Stachler und Co im Schutzdienst :: Hundeerziehung + Soziales

Stachler und Co im Schutzdienst

von Susi & Ronni(YCH) am 13. August 2002 09:54

Hi Uwe,

: "Warum soll mein Hund Freude daran haben, weil ich ihn zwinge "Sitz" und "Platz" zu machen und neben mir her zu laufen?
:
Er hat "Freude" weil der "Schmerz" dann nachläßt...

Die emotionale Befindlichkeit -Stimmung, bei diesem ist gedrückter Art, beim positiv bestärkten Hund Freude bzw. Glück und Offenheit. Diese Freude drückt sich direkt aus. Wenn nicht im lachenden Gesicht, dann wenigstens durch die freudig wedelnden Wedel und das aufgeschlossene Gemüt. Wird bei deinem Pico ja genauso sein.
Aber wem erzähl ich das smiling smiley

Liebe Grüsse von Susi & Ronni

von Sören(YCH) am 13. August 2002 09:56

Hallo Josh,

: Man kann manche Hilfsmittel einsetzen, die in einer Form Starkzwang sind, in anderer Anwendung dagegen nicht. Dazu würde ich ein gewöhnliches Zugahalsband zählen - das kann ein Starkzwang sein, aber auch ein sinnvolles Hilfmittel, das ich nicht dazu zählen würde. Einen Stachler dagegen halte ich immer für Starkzwang.

Aha... also ist es schon Starkzwang, wenn ich meinem Hund einen Stachel umbinde. Nehmen wir mal folgendes an: Ich habe einen jungen Hund und er lernt, ein Stachelhalsband ist was tolles...

Also, er bekommt seinen Stachel um, danach sein Fressen, bekommt seinen Stachel um, danach wird gespielt, bekommt seinen Stachel um, danach wird eine große Runde spazieren gegangen. Das Ergebnis ist dann nach kurzer Zeit ein Hund, der sobald das Stachelhalsband ausgepackt wird, sofort freudig angerannt kommt und sich halbwegs in der Ding hineinstürzt, weil er gelernt hat, das danach was Tolles passiert.

Ist das Starkzwang????

Dann kommt der nächste Schritt, ein Stachel ist positiv verknüpft, bedeutet für den Hund etwas Tolles und Positives. Es wird gearbeitet, auf dem Platz, zu Hause, egal wo. Der Aufbau erfolgt über Beute, Futter, Lob, positive Bestärkung im Allgemeinen. Das Stachelhalsband ist immer um, wird getragen, eingewirkt wird nicht.

Starkzwang??

Als nächster Schritt erfolgt das setzen von Triebblockaden und parallel das aktivieren des Hundes im Trieb. Also ein kurzes signalisieren am Stachel, minimal, mit zwei Fingern um Aufmerksamkeit zu erregen. Danach dann gleich bei erwünschtem Verhalten eine Bestätigung über die Beute und Spiel. Verknüpfung: Eine Einwirkung am Stachel ist nicht negativ, bedeutet Spiel und erzeugt Trieb... oder auf "Neudeutsch": positive Motivation. Der Hund wird über den Stachel aktiviert.

Ist das Meideverhalten?? Ist das Starkzwang??

Viele Grüße

Sören

von Uwe u. Pico(YCH) am 13. August 2002 10:02

Hi Susi!

: : "Warum soll mein Hund Freude daran haben, weil ich ihn zwinge "Sitz" und "Platz" zu machen und neben mir her zu laufen?
: :
: Er hat "Freude" weil der "Schmerz" dann nachläßt...

Leider, leider....

: Wird bei deinem Pico ja genauso sein.

Jep, genauso ist es.

: Aber wem erzähl ich das smiling smiley

Ich hoffe doch mir, oder?! ;-))

: Liebe Grüsse von Susi & Ronni

Lächelnde Grüsse und ein "Wuff" von Pico an Ronni

Uwe u. Pico

von josh(YCH) am 13. August 2002 10:02

Alles, was Du eben beschrieben hast, kann man auch mit einem ganz gewöhnlichen Halsband erreichen. In der Tat hatte meine Hündin, als ich sie mit zehneinhalb Wochen bekam, wohl beim Züchter oder Erstbesitzer schlechte Erfahrungen mit einem Zughalsband gemacht. Als Golden hatte sie richtig Angst vor dem Halsband - bei Anlegen sofort platt auf dem Bauch, nichts mehr sonst. Da bin ich wie von Dir beschrieben verfahren - mit normalen Lederband. Noch heute (sie ist jetzt elf) ist ein kurzes Berühren am Halsband (kurzes Antippen des Bandes an ihren Hals durch Zupfen an der Leine) "unser" Signal für Sitz.
Ich denke, das wolltest Du mit dem Stachler doch auch beschreiben, oder?! Wozu braucht man dazu einen Stachler? Das geht mit normalem Band genauso gut.

Liebe Grüße
josh

von JanaLPN(YCH) am 13. August 2002 10:04

Hallo Sören,

und wofür brauchst du da einen Stachel? Weil diese Halsbänder so schön preiswert sind? Weil sie so schön aussehen, besser klappern als andere Halsbänder? Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

Gruß JanaLPN

von Sören(YCH) am 13. August 2002 10:46

Hallo Josh und Jana,

ich antworte nun mal euch beiden, da ihr fast dieselbe Frage gestellt habt: Warum dann ein Stachel?

Also, zum ersten kann man wesentlich sensibler Signale geben als mit einer Kette. Zum zweiten habe ich nur über den Aufbau mit dem Stachel gesprochen, wie weiter gearbeitet wird, muß man immer vom Hund abhängig machen.

Ich halte nichts davon einem Hund NUR am Stachel zu führen. Ein stachelhalsband ist immer ein Zusatzhalsband, was zusätzlich zur normalen Kette getragen wird. Ich arbeite damit nach dem Prinzip "gute" Leine und "böse" Leine, also die normale Führleine an der Kette als Triebleine und der Kurzführer am Stachel als Korrekturleine, wobei die natürlich auch als Leine zur Aktivierung oder indirekt auch als Triebleine eingesetzt werden kann, wenn man mein o. g. Beispiel befolgt.

So nebenbei stehe ich dazu, daß bei EINIGEN (nicht bei allen) Hunden auch MAL ein wenig härter eingewirkt werden muß, um saubere Blockaden zu setzen und um erlerntes Verhalten abzusichern. Das erfolgt natürlich niemals im Lernprozess an sich, sondern erst später, nach absolviertem Lernprozess zur Absicherung oder zur Aktivierung der Triebbreichen im erwünschten Verhalten (Lernfixierung).

Wichtig dabei ist, daß bei den härteren Einwirkungen niemals ausschließlich ein Meiden provoziert wird, denn das würde dem erwünschtem Verhalten (Aktivität) entgegen stehen. Viel wichtiger ist, daß dem Hund durch diese Einwirkungen ein Weg gezeigt wird, in erwünschtes Verhalten hineinzufallen und gleichzeitig Aktivität (Trieb) zu erzeugen. Nur so kann man ein korrektes Arbeiten auf hohem Triebniveau erreichen.

Das widerum funktioniert aber nur, wenn der Hund vorher lange darauf vorbereitet wurde und der Stachel an sich positiv konditioniert ist. Daher mache ich in der Vorbereitung beim jungen Hund genau das, was ich eingangs beschrieben habe. Ob ich dann später den Stachel in der oben beschriebenen Form einsetze, oder ob ich bei dem Hund mit alternativen Methoden dasselbe Ziel erreiche ist abhängig vom Hund und läßt sich im Vorfeld nicht sagen. Aber da sind wir dann wieder beim Thema, das niemals der Ausbilder, der Hundeführer oder der Schutzdiensthelfer die Methoden bestimmt, sondern einzig und alleine der Hund...

Viele Grüße

Sören

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