Dobermann mit Problemen :: Hundeerziehung + Soziales

Dobermann mit Problemen

von sibylle(YCH) am 01. September 1999 15:26

Ich bin aus Versehen in das Forum gelangt, auf der Suche nach Informationen zum Kastrieren bei Rüden. Die Antworten, die ich gefunden habe, sind wenig zufriedenstellen. Mein Dobermann (2 Jahre alt) wurde vor vier Wochen kastriert, nachdem er angefangen hat, die ganze Familie zu tyrannisieren. Sicher war meine Erziehung zu weich (ich bekam ihn mit gerade einmal 6 Wochen, da die Züchterin den "kleinen Teufel" nicht mehr im Wurf behalten wollte. Ich habe die Welpenschule besucht, inszwischen sogar ein Erziehungsseminar absolviert (mit Prüfung und Hundeführerschein). All das hat nicht geholfen, meinen Hund zu "erziehen", was immer das auch heißt. Jetzt habe ich ihn schweren Herzens kastrieren lassen. Die Meinungen darüber, wie lange es dauert, bis eine Wirkung (welche auch immer) einsetzt, sind sehr unterschiedlich. Wer hat Erfahrungen?

von Amelie(YCH) am 01. September 1999 16:09

. Die Meinungen darüber, wie lange es dauert, bis eine Wirkung (welche auch immer) einsetzt, sind sehr unterschiedlich. Wer hat Erfahrungen?
:
Hallo!
Ich habe meinen vorherigen Hund auch kastrieren lassen (müssen).
Mein Tierazt sagte damals, daß es zum einen vom Alter des Tieres
abhängt, welchen Erfolg das hat (so mit 1-2 Jahren soll's am besten sein), zum anderen von der vorhandenen "Hormonmenge" d.h., bei einem sehr triebstarken Hund schwächen sich die Hormone nur ca.30 % ab,
bei anderen bis zu 90% (ich hatte so einen tiebstarken: er hat sich 3 Jahre nach seiner Kastration auf einer läufige Hündin festgehangen,
obwohl so etwas normalerweise nicht möglich ist. Er hatte also einen
so starken Trieb ,daß er trotzdem noch "einen hochgekriegt" hat - passieren konnte natürlich nichts mehr). Sein Rüdenverhalten hat er
auch ganz normal beibehalten (wurde auch entsprechend akzeptiert), nur
ist er nicht mehr ganz so viel gestreunt. Kann aber auch am Alter und
der Erziehung gelegen haben. Es dauert mindestens 1/2 Jahr, bis sich
die Hormoproduktion zurückbildet, bis zu ca.1 Jahr. Am Anfang ist
er ev. auch noch befruchtungsfähig, also nicht sofort nach der OP
zu einer läufigen Hündin lassen (ist wie bei sterilisierten Männern, die
können einen gewissen Zeitraum danach auch noch Kinder zeugen).
Liebe Grüße, Amelie


von Petra Führmann(YCH) am 01. September 1999 18:08

Hallo Sibylle,

wie sieht dieses "tyrannisieren" denn aus?

Ich fürchte sehr, daß die Kastration alleine nichts bringen wird! Eine Kastration kann zwar bei einer Rangreduktionstherapie (wenn diese bei Eurem Hund notwendig sein sollte - das kann ich so nicht beurteilen) unterstüztend sehr helfen, aber nur alleine die Kastration hilft (wenn überhaupt) nur bei hormonell bedingten Problemen, wie z.B. Hypersexualität.

In welcher Hundeschule warst Du denn? Ich kann Dir gerne seriös und gut arbeitende Hundeschulen empfehlen.

Viele Grüße
Petra Führmann

von Petra(YCH) am 01. September 1999 18:37

Hallo sibylle,

mein Joschi wurde von mir mit 10 Monaten übernommen. Mit 11 Monaten
wurde er kastriert. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß ich
dies sofort wieder machen würde. Joschi ist nun 2 3/4 Jahre ist ver-
träglich mit fast allen Hunden. Es gab noch keine ernsthafte beisserei.
Möglicherweise wäre es sinnvoll gewesen ihn schon wesentlich früher
zu kastrieren. Die hormonelle Umstellung geschieht nicht von heut auf
morgen. Sicherlich wirst du auch nach der Kastration kein Lamm haben.
Mein Hund ist trotz Kastration sehr verspielt und neigt in keinster
Weise dazu dick zu werden.

Je später die Kastration erfolgt desto größer wird die Ausprägung des
Charakters fortgeschritten sein. Nachdem er jetzt 2 Jahre ist wirst
du dich die nächsten Jahre mit konsequenter Erziehung beschäftigen müssen - aber auch dies kann durchaus Spass machen.

den wünschen Dir Petra und Joschi

von Juliane(YCH) am 02. September 1999 06:41

Hallo Sybille,

soweit ich weiss dauert es einige Wochen, bis die Hormone abgebaut sind. Aber entschuldige, wenn ich Dir Hoffnungen nehme: die Kastration wird sicherlich nicht Eure Probleme lösen! Denk mal daran, dass er im Alter von 6 Wochen schon ein "kleiner Teufel" war, da war es mit der Hormonproduktion noch nicht weit her!!!!
Der Satz 2sicher war meine Erziehung zu weich" tut mir weh. Erziehung "war" nie, sondern ist immer, solange der Hund lebt, und "zu weich" gibt es leider auch nicht, das heisst schlicht "falsch, bzw inkonsequent". Das klingt vielleicht überheblich, ist es aber nicht gemeint, spreche vielmehr aus eigener Erfahrung (die ich glücklicherweise koregieren konnte) Lies Dir im Archiv mal einige Sachen zu CARE durch. Ich würde damit an Deiner Stelle nicht gleich "loslegen", nur mal drüber nachdenken und Dich ein wenig selbst beobachten. Darüberhinaus, ist das Buch "Was tu ich nur mit diesem Hund" von Aldington sehr lesenswert.


Viel Spass Juliane

von Tia(YCH) am 02. September 1999 07:16

hi sybille,

ich finde deine bemühungen deinen dobi in den griff zu kriegen, sind schon mal der erste schritt in die richtige richtung.

beim dobermann bringt unnötige härte ÜBERHAUPT nichts ( ausser einem frustrierten dobermann...) , den es sind sehr sensible hunde.
KONSEQUENZ ist hier das zauberwort, den die meist hochintelligenten dobis nutzen jedes "schlupfloch" schamlos und sofort !

leider muß auch ich die sagen, das die kastration euer dominanz-problem nicht lösen wird...suche weiter nach einer GUTEN hundeschule, die mit dobermännern umgehen kann...und nicht die hau-rauck-tacker-schäferhund-methode anwendet und den hund total verdirbt !

was ich von der sog."züchterin" halte, die einen 6 wochen alten "teufel" loswerden will und bei einem unerfahrenen käufer abläd, anstatt ihrer sozialisierungspflicht nachzukommen und dem kleinen einen guten start zu geben, behalte ich lieber für mich....sonst wir diese nachricht wegen unzüchtiger bemerkung gelöscht...trotzdem möchte ich ihr mal gerne "teuflisch" ...naja lassen wir das.

es ist jedenfalls ein verantwortungsloses unding, und solche leute sind für mich hundevermehrer und keine züchter !

ich wünsche dir jedenfalls viel erfolg mit deinem "teufelchen"...nur nicht aufgeben, halt uns doch auf dem laufenden !

schöne grüße von
Tia und ihrer Dobermann-Gang

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