Futterverteidigung? :: Hundeerziehung + Soziales

Futterverteidigung?

von Simone(YCH) am 20. November 2001 15:36

Hallo,
Ich habe mit meinem Hund folgendes Problem:
wenn mein Hund ( Terrier) einen Knochen hat oder ein Spielzeug und ich es haben möchte knurrt er immer und dreht den Kopf weg.
Wenn ich es dann nehme und ,,Aus" sagt gib er es immer! sofort her( was sehr,sehr lange gedauert hat bis ich ihn soweit hatte).
Ist dieses Knurren als Futter/Spielzeugverteidigung gemeint?
Wenn ja was kann ich dagegen tun?
Ich versuche schon seit dem ich ihn habe immer konsequent zu sein, agieren statt reagieren, ich gehe als erster durch die Tür, er darf nicht auf Sofa usw....halt all die Sachen mit den man zeigt das man der Ranghöhere ist.
Er gehört auch echt super, macht ( fast immer) alles nach der ersten Aufforderung, wir machen jetzt bald die Begleithundprüfung, eigentlich ist er ein Superhund.
Doch das er sein Spielzeug so verteidigt macht mir Kummer.
Wie soll ich es ihm den abgewöhnen? Loben wenn er nicht knurrt? Passiert nicht weil er immer knurrt.
Das komische ist ja auch das er es auch sofort hergibt wenn ich es verlange und danach steht er wedelnd vor mir.
Was meint ihr dazu?
MfG
Simone

von Robi(YCH) am 20. November 2001 15:44

Wenn ich es dann nehme und ,,Aus" sagt gib er es immer! sofort her( was sehr,sehr lange gedauert hat bis ich ihn soweit hatte).
Simone

Ärgert es dich wenn er knurrt? Primär, er gibt dir das Spielzeug und
das ist ja das wichtigste.
Geh noch konsequenter auf ihn zu, rede nicht, sage einfach AUS und nimm's. Schluss. Du muss ihn überraschen, mal auf eine andere Tour das AUS anbringen. Mit der Zeit wird er dir ohne dass du was sagst das Spielzeug übergeben.
Gruss
Robi

von Simone(YCH) am 20. November 2001 15:57

Hallo Robi,
ja es stört mich irgendwie schon. Es ist auch so das er es sehr ungerne zu mir bringt und wenn ich danach greife dreht er sofort, blitzschnell den Kopf weg.
Er gibt es mir sobald ich es in der Hand habe auch oft ohne Aufforderung.
Doch das Spielzeug/Knochen erstmal zu erwischen, er dreht denn Kopf wenn ich rechts nach den Spielzeug greife, schnell nach links, ist schon ein ziemlicher Akt.
Außerdem stört es mich das ,wenn ich ihn mal zu nahe komme und er frißt ein Knochen, mich sofort anknurrt.
Wenn ich den Knochen dann nehme gib er ihn sofort! Ich verstehe meinen Hund einfach nicht?
Will er testen? Dann gibt er mir doch den Knochen nicht, oder?

Liebe Grüße
Simone

von Robi(YCH) am 20. November 2001 17:05

Hallo Simone

ja, ja die Hundeseelen. Irgendwie scheint es innerlicher Kampf
zwischen euch beiden zu sein. Du willst nicht zu forsch auftreten
und er weiss "ungefähr" dass du stärker bist, testet das aber immer
wieder aus. Er lotet aus wie weit er gehen kann.
Deine Überzeugung muss von innen kommen. Schlagen oder anderen Mist
bringt nichts.
Nimm ihm das Spielzeug oder den Knochen nur dann, wenn du wirklich willst, dass er ihn gibt. (sabbern auf fremden Teppichen oder dergleichen) Es bringt nämlich auch nichts, wenn du das Wegnehmen als "Test" anschaust, dann ist deine innere Überzeugung nicht vorhanden.
Geduld, innere Ruhe, keine Emotionen, das sind die Geheimrezepte.

Gruss
Robi
anschaust

von Conny Jule Taiba(YCH) am 20. November 2001 20:35

Hallo Simone,

zunächst mal ist es völlig normal, dass ein Hund seine "Beute" verteidigt und zwar unabhängig von seiner Position im Rudel. Hat ein Hund eine Beute ergattert, versucht er sie in der Regel auch vor ranghöheren Hunden knurrend in Sicherheit zu bringen und normalerweise nimmt ein Hund einem anderen seine Beute auch nicht weg (Zeiten der Futterknappheit mal ausgenommen).
So wie Du Euer Zusammenleben beschreibst und vor allem die Tatsache, dass er die Beute auf "aus" auch an Dich abtritt, würde ich also nicht von einem Dominanzproblem ausgehen.
Trotzdem kann ich verstehen, dass Dich sein Geknurre stört. Außerdem kann seine scheinbar große Befürchtung, dass ihm jemand etwas wegnimmt, in ungünstigen Situationen (z.B. bei Kindern, die sich oft ungeschickt verhalten) evtl. einmal zu einem Problem führen, man weiß ja nie, wie ein Hund dann die Situation einschätzt und reagiert. Ein bisschen mehr Gelassenheit in Bezug auf seine Beute könnte also nicht schaden.
Gut funktionieren hier "Tauschgeschäfte", die ihm auf positive Weise vermitteln, dass ihm nichts verloren geht, sondern er entweder etwas noch besseres erhält oder seine Beute nach einem Leckerli wieder zurück bekommt.
Übe also weiterhin mit ihm das Abgeben von Dingen. Du kannst dabei anfangs ruhig weiter das Kommando "aus" benutzen, da Du damit ja bereits Erfolg hast. Fang zunächst mit Sachen an, die er nicht ganz so ungern hergibt und belohne ihn für das Hergeben mit einem Superleckerli, einem Stück Fleischwurst oder irgend was anderes von den "harten Drogen". Gib ihm danach seinen Gegenstand wieder, ab und zu leg ihn aber auch eine zeitlang weg. Steigere das Üben mit seiner Beute langsam zu den wichtigeren Dingen, bis Du schließlich bei seinem heißgeliebten Knochen ankommst. Bezieh auch den Futternapf mit ein (wegnehmen, tolles Leckerli und wieder hinstellen).
Wenn Du das oft und mit wirklich klasse Belohnungen übst, wird er Dir die Sachen auch irgenwann ohne ein "aus" freundlich hergeben, da er gelernt hat, dass er ein lohnenswertes Geschäft eingeht.
Auf diese Weise, formst Du sein Verhalten auf positive Art und Weise um, ohne das Hergeben der Beute mit für ihn unangenehmen Erlebnissen zu verknüpfen. Die Vorteile dieser Übungsweise gegenüber der Bestrafung seines Verhaltens liegen auf der Hand:
a) Du unterdrückst das an sich normale Verhalten nicht durch negativen Einfluss, sondern zeigst ihm, dass das von Dir erwünschte Verhalten für ihn zu einem noch besseren Erfolg führt, was eben kein Unterdrücken des Verhaltens, sondern ein echtes Umlernen bewirkt.
b) Die Gefahr, dass er bei Personen, die er als nicht so souverän empfindet wie Dich, z.B. Kinder oder zaghafte Fremde, evtl. über das Knurren hinausschießt, wenn sie seiner Beute zu nah kommen, ist wesentlich geringer als bei der "harten Variante".
Liebe Grüße
Conny

von Alex & Aris(YCH) am 20. November 2001 20:29

Hallo Simone,

Wie reagiert er, wenn du ihm "Tauschobjekte" anbietest (Leckerle oder alternatives Spielzeug)???

Probier das mal und versuch ein kleines Spiel daraus zu machen. Zuerst zeig ihm das Tauschobjekt deutlich, bis er sich an den Vorgang gewöhnt hat und dann versteck es wiederum deutlich hinter deinem Rücken, um es nach "Aus" wieder Vorzuzaubern. Als letztes schliesslich die Belohnung vorher nicht zeigen - erst nachher.

Erst wenn er das alles ohne Knurren über sich ergehen lässt, würde ich ihm das Objekt ohne Belohnung nehmen, aber gleich wieder geben. Dann die Intervalle ausdehnen.

Ich denke schon, dass er dich austestet. Aber ich glaube, dass es besser ist in ihm das Vertrauen zu stärken, dass es "positiver" ist dir etwas zu geben (ohne Knurren).

Viel Erfolg und liebe Grüsse

Alex & Aris (der als Welpe einmal gekurrt hat.......da habe ich lauter zurückgeknurrt, das hat gereicht)


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