Hallo Martin,

:aber die aufgabe bleibt bestehen : such die motivation.
:
...oder um es mit Herrn Lorenz zusammenzufassen:

Verhaltensdefinition setzt immer Motivationsanalyse voraus...

Nun beschreibtst Du aber das Verhalten, das das Objekt der hundlichen Begierde -welcher Art diese auch immer gerade ist- an den Tag legen soll. Was aber, wenn die jeweilige Person sich reichlich wenig dafür interessiert, wie man idealerweise mit dem Hund gerade umgehen sollte/könnte/müßte, sei es weil ihr Hunde egal, lästig oder gar angsteinflössend sind?
Das ist doch aber ein grundlegender Unterschied: löst das Gegenüber des Hundes das Problem durch ein adäquates Verhalten oder -falls nicht der Fall- muß der Halter eingreifen? Ersteres ist der Idealfall und führt dazu, dass Letzteres nicht nötig ist.
Nun habe ich aber leider im Alltag (habe gerade zwei solcher Bekannte) bisweilen jeden Tag so viele "Ernstfälle", dass ich gar nicht ausreichend Trainingssituationen schaffen kann, ohne dass diese immer wieder durch durch die Realität durchbrochen werden.

Und die Ausgangsfrage war ja die nach der Einwirkung des Halters. Also was tun, wenn nicht jeder Besucher/Gast/Passant Hundefreund und Hundekenner ist und sich für Tests zur Verfügung stellt?

Viele Grüsse,

andreas

Hallo Reinhold,


: Übrigens kann ich seither jederzeit an jenen Maschendrahtzaun treten,

Was mich interessieren würde: wie verhält sich der Hund beim Erscheinen/Anwesenheit anderer Personen?
Ich habe etliche Male die Erfahrung gemacht, fremde Hunde in recht kurzer Zeit ruhig zu bekommen, mal mit Desinteresse, mal mit Beschwichtigungssignalen, wie es gerade passt. Anders habe ich im Tierheim gar keine Chance, zu den Hunden hereinzukommen. Das Ganze bis hin zu Hunden, die auf fremdem Grundstück lautstark grölend auf mich zurasten.

Allerdings nehmen die Hunde meist nur eine Verknüpfung mit einer bestmmten Person vor und zeigen bei anderen das gleiche Verhaltensrepertoire wie zuvor. Auch an Dich die Frage: wie sieht die Einwirkung des Halters aus, wenn der betreffende Mensch, weil er mit Hunde vielleicht gar nichts am Hut hat , das gewünschte Verhalten nicht zeigt?

Das Beispiel mit dem Nachbarshund würde überspitzt formuliert bedeuten, dass sich ein jeder Besucher zunächst mal auf Deine Weise bei dem Hund vorstellig zu werden hätte. Ich kenne aber etliche Leute, deren einzige Reaktion ist: "was geht mich der Köter an, der soll die Klappe halten" und die Erlangung dieses Ergebnisses vom Halter des Hundes verlangen-ohne selbst in irgendeiner Hinsicht tätig zu werden.

Viele Grüsse,

andreas

Grüß Dich Andreas,

jetzt bist du aber ausgesprochen hartleibig:

: Und die Ausgangsfrage war ja die nach der Einwirkung des Halters. Also was tun, wenn nicht jeder Besucher/Gast/Passant Hundefreund und Hundekenner ist und sich für Tests zur Verfügung stellt?

- man kann nicht alle probleme lösen, vor allem nicht, wenn nachbarn beteiligt sind.

- situation erst einmal akzeptieren (nicht billigen und vor allem nicht resignieren)d.h. relaxen und ziel erfassen.

- hartnäckig weiter üben. Immer wieder einmal jemanden bestellen, der hilft.

- der hund lernt so, dass die situation unangenehm werden kann. Je nach stimmung wird er das eine oder andere mal schwächer oder kaum reagieren. die bestärkung (die gefahr verschwindet) bleibt die gleiche. Das ist eine mischung aus gewöhnung und desensibilisierung. Das braucht seine zeit.

- als berater von außen den leidensdruck des halters ultimativ erhöhen. Laxheit und inkonsequenz des halters sind die hauptgründe für mangelnden erfolg.

- mit dem clicker kann man alternativverhalten shapen. Kurz bellen, abliegen, schnauze halten, c&b.

- bellprobleme lassen sich nicht wundersam lösen (außer wenn ich darüber eine geschichte erzähle). Aber mit einiger ausdauer bekommt man sie fast immer in den griff.

tschüß Martin & Mirko