von Ninablue(YCH) am 28. Mai 1999 21:07
Hallo,
also irgendwie läuft da was falsch. Wer hat Euch denn eingeredet, daß Rüden prinzipiell unverträglich untereinander sind? Schon mal auf die Idee gekommen, daß man auch Rüden erziehen kann? Der Alphahund entscheidet letztendlich, wer gebissen wird. In einer guten Hund-Mensch-Beziehung sollte der Alphahund immer noch der Mensch sein. Sicher renomieren Rüden mehr als Hündinnen, aber eventuelle Raufereien sind zwischen Hündinnen schlimmer. Man muß eben von Anfang an Aggressionen tadeln und täglichen Kontakt mit Hunden jeden Geschlechts fördern. Auch wenn es mal kurz Krach gibt, verhalten sich die Besitzer korrekt, gibt es selten eine Rauferei. Merke ich, daß mein Rüde einen anderen nicht mag, sollten die Besitzer in entgegen gesetzte Richtung gehen und die Hunde zu sich rufen. Meist passiert dann gar nichts. Wenn natürlich ein Besitzer zu den Hunden geht, um den Hund zu holen, kann man sich auf eine Rauferei gefaßt machen. Vielleicht sollten sich Hundeführer einfach mehr mit Hundeverhalten auseinandersetzen. Kastration führt bei bereits aggressiven Rüden oft nur dazu, daß sie dann auch Hündinnen angreifen. Erziehung und Sozialverhalten ist in jedem Fall sinnvoller. Übrigens bekommt meine Hündin nach ihrer Sterilisation sicherlich keinen Gebärmutterkrebs oder ähnliches. Gebärmutter und Eierstöcke wurden nämlich entfernt. Selbst Gesäugekrebs wird bei einer Kastration vor der 3. Läufigkeit weniger wahrscheinlich. Außerdem kann ich das ganze Jahr über problemlos mit meinem Hund spazieren gehen, ohne ständig lästige Rüden abzuwehren. Das Mädchen ist jetzt 13 und hat bisher keine Probleme. Einziger Grund für mich, eine Hündin nicht kastrieren zu lassen, wäre die Angst vor den Risiken einer Narkose! Die Sterilisation eines Hundes halte ich für ausgemachten Unsinn. Der Rüde hungert genauso wegen der Hündinnen und leidet unter dem unerfüllten Trieb. Wer nimmt schon eine Infektion oder Verletzung in Kauf, nur damit ein unfruchtbarer Rüde seine Hündin deckt? Also unerfüllte Triebe lebenslang. Da kann ich ihm wenigstens die Narkose ersparen! Bei Hündinnenfinde ich sterilisieren noch schlimmer, denn sie würde weiterhin läufig, weiterhin belästigt, weiterhin scheinträchtig. Da ist Kastration tausendmal sinnvoller. Würde jeder Hündinnenbesitzer seine Hündin kastrieren, der nicht züchten will, hätten auch die Rüdenbesitzer weniger Ärger. Wir ließen unsere Hündin kastrieren, weil wir vorher einen Rüden hatten und den Kummer kannten. Raufen tun Hündinnen und Rüden, wenn Herrchen es nicht untersagt. Und ruhiger wird ein junger Rüde auch nicht durch kastrieren. Er bekommt höchstens ein anderes Fell, wird von anderen Rüden vernascht und rauft vielleicht auch noch mit Hündinnen. Wohl kaum sinnvoll.
Mein nächster Hund wird wieder ein stolzer Rüde und er wird sicherlich kein Raufer, denn sonst bekommt er Ärger. Von Anfang an wird er lernen mit anderen Hunden umzugehen. Wenn er dann mal rauft, dann sicherlich nicht ohne Grund. Es gibt nämlich sehr wohl einen Unterschied zwischen gestörten Rüden, die alles und jeden plattmachen wollen und gut sozialisierten Rüden, die mal auf einen Rüden treffen, mit dem sie nicht klar kommen und deshalb auch mal raufen.
Nina Burkhardt