Ausländerfeindlicher Hund?! :: Hundeerziehung + Soziales

Ausländerfeindlicher Hund?!

von Claudia aus Buchholz(YCH) am 09. Oktober 2002 09:58

Hallo an alle,
ich stelle hier für meine Freundin eine Frage, die folgendes Problem hat:
meine Freundin und deren Familie holten sich im August diesen Jahres eine DSH-Mix-Hündin (vermutlich mit Husky)aus dem Tierheim.
Lady ist ca. 3 Jahre alt, kastriert, gut erzogen, hat aber (wie sich anfangs an ihren Reaktionen zeigt - Ducken bei schnellen Handbewegungen etc.) schlechte Erfahrungen mit ihrem Vorbesitzer gemacht.
Ich selbst erlebe sie als mäßig dominant anderen Hunden gegenüber, nicht sonderlich ängstlich und etwas stürmisch-verspielt, aber seeehrr lieb - zu allen!
Inzwischen versteckt sie sich auch nicht mehr, wenn meine Freundin und deren "Leute" nach Hause kommen, sondern freut sich und fordert auch ihre Streicheleinheiten.
Nun ist gestern zum dritten Mal (also nicht zufällig) folgendes passiert: wenn Lady auf der Straße einem "exotisch" wirkenden Menschen begegnet (dabei ist es egal, ob Kind, Frau oder Mann) wird sie von einem Moment zum anderen agressiv, verbellt und würde, wenn sie nicht zurückgehalten würde, auch durchaus zubeißen...
Meine Freundin geht nun davon aus, dass der Vorbesitzer (nähere Infos über diesen hat auch das TH nicht) sie auf "Ausländer" abgerichtet hat.
Nun die Frage:
wie wird das gemacht (so wie im Film mit dem weißen Hund?) und gibt es Möglichkeiten (z.B. Hundetrainer), es Lady wieder abzugewöhnen, sprich, ihre Angst vor diesen Menschen zu beseitigen?
Fragende Grüße
Claudia

von Henny(YCH) am 09. Oktober 2002 10:29

Hallo,

Nein es wird nicht so gemacht wie im Film. Es geht viel einfacher - erwarte bitte jetzt keine Betriebsanleitung.
Mit einem guten Hundetrainer kann das Verhalten minimiert werden - Restrisiko bleibt.

Ein ähnlicher Fall wohnt bei mir. ( weil nach 4 Besitzern der Mensch, der sie kaufen wollte, nicht bezahlt hat und durch einige Umwege und purem Zufall und einem weichherzigen Ehepartner ist sie zu mir gekommen )

Umkonditionieren, belohnen wenn sie Ausländer ignoriert etc.
Wenn Du nicht erfahren bist: such Dir einen guten Trainer. Das Verhalten lässt sich durch Zwang nicht ändern, ( wirkt bei diesen Hunden als Verstärker ), sondern nur durch Aufbau von Alternativ -Verhalten, ignorieren u.s.w.

viele Grüße

Henny

P.S. Du brauchst sehr viel Geduld und Zeit und starke Nerven






von Tina(YCH) am 09. Oktober 2002 11:08

Hallo Claudia
Es muss nicht einmal sein, dass sie auf fremdländische Menschen abgerichtet wurde, sondern dass der Vorbesitzer ein Ausländer war, und sie geschlagen, schlecht behandelt wurde.
Man kann ihr aber durchaus beibringen, dass sie auch von diesen Mitmenschen nichts schlechtes erwarten muss. Kennst du vielleicht Menschen ausländischer Herkunft, die dir da helfen könnten? Es würde natürlich lange brauchen und müsste sehr vorsichtig angegangen werden. Indem sie z.B. von ihnen ihre Lieblingsleckerli bekommt, zuerst natürlich nicht aus der Hand, sondern einfach in die Nähe des Menschen legen, und er oder sie steht daneben, tut gar nichts. Dann immer näher bis sie es aus der Hand frisst. Oder wenn Ausländer vorbeigehen, ihr immer ein LEckerchen vor die Nase halten, so dass sie dies mit etwas positivem verknüpft, und einfach üben üben üben! Keinesfalls strafen oder sie anschreien, weil dies das Verhalten noch verstärken würde.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Gruss
Tina

von Bettina(YCH) am 09. Oktober 2002 12:14

Hallo Claudia,

Ich denke mal, es könnte natürlich sein, daß die Hündin auf Ausländer abgerichtet wurde oder ihr Vorbesitzer dunkelhäutig war und sie schlecht behandelt hat.

Ich könnte mir aber eher vorstellen, daß die Hündin in der entscheidenden Sozialisierungsphase einfach zu wenig unterschiedliche Menschen kennengelernt hat.
Alles was ein Hund in dieser Zeit nicht kennenlernt empfindet er zeitlebens als bedrohlich.

Ich könnte mir also vorstellen, daß sie "exotisch" aussehende Menschen wie Du schreibst einfach nie kennenlernt hat, deshalb Angst vor ihnen hat und aus der Angst heraus aggressiv reagiert.

Ist natürlich auch nur eine weitere Spekulation, es kann wohl keiner mehr sagen, wie die Vergangenheit der Hündin aussah.

Viele Grüße, Bettina

von josh(YCH) am 09. Oktober 2002 14:29

Hey Claudia,
klar kann jemand den Hund auf Personen mit einem bestimmten Äußeren scharf gemacht haben. Ich tippe aber eher auf schlechte Erfahrungen mit solchen Leuten, d.h. sie ist wahrscheinlich von diesen gequält worden (dazu paßt das sonstige Verhalten). Das hat man bei Hunden aus zweiter Hand öfters, manchmal z.B. gegen blonde Männer, manchmal gegen Alkoholgeruch etc. Warum nicht auch gegen "exotisches Aussehen"?

Wie auch immer, man muß das natürlich versuchen abzustellen - am einfachsten wäre es wohl, wenn Leute mit dem betreffenden Aussehen für die Hündin von nun an nur noch positives bedeuten - erscheint ein solcher am Horizont, Hund mit Jackpotleckerchen ins Sitz/Platz befördern und belohnen, bis derjenige vorbei ist (in einem Abstand, in dem das noch funktioniert). Langsam Abstand verringern.

Liebe Grüße
josh

von Heike(YCH) am 09. Oktober 2002 19:20

Hallo Claudia,

ich kenne das Problem in gewisser Weise, bei uns sind dies nicht ausländisch aussehende Menschen, sondern ältere Herren.

Da hilft wirklich nur Geduld und viel Liebe und üben auf Distanz, so weit entfernt, wie sie es aushält, ohne die Person irgendwie anzugehen.

Mein Hund wurde ganz sicher nicht auf diesen Typ Mann abgerichtet, wir vermuten einfach, dass er ein recht negatives Erlebnis in der Prägungsphase mit diesem Typen Mensch gemacht hat.

Traurig und wirklich schlimm und mal wieder eine echte Sauerei.

Trotzdem: es liegt nun an deiner Freundin, sie soweit zu erziehen, dass die Hündin diese Personen aushalten kann. Viel Vertrauen zu Frauchen aufbauen, Selbstbewusstseinsübungen machen und sollte die Distanz mal zu gering sein, rumdrehen und den korrekten Radius suchen und dann für neutrales Verhalten belohnen und wenns anfangs 1 km ist!

Heike

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