Garstige Hündin vermöbelt Rüden. :: Hundeerziehung + Soziales

Garstige Hündin vermöbelt Rüden.

von Andrea+Sunny(YCH) am 15. Mai 2002 07:12

Hallo !
Hab hier schon viel interessantes gelesen, hoffe ihr könnt mir helfen.
Ich habe seit drei Jahren eine Setterhündin, die ich mit 14 Monaten erst bekommen habe. Nachdem Sie "erwachsen" war wurde Sie etwas seltsam, vor anderen ausgewachsenen großen Hündinnen hat Sie Angst, bei schüchternen Hündinnen hängt Sie dann die Dominante heraus und verpasst denen eine Abreibung (aber ohne richtig zu beißen,nur Fell fliegt). Sieht aber recht schlimm aus. Ich denke jedoch, daß das einfach Rangordnungsgehabe ist. Und Ihr ?
Seit neuestem verwechselt Sie anscheinend manchmal kastrierte Rüden mit Hündinnen und vermöbelt die schüchternen unter diesen genauso ! Ist das normal ? Mit "normalen" Rüden spielt sie gerne und ist auch mit Welpen und Junghunden völlig normal im Verhalten.
In letzter Zeit bleibt Sie beim Gassi immer stehen, wenn Sie einen Hund erblickt, auch wenn es bekannte Hunde sind. Erst kurz vorher taut sie auf, wenn sie die anderen erkannt hat.
Kommt jedoch ein fremder Hund, würde sie am liebsten stundenlang stehenbleiben, bis der andere da ist. Soll ich sie gewähren lassen ?
Als ich sie bekam, war sie noch nicht sozialisiert, sie ist aus dem Tierheim, war ausgesetzt. Ich habe Sie dann oft mit anderen Hunden zusammengebracht, damit sie noch etwas lernt. Aber alles kann man natürlich nicht aufholen..
In der Familie ist sie auch superlieb, auch zu Kindern und Fremden.
Vielen Dank für Eure Mühe !



von Birgitt(YCH) am 15. Mai 2002 09:34

Hallo Andrea!

Das gibt's ja öfters, daß kastrierte Rüden wie Hündinnen behandelt werden: viele Rüden versuchen solche Kastraten zu besteigen und Hündinnen konkurrieren mit ihnen.

Trotzdem würde ich das meinem Hund prinzipiell nicht erlauben, daß er einem anderen Hund "eine Abreibung" verpaßt, egal ob nun gleich-, gegengeschlechtlich oder kastriert.

Wenn deine Hündin stehenbleibt in Sichtweite eines Hundes, würde ich versuchsweise mal folgendes probieren: den Sichtkontakt zu dem anderen Hund unterbrechen und mit ihr an der Leine zügig und ohne Mucken vorbeigehen. Sie muß ja nun wirklich nicht zu jedem Hund hin, noch dazu, wo es eh problematisch ist.

Ich hatte mal eine ängstliche, aber lauffreudige Hündin, die sehr froh war, wenn einer der Spaziergänge am Tag nur am Rad und ohne Hundekontakt war (= richtig fetzen ohne Streß!).
Vielleicht ist das auch was für deine.

Gruß,
Birgitt


von Andrea+Sunny(YCH) am 15. Mai 2002 09:58

Hallo Birgitt !

Danke für deine Ideen.
Ich habe auch schon viel versucht, leider ist sie an der Leine nur am Bellen und tobt wie verrückt. Ich habe es mittlerweile schon besser unter Kontrolle, nur reagiert sie in dem Moment auf gar nichts. Sie erdrosselt sich lieber, als daß sie aufhört. Da ist es ohne Leine schon besser. Viele Leute sagen auch daß es kein Problem ist und da dem anderen Hund nichts geschieht, habe ich sie in den Fällen gelassen.
Aber eingegriffen habe ich zumindest am Anfang schon oft.. Aber wie gehabt... Sie mißachtet mich in dem Augenblick ! Sonst hört sie wirklich gut, an der Erzeihung kann es also nicht leigen, denke ich.
Selbst wenn ich sie am Hals gepackt auf den Boden drücke, knurrt sie noch und starrt in Richtung Hund.
Hach, ich bin ratlos..
Was soll ich in solchen Augenblicken tun ?
Radfahren tue ich oft und dabei treffe ich auch nicht immer Hunde, das genießt sie dann schon.
Ich habe nur das Gefühl, daß es keine Lösung ist, den Hundekontakt zu unterbinden. damit bessere ich ja auch nichts an der Situation.

von Birgitt(YCH) am 15. Mai 2002 10:43

Hallo Andrea !

Wenn du schreibst "an der Leine nur am Bellen und tobt wie verrückt" und "erdrosselt sich lieber, als daß sie aufhört" oder "sie mißachtet mich in dem Augenblick ", wundert mich wirklich, daß du denn meinst, daß es da keine Erziehung braucht.

Außerdem geht es ja auch nicht nur um deinen Hund, sondern auch um die anderen ängstlichen Hunde, die da schlechte Erfahrungen durch deinen Hund machen. Das ist für die ja auch nicht gut, auch wenn "nichts" passiert.

Dazu kommt noch: je öfter sie den Kontakt mit Hunden so (auf sich alleine gestellt) "löst", umso mehr schleift sich dieses Muster ein.
Und wenn du Pech hast, könnte es sich eventuell im Laufe der Jahre auch noch steigern.
Ich glaube, von alleine kommt dein Hund nicht mehr aus dem Muster raus: das macht doch Spaß, einen ängstlichen Hund zu "vertrimmen" und sich so Erfolgserlebnisse zu holen. Dieses Verhalten belohnt sich selbst.

Noch ein konkreter Tip:
z.B. mit einem Halti läßt sich der Blickkontakt zum anderen Hund sehr gut abbrechen (und das ohne Schmerzeinwirkung). Übe das doch erstmal unter fachkundiger Anleitung, damit auch du dich auch selber sicher fühlst im Umgang mit diesem Hilfsmittel und diese Möglichkeit nicht umsonst "verschossen" wird.

Viel Erfolg,
Birgitt







von Andrea+Sunny(YCH) am 15. Mai 2002 12:03

Hallo Birgit !

Das war ein Mißverständnis, ich meinte, ihr Verhalten liegt nicht daran, daß ich sie im allgemeinen nicht oder schlecht erzogen habe.

Daß zu ihrem beschriebenen Fehlverhalten Erziehung nötig ist, bestreite ich natürlich nicht, sonst hätte ich hier auch keine Frage eingestellt.
Meine Überlegung ist nur, wie bekomme ich es in den Griff ?
Die Möglichkeiten, die du aufzeigst, beinhalten, den Hund immer anzuleinen und von den anderen fremden Hunden wegzuhalten, wenn ich es richtig verstehe ?
Das sehe ich eben nicht als Lösung...
Es sind nicht extrem ängstliche Hunde, mit denen sie das macht, nur eben welche, die nicht gerade dominant sind, und da auch wieder nur einzelne.
Das ist es eben, ich kann nicht pauschal zu jedem Hund Abstand halten, wenn sie mit den meisten gut auskommt oder sogar spielt.
Man kann es nicht voraussehen, wie sie reagiert: Sie steht da und guckt und dann wedelt sie entweder nach dem Schnuppern oder fährt grollend auf den anderen los.
Da schon die wichtige Sozialisierung im Welpenalter fehlte, möchte ich ihr da natürlich nicht alle Kontakte zu unbekannten Hunden nehmen und an der Leine schnuppern lassen-da hat sie eher mehr Groll und ist dann erst recht garstig.
Auf dem Hundeplatz macht sie das nicht, da gab es einmal eine Hündin, bei der sie das versucht hat. Nach starkem Leinenruck und Schimpfen hörte es schnell auf. Draußen ist es etwas ganz anderes...
Leider !
Hat noch jemand eine Idee ?


von Elke und Maus(YCH) am 15. Mai 2002 11:57

Hallo Andrea,

....selbst wenn ich sie am Hals gepackt auf den Boden drücke, knurrt sie noch und starrt ind Richtung Hund.

Diese Reaktion von Deiner Seite aus wird die Situation meiner Meinung nach nur noch verschlechtern. Denn was passiert im Kopf Deines Hundes?
Anderer Hund.... Druck..... negativ !! Genau das verknüpft Sie. Ihr seid doch ein Rudel. Sie wird kaum verstehen, dass Deine Gewalt Sie persönlich und Ihr "Fehlverhalten" betrifft. Sie schreibt es der Situation zu. Also wie Bitgitt schon schreibt: Halti dran, die Situation wird dadurch viel entspannter, weil Du weisst, dass Du Deine Hündin nun im Griff hast. Das überträgt sich dann zum Teil auf den Hund. So nimmst Du der ganzen Situation den Schrecken und mit einem konsequenten Nein solltest Du den Abstand zu den anderen Hunden erhöhen. So weit, dass Du ohne größeren Kampf mit Deinem Hund an ihnen vorbeikommst. Lass Dir aber bitte das Eingewöhnen und die Handhabung des Haltis von jemandem zeigen der es beherrscht. Hier wird viel falsch gemacht. Mit Rucken und Zerren kann man dem Hund auch schaden.

Viel Erfolg... bei meiner "Domina" hat´s auch gewirkt !!!

Elke und Maus

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