tod eines schutzhundes :: Hundeerziehung + Soziales

tod eines schutzhundes

von Susanne(YCH) am 14. August 2002 14:51

Hallo Antje,
:
::: meine Hunde kennen ein akkustisches Signal für "langsam", eines, das ich in der Prüfung ohne Punktabzug verwenden darf... :-) ABER das ist eine Einwirkung VON MIR, die der Hund nicht beeinflussen kann. MICH kann er in diesem Moment durch sein Verhalten nicht kontrollieren, aber die Koralle schon. DAS ist der Grundlegende Unterschied, mir ist die akkustische Einwirkung in so einem Moment ZU VIEL ZWANG!!! ::::::

Dein Signal hilft aber auf die schmerzhafte Selbsterfahrung zu verzichten.
Der Hund beeinflußt die Situation also sehr wohl durch sein Verhalten, indem er das Signal befolgt. Ohne Signalausführung kein Erfolg auf der Fährte. Da Hunde erfolgsorientiert arbeiten wird er den erfolgreicheren Weg wählen u. dem Signal folgen.
Das der Hund die Koralle kontrolliert halte ich f. eine sehr gewagte Hypothese. Die Koralle beeinflußt aber sehr wohl den HUnd, da er stets bemüht ist die unangenehme Einwirkung der Koralle zu vermeiden. Ansonsten würde der Stachel ja gar nicht funktionieren.

Gruß von Susanne

von Ewald(YCH) am 14. August 2002 17:16

Hallo Antje

Nein danke, mir ist dies alles ein wenig sehr wissenschaftlich und ein wenig zu wenig handwerklich.
Ich gehe jetzt mit meinen triebigen Hunden auf den Übungsplatz und diskutiere mit ihnen den Aufbau aus.

Freundliche Grüsse

Ewald

von Inge + BC(YCH) am 14. August 2002 20:09

Hallo Tanja,

: Die Liste über die Verletzungen dieses Hundes (die er sich alle selbst zugefügt hat), könnte ich sehr lange fortsetzen. Was ich mit dem Hund gelitten habe ... - für ihn jedoch muß das alles nicht so schlimm gewesen sein, da man ihn wirklich vor sich selbst schützen mußte, weil er genauso weiter machte. Und diesem Hund konntest du wirklich eine knallen und er hat es nicht mal zur Kenntnis genommen.

Irgendwie kann ich Deiner Argumentation nicht folgen. Du schreibst, der Stachler würde dem Hund keinen Schmerz zufügen - oder besser gesagt: wenn der Hund etwas wirklich wirklich will, dann nimmt er sogar Schmerzen in Kauf (s. die Aufzählung all der Verletzungen, die Dein alter Hund über sich ergehen ließ, um z.B. Mäuse zu jagen).

Wenn aber nun der Stachler
a) dem Hund keinen Schmerz zufügt - oder
b) ihm dieser Schmerz nichts ausmacht

ja, wofür braucht man dann überhaupt den Stachler?????

Auch ich habe mal ein Korallenhalsband benutzt - vor genau 34 Jahren bei meinem allerersten DSH. Ich wußte es damals einfach nicht besser. Meine Erfahrung stimmt mit der Deinen durchaus überein: wenn die Hündin an der Leine ziehen wollte, dann hinderte sie auch der Stachler nicht daran. Meine Konsequenz daraus aber war, das Halsband einfach wegzulassen und statt dessen Leinenführigkeit zu ÜBEN! Und weißt Du, wer mich auf diese glorreiche Idee brachte? Angesichts der Dinge, die ich seitdem auf VPG-Plätzen erleben musste, mag man es gar nicht glauben, aber es ist trotzdem wahr: es war mein damaliger Ausbilder im SV, seines Zeichens Diensthundeführer! Von ihm stammt übrigens auch der Spruch "Wer brüllt, hat Unrecht" - es war in all den Jahren der einzige Platz, auf dem ein leiser Umgangston herrschte, und - oh Wunder - die Hunde gehorchten trotzdem (oder gerade deswegen???)

Grüßle
Inge + BC

von Inge + BC(YCH) am 14. August 2002 20:27

Hallo Antje,

: Wenn in den Tierheimen landauf/landab so viele mental und trieblich starke Hunde sitzen würden wie hier und auch anderswo immer behauptet wird dann weiß ich nicht warum die diensthundehaltenden Behörden solche Probleme mit ihrem vierbeinigen Nachwuchs haben.

Leider ist es nicht so, dass die von Dir angesprochenen "mental und trieblich starken Hunde" nur in die Hände erfahrener SchH'ler gelangen! Viele von ihnen befinden sich im Besitz von Leuten, die der "Stärke" dieser Hunde nicht gewachsen sind - und gerade deshalb landen nicht wenige von ihnen im TH! Willst Du das abstreiten? Dass sie wegen ihrer Vorgeschichte als Diensthunde meistens ungeeignet sind, liegt ja wohl auf der Hand. Die Grundausbildung bei den diensthundführenden Behörden beträgt bekanntlich gerade mal 6 Wochen - da hat niemand die Zeit, so einen neurotisch gewordenen Hund erst mal zu sozialisieren!

Im übrigen halte ich einen angst-aggressiven Hund, der wegen völlig fehlgeschlagener "Erziehung" im TH landet, letztlich für wesentlich gefährlicher, wenn es darum geht, mit so einem Tier zu arbeiten um ihn zu "resozialisieren". Denn wenn sich Triebstärke mit Angst paart, ist das eine sehr brisante Mischung. Daher glaube ich schon, dass Josh aufgrund seiner TH-Erfahrung ein Wörtchen mitreden kann.

Im übrigen - das muss ich an dieser Stelle einmal loswerden - freue ich mich immer über Deine Beiträge. Mag die Diskussion auch noch so heftig gegen den Schutzhundsport gehen (oder wie jetzt, gegen Starkzwang), Deine Beiträge bleiben immer sachlich. Das finde ich sehr bemerkenswert! Daraus schließe ich, auch ohne Dich zu kennen, dass Du jemand bist, der auch in hitzigen Situationen die Ruhe behält. Und damit gehörst Du für mich zu dem SEHR KLEINEN Personenkreis, dem ich zuerkenne, für den VPG-Sport auch geeignet zu sein. Leider haben meine Erfahrunge in vielen Jahren gezeigt, dass viel zu viele SchH'ler aus einem anderen Holz geschnitzt sind... :-(((

Viele Grüße
Inge + BC

von josh(YCH) am 14. August 2002 20:33

: Ich könnte mir vorstellen, dass mein eigener Hund in einer sehr hohen Trieblage ein Halsband gar nicht merken würde. Er würde dann vermutlich genauso schnell weitermachen und mich wie nen lästigen Lappen hinterherschleifen.

Dann würde ich ihn am Zaun festmachen, damit ich nicht hinterherfliege. Dann hast Du Dein Verwehren, ohne Stachel.

: Einen Stachler würde er in so einer Situation allemal als etwas und ein wenig unangenehm empfinden und eher drauf reagieren. Ich weiß es nicht, habs noch nie ausprobiert und werds nie ausprobieren, aber es erscheint mir nicht unlogisch.
: Es gibt gewisse Hormone, die in bestimmten Situationen ausgeschüttet werden und die die Schmerztoleranz im einiges heraufsetzen. Vielleicht empfindet ein "Schutzhund" den Stachler in diesem Moment nicht als schmerzhaft.

Sicher richtig, kann schon sein. Aber wozu muß er das Halsband als schmerzhaft registrieren?! Das Band soll ihn halten, also mache ihn notfalls irgwndwo fest, wenn ich körperlich nicht in der Lage dazu bin, ihn in der Situation festzuhalten.

Ich habe nach wie vor den Eindruck, daß der Stachel hier beim Hund mehr oder weniger große Unanehmlichkeiten erzeugen soll, die der Hund auf das begehrte Objekt (den Helfer) rückrechnet und so erst recht abgeht, denn der "hat ihm weh getan". Das ist in meinen Augen eine mindere Variante von Wehrtrieb. Eine Variante, bei der der Hund nachher den Helfer noch mag.
Stachel also in meiner Deutung hier eben doch als Mittel der weiteren Triebsteigerung (zusätzlich zum bloßen Verwehren der Beute). Und genau das ist das, was ich nicht so toll finde, weil man ausreichendes Niveau auch mit bloßem Verwehren bekommen kann. Falls nicht, ist das eben kein für Schutzdienst geeigneter Hund.

Grüße
josh.

von Inge + BC(YCH) am 14. August 2002 20:36

Hallo Franziska,

: Es gibt gewisse Hormone, die in bestimmten Situationen ausgeschüttet werden und die die Schmerztoleranz im einiges heraufsetzen. Vielleicht empfindet ein "Schutzhund" den Stachler in diesem Moment nicht als schmerzhaft.

Wenn er ihn nicht als schmerzhaft empfindet, worin liegt dann der Sinn des Stachlers???

Also: entweder empfindet der Hund Schmerz und ich nutze den Schmerz, um mein Erziehungsziel abzukürzen - und das halte ich für verwerflich und tierschutzrelevant! Oder der Hund empfindet keinen Schmerz, dann kann ich den Stachler auch genausogut weglassen.

Ergo: Stachler ist Quatsch!

Gruß
Inge + BC

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