Clickern bei Angstkläffer?
von Sabine Winkler(YCH) am 04. September 2000 21:42
Hallo Daggi,
vielen Dank für Deine Tips, vielleicht kann ich was davon verwenden, allerdings etwas abgewandelt. Bei dem Fall, an den ich vor allem denke, handelt es sich um einen sehr kleinen Hund, der auch nur sehr selten und schwach in Hosenbeine gezwickt hat. Das setzt etwas andere Prioritäten als ein Besucher attackierender Schäferhund. Bei "meinem" Hund nervt einfach nur das schrille Gekläff. Da ist auch bei den Besitzern der Druck, etwas zu tun, nicht ganz so groß, notfalls kann man sich das Hündchen ja unter den Arm klemmen, dann ist es still. Das kann man mit einem Schäferhund nun doch nicht... ;-)))
: Die Besitzer haben dem Hund der aus nicht gerade guten Verhältnissen kam aus Mitleid sehr viele Privilegien eingeräumt, was der Hund in ihren Augen mit "Dankbarkeit", aus meiner Sicht mit einer vollkommen übertriebenen Bindung quittierte.
: Im Gespräch bekam ich mehrfach Aussagen wie: Hier hat ja auch niemand einfach hereinzukommen, der sieht ja auch sehr imposant aus, der will uns nur verteidigen - weil er es bei uns so gut hat! et cetera, wohl nichts Neues.
Ja, inzwischen habe ich bei weiteren Besuchen auch noch einiges bemerkt, was meine Hoffnung, in diesem Fall viel auszurichten, verringert hat. Ich befürchte nämlich, daß über den Hund Familienprobleme ausgetragen werden. Konstellation: Familie mit zwei kleineren Kindern. Er hat angeblich das Hauptproblem, da der Hund ihn immer noch ankläfft. Er ist gekränkt, da sie vorher auch schon Hunde hatten, mit denen er gut klar kam, und der neue Hund lehnt ihn immer noch ab. Wenn ich da bin, verkrümelt sich der Mann, so gut er kann. Vermutlich will er gar keinen "Hundepsychologen" unmd würde den Hund, glaube ich, lieber wieder weggeben.
Sie wiederum hängt an dem Hund und hat eigentlich gar kein so großes Problem mit dessen Verhalten, weil sie sich - wie bei Deinen Schäferhundleuten - allerlei Erklärungen zurecht legt: der Hund mag sie eben besonders gern, er hat doch so schlimmes erlebt und soll es jetzt gut haben, er tut ihr leid usw. usf. Womöglich findet sie es insgeheim sogar ganz gut, daß der Hund ihren Mann "ausgrenzt" und durch sein Gebell zeigt, daß er ein grober Klotz ist und keine Ahnung von Hunden hat...???
Besonders besorgt macht mich, daß sie mit den Kindern gar nicht klar kommt. Die nerven ganz beträchtlich und versuchen, immer wieder das Beratungsgepräch zu stören, indem sie endlose Fragen stellen oder der Frau das Portemonnaie entwenden und Geld rausnehmen usw. Und sie nörgelt nur herum, was überhaupt nichts bewirkt, die Kinder machen einfach weiter trotz 1000mal "Nun laß das endlich, leg das weg,..." Also keine guten Aussichten für eine Lösung des Problems, befürchte ich. Wer keine Kinder erziehen kann, kann oft auch keine Hunde erziehen... ;-)
: Speziell in diesem Fall war JEDE Reaktion der Besitzers bestärkend für den Hund. Ich hätte hier wohl meine Gesundheit massiv aufs Spiel gesetzt, wäre ich mit MP oder Disc vorgegangen.
Mag sein. Siehe vielleicht mal meine Antwort an Elke.
: Das Ganze dauert nun schon Geraume Zeit, Fortschritte stellen sich kontinuierlich ein, aber ein einziger Erfolg für den Hund wirft uns wieder um Wochen zurück.
Das ist ja ganz tröstlich für mich, sowas dauert eben lange...
Viele Grüße von
Sabine