Hallo Leute

Ich hab das erste ernste Problem mit meiner sechsjährigen Mischlingsdame. Meine Lady stammt aus dem Tierheim und ist ein Mix aus Golden Retriver, Belgisch Malinoix, Labrador und Irish Setter. Sie ist scheu bis ängstlich und eine ganz liebe. Sie streitet niemals mit anderen Hunden. Entweder kann sie mit denen spielen oder sie macht nen Riesenbogen drumherum.

Nun sind wir umgezogen. Alle Wege in die Spazierzonen führen über dieselbe Strasse. Da gibt es nur auf einer Seite ein Trottoir (Gehsteig). Von den Häusern grenzen die Gärten direkt an. Also zwanzig Zentimeter neben dem Trottoir sind die Gartenzäune und Gitter. Ich MUSS da durch zum Gassi gehen. Alternative wäre ein Umweg von einer Stunde auf Strassen. Liegt nicht drin.
Nun prescht da ein völlig wild gewordener Leonberger jedesmal nach vorn und rastet dermassen aus, dass meine Hündin ne halbe Herzattacke bekommt. Sie hat inzwischen sowas von Angst dort durchzugehen. Sie versucht auszubrechen. Will mich mit der Leine auf die Strasse reissen.
Leider hat es nur auf einer Seite den Gehsteig. Sonst würd ich natürlich auf der anderen Seite gehen. Dummerweise ist das dann auch noch eine sehr unübersichtliche S-Kurve. Sollte sie sich also jemals losreissen oder mich mitreissen, ist ein Autounfall sozusagen vorprogrammiert.

Die idiotischen Leonberger-Halter stehen nur im Garten und kichern sich einen ab. Bestenfalls ruft die Frau mit dem Baby auf dem Arm noch "Er schützt ja nur sein Revier." Klar, aber das Trottoir gehört nicht dazu. Das ist öffentlicher Grund. Die rufen ihren tobenden Leonberger noch nicht mal zurück!

Da ich heute sowieso auf die Gemeinde musste, um uns nach dem Umzug noch anzumelden, hab ich mich auch gleich beim Ortspolizisten erkundigt. Er sagte, da kann man nichts tun. Der Hund sei auf dem Grundstück seines Eigentümers und hinter dem Gartenzaun, bzw. Gitter.
Auf meine Frage, ob ich den Leonberger mit Wasser oder Zitronensaft anspritzen dürfe, sagte er, dass die Besitzer dann eine Strafanzeige erstatten könnten und das ganze dann beim Friedensrichter landen würde.

Auf der Strasse zu gehen ist mir einerseits wegen dem Verkehr in einer S-Kurve zu gefährlich und andererseits, wenn etwas passieren würde, wärs meine Schuld, weil ich nicht auf dem vorhandenen Gehsteig war.

Also Leute, habt ihr irgendwelche Vorschläge, was ich da tun kann?

Hoffnungsvolle Grüsse
Elli

:-)

Hallo Elli,
ich habe dies bei uns hier mit einem Dobermann durch. Auch ich muss jeden Tag an seinem Grundstück vorbei, wenn ich meine Tochter vom Schulbus abhole. Allerdings ist jedes Mal nicht Ari vor Schreck bald in Ohnmacht gefallen, sondern ich. Ich habe es dann so gemacht, dass ich die Besitzer mal angesprochen habe. Habe nach dem Namen usw. gefragt. Es hat ca. 6 Wochen gedauert, bis ich den "kleinen", großen Kläffer auf meiner Seite hatte. Ich habe jedes Mal schon von weitem seinen Namen gerufen und dass wir es doch nur sind.
Inzwischen steht er immer zur Zeit am Zaun und wartet freudig auf uns. :-) Na und letzte Woche habe ich mich sogar getraut und habe den schönen Kerl durch den Zaun durch gestreichelt.
LG
Yvonne

Hallo Elly,

das ist natürlich eine blöde Situation, dass Du diesem Grundstück und dem Leonberger nicht
ausweichen kannst. Du kannst Dich also nur mit der Situation arrangieren. Zum einen kannst
Du Deiner Hündin versuchen klar zu machen, dass der Leonberger zwar bellt und keift, dass
er für sie aber keine Gefahr darstellt. Du könntest z.B. "Super-Leckerchen" einstecken und
diese Deiner Hündin geben, solange Du am Zaun vorbei läufst. Das klappt bei meiner Hündin
super, sie ist dann nur auf mich konzentriert und vertraut darauf, dass sie "sicher" ist, wenn
ich ihr das signalisiere - egal, was für eine Getöse hinter einem Zaun losgeht. Natürlich könnte
auch das eine oder andere Leckerli HINTER den Zaun fliegen... Yvonne beschreibt das ja sehr
schön in ihrem Mailing, dass sie sozusagen den Hund hinter dem Zaun auf diese Weise "friedlich",
bzw. ruhig bekommen hat.

Sollte Deine Hündin die Leckerli verweigern, da sie zu aufgeregt ist, dann könntest Du vielleicht
ein besonders tolles Spieli / Quitschie zur Ablenkung mitnehmen - und zur Belohnung, wenn sie
brav am Grundstück / Zaun vorbeigegangen ist.

Dann wäre es vermutlich sinnvoll, wenn Du zwischen den Hunden gehst, also Du zwischen Zaun,
bzw. Leonberger und Deiner Hündin.

Was oft auch hilft - sich selber in eine "positive Grundstimmung" zu bringen, wenn man durch so
eine Situation durchmuss. Also nicht von vornherein denken "Jetzt kommt gleich wieder der blöde
Hund angerast und bellt und erschreckt mich und meine Hündin" sondern vielleicht "Dieser Hund
nervt zwar, aber er kann uns nichts tun und hat vielleicht in erster Linie Langeweile und ist eigentlich
arm dran." Ist jetzt natürlich leichter geschrieben als getan, aber das könnte helfen - auch weil Deine
Hündin sich an Dir orientiert und mitbekommt, wie Deine Stimmung ist.

Viel Erfolg & viele Grüße
Tabea

hallo

was du gegen dieses getue tun kannst kann ich leider nicht sagen. aber versuche innerlich so ruhig wie möglich zu bleiben, damit du deine nervosität (was ich verständlich finde, da du genau weisst dass es deine hündin nicht verträgt) nicht auf sie überträgst. wie lange hast du deine hündin denn nun schon?

grüessli

du musst lernen - ich bin ruhig, ich bin gross, ich schütze meinen Hund - der Gartenzaun ist dazwischen.

so lernt dein Hund - boah - ist die gut, stellt sich zwischen mich und "raubtier" und führt mich aus der Gefahr. Der kann ich vertrauen.

wie bereits beschrieben - positive Einstellung, Revier verteidigen, bis zum Gartenzaun, darf der Hund - obwohl es nervt. solange nichts passiert - kann die Polizei nicht eingreifen, und du musst das Problem selbst lösen.

ich würde in Zukunft - ganz cool durchgehen, singst ein liedchen - hund führst auf der Zaun abgewandten Seite, wenn möglich an einem sicheren Geschirr, nicht zu lange und nicht zu kurze leine, dass der Hund zwar "ausweichen kann" aber nicht auf die Strasse springt und reagierst nicht gross, nach dem motto - hej schau mal - der grosse da tobt - soll er doch - wir sind grésser, wir sind toll. und je weniger Aufheben du um die Sache machst umso ruhiger wird Dein Hund und eines Tages wird auch der andere Hund nciht mehr gross reagieren.

keep cool.

Hallo Elly,

erstmal, gegen den Hundehalter kannst Du nichts tun, der Hund bliebt auf dem Grundstück. Mit ihm zu reden hat anscheinend auch keinen Sinn, denn er scheint sich ja an der Situation zu erfreuen. also musst Du an Euch arbeitem.

Zum einen musst Du Deiner Hündin Sicherheit geben. Leine kurz halten, Hündin etwas hinter Dir gehen lassen. Dann musst Du fremde Hunde "schönfüttern". Am besten geht das mit einer Futtertube. Leicht pürriertes Futter oder auch Gemüse, eben was Deine Hündin mag, eignet sich gut dafür. Sobald der Rüpel-Hund auftaucht, gibst Du Deiner Hündin mit der Tube Futter. Nicht stehen bleiben, sondern füttern, füttern, füttern. Sie kann dabei den anderen Hund ruhig sehen. sie muss lernen "Rüpel-Hund = Futter = gut". Futtertube hat gegenüber Leckerchen den Vorteil, dass der Nachschub nicht ausbleibt.

LG, Arno