Bei dominatem Hund härtere Hand? :: Hundeerziehung + Soziales

Bei dominatem Hund härtere Hand?

von Anja(YCH) am 17. Mai 2003 18:55

Ich würde gerne ein paar objektive Meinungen zum Thema Hundeerziehung bei einem speziellen Fall hören:
Es ist so das ein bekannter (Michael) von mir vor 2 Jahren einen Hund aus dem Tierheim bekommen hat, der gar nicht sozialiesiert ist und einen riesen Aufstand macht wenn er einen anderen Hund sieht. Er ist dann nicht mehr zu bändigen, geht über Tisch und Bänke, er will dann nur noch zu diesem Hund und schreit dabei sehr sehr laut. Er ist nicht mehr abzulenken in der Situation. Er zieht so sehr an der Leine dass man alleine damit beschäftigt ist ihn fest zu halten. Man könnte ihm dabei ein Bein ausreißen, er würde zu dem Hund laufen und ihn direkt mit getöse so unterdrücken das der andere bewegungslos auf dem Boden mit Sam an der Kehle liegen bleiben muss!!!!Das will Miachel nicht und schon gar kein anderer Hundebesitzer(verständlich). Auch auf ein Jahr lang Hundebesitzer suchen die sich darauf einlassen ihren und Sam mit Maulkorb laufen zu lassen damit Sam versteht das ein anderer Hund ihm nichts tut, hat sich niemand gefunden. Aber das alles tut er nicht nicht unbedingt aus aggressivität, sondern weil er unsicher ist. Micheal war natürlich schon in der Hundeschule und da ist Sam auch sehr gelehrig und beachtet die anderen Hunde nach einibger Zeit nicht mehr aber auf der Straße ist er nicht zu halten. Außerdem zieht er an der Leine dass einem nach einer halben Stunde spazieren gehen der Arm abfällt. "Normales" Bei- Fuß-Training funktioniert nicht...
Dann hat Micheal einen Hundetrainer engagiert, bei dem das alles auch wunderbar geklappt hat, nur wieder bei Michael nicht. Dazu kann ich sagen das Sam ansonsten ein sehr geleehriger und aufmerksamer Hund ist, er befolgt gerne Befehle. Es ist auch so das Michael in seiner Erziehung konsequent ist. Das kann also der Fehler nicht sein.
Nun haben wir auf einem spaziergang den ersten Hundebezitzer getroffen der meinte das wäre alles nicht so schlimm, er könne Sam ruhig abmachen die würden das schon alleine austragen. Sein Hund hat beindruckend gut gehört hat alles(auch Platz auf distanz und Futter fallen lassen) sofort ausgefürt ohne "nachzufragen" und er versteht sich mit allen Hunden. Nach einigem Überlegen und wie gesagt einem Jahr jemanden suchen hat er ihn dann abgemacht, die beiden haben oben beschriebene Situation ca. 5 Min. ausgetragen und dann haben sie sich prima verstanden. Der andere Hundebesitzer sagte das das Problem generell sei das er ruhig mal dominater mit Sam umgehen soll und ihn sehr streng behandeln soll. Michael und ich haben ihn genauer gefragt wie er das meinte: Wenn Sam an der Leine ziehe solle er ihn mit einem richtigen Ruck zurüchziehen und erst dann weitergehen und auch generell sagte er das Sam ein sehr dominanter aber nicht böser Hund sei den man dadurch nicht mit Leckerlie und einem "Feiiiniiiee" beeindruckt. dann haben sie Beifuß geübt ohne Leine Michael sollte die Leine in der rechten Hand halten und immer wenn Sam vorging sollte er die Leine fallen lassen. das hat so super funtioniert das Sam eine halbe Stunde ohne Leine an sämtlichen Fahrradfahren(die er sonst auch gerne jegen will) und Aas(da hätte er sonst auch sehr bestimmt zu fressen hingezogen)beifuß gelaufen ist.Zwischendurch hat Michael Sam auf den Rücken gedreht und so kurz gewartet. Wenn er spielen durfte und er was gemacht hat was er nicht machen soll hat er mit der Leine geworfen (mit einem "Nein"winking smiley.
Ich muß sagen nach den 2 Jahren die ich Sam kenne habe ich ihn heute wirklich nicht mehr wiedererkannt. Diese "ruppige" Art von Erziehung gefällt mir überhaupt nicht aber es hat nach einer halben Stunde schon einwand frei geklappt!!Das beeindruckt mich sehr, weil ich auch viel mit ihm geübt habe in der Vergangenheit und es hat wirklich nichts funtioniert, und wir haben wirklich 2 Jahre täglich daran gearbeitet mit sämtlichen Methoden..
Was meint ihr dazu?
Tut mir Leid das es so lang ist aber es ist mir auch sehr wichtig weil ich nicht möchte das Sam einen seelischen Schaden davon nimmt!!!

Besorgten Gruß Anja

von Antje(YCH) am 17. Mai 2003 19:18

Hallo Anja,

hattest Du denn das Gefühl daß der Hund einen seelischen Schaden davongetragen hat???

Ihr trainiert jetzt seit 2 Jahren mit dem Hund und anscheinend funktioniert es nicht. Wenn es nun funktioniert und der Hund dadurch an Lebensqualität gewinnt (je besser ein Hund gehorcht desto mehr Freiheiten kann man ihm zugestehen), solltest Du doch eigentlich selbst wissen was das Beste für den Hund ist...

Viele Grüße

Antje

Viele Grüße

Antje

von Susanne und NInja(YCH) am 18. Mai 2003 04:44

Hallo Anja,

ich denke was du erlebt hast ist der Kurzwirkeffekt, den besonders spektakuläre Methoden nach sich ziehen. Leider wirken diese scheinbaren Direkterfolge natürlich sehr beeindruckend auf Zuschauer. Eine langatmige Verhaltenstherapie wirkt weit weniger spektakulär, hat aber die wesentlich effektivere Wirkung.
Wenn der Hund im Kontakt mit Artgenossen unsicher ist, wirkt Aggression v. Seiten des Besitzers noch verunsichernder. Stell dir vor eure Familie wird angegriffen u. du willst sie Verteidigen. Nun geht dein Partner hin u. macht dich "nieder".
Der Hund reagiert im Moment, weil er perplex über diese neue Situation ist. langfristig wird sich sein Problem noch verschlimmern
Ich würde lieber zu eoinem Verhaltenstherapeuten gehen.


Gruß von Susanne und Ninja
PS: Dominanz demonstriert sich nicht durch Rückenwurf und Leinenruck, das ist lediglich Einschüchterung.
Sinnvoller wäre es über Initiiren von Aktivität und Ignorieren zu arbeiten (das müsstet ihr euch in allen Facetten in Ruhe erklären lassen


von Alex & Aris(YCH) am 18. Mai 2003 06:42

Hallo Anja,

:: Es ist so das ein Bekannter (Michael) von mir vor 2 Jahren einen Hund aus dem Tierheim bekommen hat, der gar nicht sozialiesiert ist und einen riesen Aufstand macht wenn er einen anderen Hund sieht.........Aber das alles tut er nicht nicht unbedingt aus Aggressivität, sondern weil er unsicher ist.::

Klingt für mich sehr nach Angstaggression. Turid Rugaas würde sagen der andere Hund ist für Sam ein "green slymie monster"! Die Frage ist, denn das geht aus deinem Posting nicht hervor:

"Was hat der Besitzer bisher in solchen Situationen" gemacht?

Angesagt wäre aus meiner Sicht keineswegs irgendeine Einwirkung auf den Hund. Angst, Unsicherheit mit pseudodominanten Aktionen zu ahnden ist kontraproduktiv. Zu dem Effekt, "Anderer Hund Gefahr droht" kommt dazu: "Anerer Hund, GEfahr droht von dem UND von meinem Herrchen.

Erforderlich wäre eine Desensibilisierung, bei der man Schritt für Schritt beginnt erwünschtes Verhalten zu betärken. Klar dass das 5 Meter vor dem anderen Hund nicht geht. Also beginnt man mit größeren Entfernungen. Ich würde dabei außerdem mit einem konditionierten Bestärker (Clicker) arbeiten. Aber das muss jemand deinem Bekannten zeigen, der was davon versteht. Ansonsten ist die GEfahr von Fehlverknüpfungen durch falsches Timing etc. zu gross.

:: Micheal war natürlich schon in der Hundeschule und da ist Sam auch sehr gelehrig und beachtet die anderen Hunde nach einiger Zeit nicht mehr aber auf der Straße ist er nicht zu halten.::

Wie wurde dort gearbeitet?

:: Außerdem zieht er an der Leine dass einem nach einer halben Stunde spazieren gehen der Arm abfällt. "Normales" Bei- Fuß-Training funktioniert nicht...::

Der erste Schritt wäre "Normales Gehen an lockerer Leine", nicht "Bei-Fuss-Gehen". Dazu findest du sicher einiges im Archiv. Schau mal im Clickerforum!

:: Dann hat Micheal einen Hundetrainer engagiert, bei dem das alles auch wunderbar geklappt hat, nur wieder bei Michael nicht.::

Ein Problem, dass mir sehr bekannt ist. Ich hab auch 2-3 so Kanditaten bei mir im Clickertreff. Tja, woran liegt das wohl? Wenn der Trainer was kann, dann ist es für meist ihn ein Kinderspiel mit einem fremden Hund zu arbeiten. Das Verhältnis zwischen den beiden ist völlig "unvorbelastet", der Hund achtet nur auf die wesentlichen Signale. Oftmals ist er regelrecht erleichtert darüber, dass alles für ihn plötzlich so "eindeutig" wird.

Manchmal demonstriere ich das mit dem Hintergedanken, den Leuten zu zeigen, dass es IMMER an ihnen liegt und nicht am Hund. Ich wirke auf keinen fremden Hund in irgeneiner Art und Weise aversiv ein. Bei meinen gibt es schon mal ein ärgerliches "Naaaah" oder so ähnlich. Warum laufen die aber am Hundeplatz neben mir un "himmeln mich an"?

Tja ich bin dort halt wahrscheinlich einfach "Wichtig"! Und Herrchen oder Frauchen schaffen das nicht. Ohne Geplärre, Gezerre, Geschrei vor dem Hund souverän erscheinen. Klingt einfach, ist aber für manche Menschen schwer.

Aber gerade diese Menschen, die weniger natürliche Autorität haben, kommen dadurch in einen Teufelskreis. Die Kombination aus "uninteressant", "Wischi-Waschi-Ausbildung" (mit Locken usw.) und dann bei "echt-dominanten-Hunden" (ich hasse diesen Ausdruck) "Gas-geben" endet für den Hund in einer einzigen Unberechenbarkeit und somit meist für alle Beteiligten im langfristigen Chaos.

Scheinbare Erfolge verpuffen recht schnell, oder sie sind darauf zurückzuführen, dass irgendeine Struktur erkennbar wird, die vorher überhaupt nicht da war. Der Presi dieses Erfolgs wäre mir zu gross. Vor allem weil ich WEISS, dass es anders geht.

:: Dazu kann ich sagen das Sam ansonsten ein sehr geleehriger und aufmerksamer Hund ist, er befolgt gerne Befehle.::

Das glaub ich gerne. Was für ein Hund ist es denn?

:: Es ist auch so das Michael in seiner Erziehung konsequent ist. Das kann also der Fehler nicht sein.::

Ehrlich auch so ein "abgenudelter" BNegriff. Was ist das genau "konsequent"??? Versuch mal zu definieren. Ich wette mit dir er ist schlicht und ergreifend UNINTERESSANT für seinen Hund.

:: Nach einigem Überlegen und wie gesagt einem Jahr jemanden suchen hat er ihn dann abgemacht, die beiden haben oben beschriebene Situation ca. 5 Min. ausgetragen und dann haben sie sich prima verstanden.::

Was ist das jetzt z.B: für eine "konsequente Methode"? Einerseits die Hunde das Ganze "austragen lassen", andererseits beim nächsten Mal "Geschimpfe, Gerucke"!

:: Der andere Hundebesitzer sagte das das Problem generell sei das er ruhig mal dominater mit Sam umgehen soll und ihn sehr streng behandeln soll.::

"Dominanz" ist so ziemlich das überflüssigste Wort in der Hundeausbildung. Ich treffe täglich Leute, die meinen ihre Hunde wären "dominant". Eben nicht bös, aber schrecklich dominant!

MEist ist es die eigene Unzulänglichkeit, die man auf diese Art und Weise immer dem Hund unter die Pfoten schieben kann. OK, bei meinem geht das und das nicht- ist halt "dominant" (oder einfach nur "blöd" - kenn ich auch).

Es setckt sogar ein klitzeklines Stück Wahrheit drin. Allerdings in einem ganz anderen Sinn, als zumeist gemeint.

"Dominant" ist ein Atttribut, das die Beziehung zwischen zwei Lebewesen beschreibt - und das nur situationsabhängig. Wenn der Besitzer also völlig uninteressant ist und keinerlei "Sender" für den Hund ist, sondern meist nur "Empfänger", dann stimmt wirklich die Rangordnung zwischen den beiden nicht. ABER diese ist nicht durch sinnlose Gewalt wiederherstellbar. Ich denke an eine Rangordnung, die sich dadurch etabliert, WER auf WEN achtet. Wer sendet Signale und wer reagiert darauf. Autorität und Kompetenz erzeugen Kooperationsbereitschaft.

::...... und auch generell sagte er das Sam ein sehr dominanter aber nicht böser Hund sei den man dadurch nicht mit Leckerlie und einem "Feiiiniiiee" beeindruckt.::

Sorry, aber das ist der größte Quatsch. Wir haben einen echten "Terror-Terrier". EX-Einschläferungskanditat und Kettenhund. Den hätt ich mal in anderen Händen erleben wollen. Bzw. natürlich nicht, weil ich weiss, wie das enden hätte können. Er sprang schon mal von einem Dach einer Katze hinterher, dachte einst immer Angriff ist die beste Verteidigung, zerrte an der Leine, wie verrückt, käffte jeden Hund am Horizont an, dasss man meinte, er würde sich sofort auf ihn stürzen, was er teilweise auch tat *ggg*.

Seit ca. einem Jahr arbiete ich mit ihm. OHNE irgendwelcher PSeudo-Dominanz-Gesten. Ich hab das Belchkästchen in die Hand genommen, eine Handvoll Leckerchen in die Tasche gesteckt und los ist es gegenagen. Hat ihn das beeindruckt??? Ja, scheinbar gewaltig.

Er läuft eine prima Unterordnung, er geht mit 99% der anderen Hunde souverän um. Ich konnte mit ihm nach einem halben Jahr auf den Hundeplatz gehen (wäre früher undenkbar gewesen) und ihn dort im Freilauf rumsausen lassen. Wir machen Agility und tausend "Gimmick´s". Er ist mein leibster Clicker-Vorführhund geworden, weil er jeden Schmarrn sofort ausprobiert. Skateboard-Fahren innerhalb 5 Minuten.

:: Zwischendurch hat Michael Sam auf den Rücken gedreht und so kurz gewartet.::

Der legendäre "Alpha-Wurf" auch so ein Ammenmärchen aus der kynopädagogischen Mottenkiste.

:: Ich muß sagen nach den 2 Jahren die ich Sam kenne habe ich ihn heute wirklich nicht mehr wiedererkannt. Diese "ruppige" Art von Erziehung gefällt mir überhaupt nicht aber es hat nach einer halben Stunde schon einwandfrei geklappt!!::

Wenn es aber anders (z.B. mit dem von dir erwähnten Trainer) auch innerhalb kurzer Zeit klappt? Woran liegt das dann? Ist es nicht so, dass der Hund die Unfähigkeit seines Halters bezahlen muss? Warte ab, wie es weitergeht.

:: Tut mir Leid das es so lang ist aber es ist mir auch sehr wichtig weil ich nicht möchte das Sam einen seelischen Schaden davon nimmt!!!::

Dito- aber das Thema bewegt mich wirklich. Es geht anders, glaub mir. Dein Bekannter sollte zu einem wirklich guten Trainer gehen.

Viele Grüsse

Alex & Aris (& Ronni)

von uwe & geli(YCH) am 18. Mai 2003 07:47

hallo, anja.

wir haben auch so einen kandidaten zuhause, den wir mit fast einem jahr bekommen haben, ohne nennenswerte erziehung oder sozialisierung. (alex und arís und ronnie haben schon bekanntschaft mit ihm gemacht)
jedenfalls haben wir als erstes eine hundeschule besucht, mit einem sehr resolutem trainer der als erstes versuchte, dem hund sein "dominanzverhalten" (das er nie hatte) mit der nötigen portion härte auszutreiben. der erfolg war, das er zwar angst vor dem trainer hatte, aber seit dem in gewissen situationen recht unberechenbar geworden ist. z.b.: hat der trainer unserem lukas die schnauze zugehalten und ihm starr in die augen geschaut und nach einigen sekunden kräftig auf die nase geblasen. seitdem warne ich jeden vor dieser aktion, bevor ihm unser rüde die nase abbeißt. (hat vor kurzen ein bekannter gemacht, er wurde glücklicherweise nicht verletzt). dies ist das ergebniss einer zu groben erziehung.
seit dieser zeit versuche ich die erziehung so konsequent wie möglich zu machen und dem hund somit zu zeigen, daß er es nicht nötig hat, auf "sein" rudel aufzupassen, sondern daß das mein job ist, ABER gleichzeitig erziehe ich den hund mit soviel positiver bestätigung wie es nur geht und habe dabei nur die besten erfahrungen gemacht.

viele grüße
uwe & geli

von Franziska und Katia(YCH) am 18. Mai 2003 07:59

Hallo Anja!

Ich kann mich dem Posting besonders von Alex und Aris nur anschließen. Solche Hau-Ruck-Demos machen zwar etwas her, haben aber entweder keine Langzeitwirkund oder schlagen nach kurzer Zeit sogar ins Gegenteil um. Wir haben gerade Problemhundleute mit einem wirklich bissigen Schäferhund in Betreuung, der auf alles und jeden losging, was ihm begegnete. Er kam am Stachelhalsband zu uns und kaum, dass er lospolterte kam schon ein heftiger Ruck, ein hartes "Platz" und ein Runterdrücken. Hatte jahrelang nur eine Verschlimmerung gebracht. Wir konditionierten den Hund auf den Click, verpaßten ihm ein Halti,das er anstandlos akzeptierte und bereits in der vierten Einzelstunde (die teilweise nur 15 bis 30 Minuten dauern, weil der Hund schnell in Streß gerät) war es möglich, mit ihm vor einem Supermarkt die Passanten vorbeigehen zu lassen, natürlich noch im gebührenden Abstand. Die Leute waren total happy, weil sie das früher im Leben nicht geschafft hätten, er hätte sich nur aufgeführt. Wir hatten aber von Anfang an gesehen, dass der Hund absolut angstaggressiv war und vor seinem Lospoltern jede Menge Beschwichtigungssignale abließ. Die haben wir dann geclickt und er merkte schnell, dass die Situtationen doch nicht so gefährlich waren wie er dachte. Oft will er seine Leckerli auch gar nicht, auch nicht sein Spielzeug, weil der Click ihm als Sicherheitssignal reicht. Unsere letzte Stunde war mit Maulkorb + Halti am Marktplatz einmal die STraße rauf und runter. (Maulkorb, weil wir ganz nah an Passanten vorbei mußten. Er mag auch den Maulkorb, weil er merkt, dass Fraule dann viel ruhiger und angstfreier ist). Er hat in einer viertel Stunde nur einmal einen Menschen ganz kurz angemault, das war echte eine Sensation. Zuhause auf seinem Grundstück darf man ihn zwar auch nicht streicheln, aber dort führt er sich nicht auf, da ist er sicher und geborgen. Ein wirlich interessanter Fall, der wieder ganz deutlich zeigt, dass die Umorientierung ohne STrafe viel wirksamer ist als jeder zwang. Und dieser "Alphawurf" ist Riesenquatsch, alles nur blödes Getue. Wenn ich einen meiner Hund wirklich mal disziplinieren muss und so richtig heftig sauer werde (was sehr, sehr selten vorkommt), dann plustere ich mich so auf, dass mein Hund sich freiwillig auf den Rücken legt und ich ihn gar nicht anfassen brauche. Aber wie gesagt, dass ist SEHR selten (pro Hund einmal im Jahr oder weniger).

Sucht Euch einen wirklich guten Trainer, der sich mit dem Clicker auskennt und arbeitet behutsam an dem Problem.

Ciao, viel Glück

Franziska und Katia

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