HD bei großen Hunden :: Gesundheit & Hund

HD bei großen Hunden

von Petra(YCH) am 04. Juni 1997 09:09

Hallo
Kann mir jemand Tips geben, wie ich bei meinem großgewachsenen Hund HD "vermeiden" kann bzw. was sollte ich tun und was sollte ich lassen, wenn er HD haben sollte?
Grüße Petra

von heidi(YCH) am 17. Juni 1997 09:49


Hallo
Kann mir jemand Tips geben, wie ich bei meinem großgewachsenen Hund HD "vermeiden" kann bzw. was sollte ich tun und was sollte ich lassen, wenn er HD haben sollte?
Grüße Petra

Hallo Petra,

vermeiden kannst Du es überhaupt nicht. Du kannst die Gefahr nur einschränken, in dem Du Dir einen Hund kaufst, bei dem die Eltern und auch die Groß- und Urgroßeltern HD-Frei sind. Tips erhälst Du bei Rassehundeverbänden. Hat Dein Hund HD, solltest Du ihn auf gar keinen Fall übergewichtig werden lassen. Du solltest außerdem vermeiden, daß der Hund über große Hindernisse springt. Es gibt zwar schon Operationen (künstliche Hüfte etc.), ich habe jedoch noch keine guten Erfahrungen damit gemacht.

HD ist und bleibt leider eine Erbkrankheit.

Heidi

von Petra Führmann(YCH) am 17. Juni 1997 18:20

Hallo!

Mein Schäferhund wurde vor fast zwei Jahren auf einer Seite mit einem künstlichen Hüftgelenk ausgestattet.

Es geht ihm jetzt sehr gut. Ohne diese Operation wäre er lt. meinem Tierarzt schon wegen zu großer Schmerzen eingeschläfert worden.

Ich kann gerne mehr erzählen, falls es jemanden interessiert.

Gruß
Petra

von Maja Hulicka(YCH) am 17. Juni 1997 21:07

Hallo Petra,

natürlich interessiert es uns! Wenn es geht, so präzise als nur irgend möglich, inkl. OP und Genesungsverlauf.
Über einen eigenen Erlebnisbericht -vielleicht sogar im Magazin- sind Dir sicherlich sehr viele Hundehalter dankbar!!

Liebe Grüße Maja Hulicka

von Petra Führmann(YCH) am 18. Juni 1997 18:20

Ja, also dann hier der geforderte Bericht (kann gerne ins Magazin übernommen werden):

Rebell ist ein Langhaarschäferhund (sehr groß, 40 kg, dabei absolut mager). Mit einem Jahr wurde links eine leichte HD festgestellt, die sich aber überhaupt nicht bemerkbar machte.

Ich habe in den folgenden Jahren mit ihm sehr viel gemachtBegleithundeprüfung, Schutzhundeprüfung 1, Fährtenhund, später Agility (wenig). Während der ganzen Jahre lief er regelmäßig am Pferd mit, auch bei Wanderritten. Er war immer munter und topfit.

Im Sommer vor zwei Jahren (Rebell war damals 6 Jahre alt) stand er abends im Garten auf und lief stocklahm, d.h. er belastete das linke Hinterbein sehr sehr wenig.

Die Röntgendiagnose am nächsten Tag ergab eine hochgradige HD mit starker Arthrose (oder Arthritis - ich kann mir den Unterschied einfach nicht merken...) und der Einschätzung des Tierarztes, daß er es mit Schmerzmitteln noch etwa 6 Monate aushalten könnte. Der Kopf des Hüftgelenkes war praktisch nur noch zur Hälfte vorhanden und das ganz zackig und ausgefranst. Der Tierarzt staunte, daß Rebell bis dato noch keine Lahmheit gezeigt hat. Ich war natürlich geschockt und frage mich seit dem, ob ich ihn überlastet habe.

Ich überlegte also hin und her und entschloß mich zur Hüftgelenksoperation. Da Rebell trotz seines Namens im Grunde ein ganz kleines Sensibelchen ist, kam es nicht in Frage, ihn mehrere Tage zur Operation in einer Klinik zu lassen. Lt. meinem Tierarzt ist Prof. Dr. Kasa aus Lörrach die Kapazität in Punkto Hüftgelenke und ich entschloß mich, ihn dort operieren zu lassen, da Rebell auch nur einen Tag dort bleiben mußte.

Also, wir einige Tage später nach Lörrach gefahren (mit 4 Monate alter Welpe, 1jährigem Kind und Rebell). Er wurde untersucht und bekam eine vorbereitende Antibiotikaspritze. Dann konnte ich ihn wieder mit ins Hotel nehmen. Am nächsten Morgen gab ich ihn ab. Er bekam sofort eine Narkosespritze, so daß er nicht allzu lange alleine bleiben mußte. Die Operation erfolgte am gleichen Tag und am nächsten Vormittag konnte ich ihn wieder mitnehmen. Bei der Operation wurde links ein komplett neues Hüftgelenk eingesetzt (Kugel und Pfanne).


Die nächste Zeit war sehr anstrengend, da Rebell eigentlich gar nicht laufen sollte. D.h., er wurde an der Leine in den Garten geführt, durfte pinkeln etc. und mußte dann wieder ins Haus. Rebell ist ein sehr ruhiger Hund, trotzdem wurde es nach einigen Tagen, als die Schmerzen sichtbar nachließen (er konnte trotzdem am nächsten Tag schon wieder laufen und hat das Bein auch belastet) sehr schwierig, ihn ruhig zu halten. Nach zwei Wochen versuchte er bei den 5-Minuten-Ausflügen in den Garten an der Leine herumzuhüpfen. Eine Woche nach der Operation mußte er jeden Tag zum Tierarzt, um Antibiotika gespritzt zu bekommen, dann nochmal eine Woche jeden zweiten Tag und dann vier Wochen lang jede Woche einmal Anabolika zum Muskelaufbau. Nach vier Wochen durfte er endlich ein wenig spazierengehen (an der Leine). Dann konnten die Spaziergänge endlich gesteigert werden und nach 6 Wochen durfte er wieder frei laufen.

Es dauerte noch etliche Wochen, bis auch die leichte Lahmheit, die sich direkt nach der Operation zeigte, verschwunden ist.

Inzwischen geht es Rebell hervorragend. Er rennt herum, spielt mit meinen anderen Hunden, tobt mit Welpen und hüpft wieder über niedrige Hindernisse und Gräben (freiwillig natürlich). Seine Gänge sind nicht mehr so raumgreifend wie früher, allerdings hat er letztes Jahr noch eine schwere Arthrose im Schultergelenk bekommen, die ich aber mit homöopathischen Mitteln im Griff habe. Bei Spaziergängen über einer Stunde wird er deutlich langsamer und trottet nur noch nebenher.

Die Operation an sich hat 3.200,-- DM gekostet. Dazu kam noch die Fahrt- und Hotelkosten sowie die tierärztliche Behandlung mit Antibiotika- und Anabolikaspritzen und Röntgennachkontrollen etc. Alles in allem hat es etwas über 4.000,-- DM gekostet.

Für Rebell hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Ich weiß allerdings nicht, wie man ein lebhaftes Tier 4 Wochen lang ruhighalten soll.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Gruß
Petra + Rebell

PSInzwischen hat er noch eine Pankreasinsuffizienz. Wer hat dazu einen Tip?

von Sonja(YCH) am 18. Juni 1997 19:07

Hallo Petra,

bevor Du Dir bei jedem Hopser Deines Hundes Gedanken machst,
besprich doch mit Deinem Tierarzt (wenn Du ihm wirklich vertraust)
die Möglichkeit, Deinen Hund mittels Röntgenuntersuchung auf HD untersuchen
zu lassen. Das geht nur in Vollnarkose, daß für und wieder sollte also
gründlich abgewogen werden. Mir schwirrt das auch oft im Kopf herum, da
ich über Neros Eltern wenig weiß, ich kann Deine Angst gut verstehen!

Grüße
Sonja und Nero

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