von Yvonne(YCH) am 08. Dezember 2001 16:42
Hallo Martina
: wie sehen denn nach Eurer Erfahrung die Signale zum Angriff (kurz davor) aus? Oft geht ja alles so schnell oder man ist bemüht, die Hunde rechtzeitig abzurufen, so dass es zu keiner Rauferei kommt.
Der Gang vom provozierenden Hund ist leicht geduckt, die Ohren etwas nach hinten gelegt und es wird mit dem Blick starr fixiert. Manchmal ist ein kurzes, ruckartiges Verhalten in der Bewegung zu erkennen. Ist es noch ein Halbwüchsiger meine ich, kann es auch eine Kombination von ernstem und einem spielerischen Angreifen sein.
Bei solchen Begegnungen nehme ich meine drei Weiber zu mir hin und verlange das ebenso vom anderen Hundehalter, denn raufen würden meine nur allzugerne, ist aber bei uns verboten.
Wie meine drei sich in dieser Situation verhalten: ich meine an ihrem Verhalten lediglich ein hohes Gespanntsein zu bemerken, die Schwänze sind oben, bewegungslos.
Wird der Hund nicht angeleint und geht zum Angriff über, lasse ich meine reagieren. Das geht blitzartig, weil ich meine nur an den Halsbändern festhalte. Obwohl sie meist kleiner sind als der Angreifer, hat dieser praktisch keine Chancen gegen die drei.
Ich kann doofe Bemerkungen wie: "das macht nichts, meiner muss das lernen!" nicht leiden. In solchen Situationen lernt der Hund nun wirklich raufen, aber sicher nicht nie mehr zu provozieren oder anzugreifen.
Ein anderes Angreifen ist das Überraschungsangreifen. Der Hund kommt wie eine Kugel hergeflitzt und greift an. Da lassen sich natürlich keine Sinale erkennen. Bei einer solchen Attake sind meine Hunde wirklich überrascht und überrumpelt und ihre übliche Taktik funktioniert überhaupt nicht. Zwei schauen dann völlig perplex zu, wie der dritte attakiert wird. Habe das einmal erlebt, aber ohne Verletzung oder nachhaltigen psychischem Schaden :-))).
: Wird hierbei auch schon mal ein Beschwichtigungssignal übergangen?
Ausgehend von meinen, den provozierten und festgemachten Hunden? Nein, in der oben genannten Situation nie. Auch wenn sie nicht angeleint sind, habe ich dann noch nie ein Calmingsignal bei ihnen erkennen können. Aber nicht, dass du jetzt denkst meine Hunde kennen keine Calmingsignale, mich versuchen sie öfters mal zu beschwichtigen.
:Oder beschwichtigt einer, der provozieren will überhaupt NICHT? Ist so etwas eher Situationsgebunden - z.B. unter Stress?
: Fängt immer der Hund, der sich provozieren lässt zu Raufen an oder auch mal der andere?
Gute Frage. Ich denke, dass meine als Provozierte als erste beginnen (wenn sie können). Aber vielleicht sind sie nur so mutig weil sie zu dritt sind und auch noch meine Stärke miteinrechnen.
: Wirklich unsozialisierte und sehr ängstliche Hunde meine ich hier nicht, sondern solche, die sich mal super mit Artgenossen verstehen - auch mit gleichgeschlechtlichen - und mal eben nicht. So etwas soll es ja auch bei gut sozialisierten Hunden geben *gg*.
Sicher, Meine sind in der Regel verträglich mit allen Hunden, aber nur weil sie es gelernt haben. Einen scheuen Hund mobben sie auf gemeinste Art, wenn sie könnten. Werden sie provoziert und muss ich sie machen lassen, sind sie wahre Furien. Haben halt Terrier drin!
Das sind jetzt lediglich meine Beobachtungen und nicht die eines kynologisch Gelehrten.
Gruss
Yvonne