ende eine Schlaufe, die dem Hund über den Kopf "geworfen" werden kann - dann braucht man nich mit irgendwelchen Karabinern herumfummeln. Weiterhin gibt es noch die "Merothsche Hundeleine" (Meroth ist der, der auch die Ledergebisse entwickelt hat), die wohl ähnlich funktioniert (aber sauteuer ist).
Viel Spaß beim Üben!
Liebe Grüße, Silke, Ole (Tinker) und Meggie (Aussie)