Futteraggression / Beschützerinstinkt . :: Hundeerziehung + Soziales

Futteraggression / Beschützerinstinkt .

von Grizzly(YCH) am 15. Januar 2003 10:30


Hallo,

ich möchte heute gerne von Euch einen Rat, für ein Verhalten, was meine Grizzly immer mehr zeigt, und dem ich gerne entgegenwirken würde:

Vorweg: Grizzly liebt ihre Artgenossen, unabhängig von Alter, Grösse oder Geschlecht. Spielen mit ihnen ist für sie das Grösste, aber bei einem Punkt hört jeder Spass auf:
wenn die anderen Hunde uns (meiner Freundin oder mir) zu nahe kommen. Dann kommt sie sofort, stellt sich dazwischen, knurrt und schnappt in die Luft.
Ich habe nun schon einiges versucht: ich bin von der Stelle weggegangen, ich habe beide Hunde sitzen lassen und beiden dann ein Leckerchen gegeben - das war nie ein Problem. Oder aber sie direkt gelobt, wenn der andere Hund kam und sie nicht geknurrt hat.
Aber, zum einen funktioniert es nicht zuverlässig, und zum anderen, es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben ???

Die andere Situation, Grizzly mit meiner Freundin im Aufzug, zusätzlich noch eine Frau mit ihrem Hund. Eigentlich kein Thema, beide Hunde kennen sich, auch die Enge kein Problem. Nur - das letzte Mal hatte meine Freundin eine Tüte von McDonalds in der Hand, und nun wurde jede, tw. nur geahnte Bewegung des Westies zu meiner Freundin hin ziemlich grob abgewehrt, so zB knurren und in die Hinterpfote zwicken.

Nur so als Randbemerkung:
Grizzly wird täglich (3*) gefüttert ;-), und Leckerchen gibt es nur in ganz seltenen und mit den anderen HF abgesprochenen Situationen an andere Hunde.

Mich interessiert es auch aus dem Aspekt, dass wir dieses Jahr noch einige Katzen zu uns aufnehmen möchten, und nächstes Jahr noch einen Artgenossen.
Auf getrennt füttern habe ich mich schon eingestellt, aber vielleicht geht es ja auch anders ???

Für jeden Gedankengang wäre ich sehr dankbar

LG
Astrid & Grizzly

von Susanne(YCH) am 18. Januar 2003 06:56

Hallo Astrid,

ich finde das Verhalten deiner Grizzly ganz normal. Offensichtlich traut sie dir nicht zu, dass du das Futter alleine verteidigen kannst. Sie unterstützt dich dabei.

Meine Hündin verhält sich anderen Hunden gegenüber genauso, daher vermeide ich solche Zusammenstöße. Mein zweiter Hund steht im Rang unter ihr. Ich füttere beide gemeinsam, und es ist überhaupt kein Problem, wenn ich dabei bin.

Die Katzen kannst du z. B. auf der Küchenzeile füttern,die kommen schon klar.

von Grizzly(YCH) am 18. Januar 2003 07:08

Hallo Susanne,

deine Antwort wirft bei mir neue Fragen auf ;-)

Wenn Grizzly der Meinung ist, ich könnte ihr Futter nicht verteidigen, sieht sie mich dann in diesen Augenblicken nicht als Boss an, oder ?

Und, wie vermeidest du solche Zusammenstösse ?
Wenn Grizzly mit den anderen Hunden tobt, und diese plötzlich meinen, dass ich ja ganz toll rieche und auf mich zu kommen, so kann und will ich das eigentlich nicht unterbinden.
Andere Hunde sollen zu mir kommen dürfen, idR bekommen sie eh nix von mir (ich möchte nicht, das andere meinen Hund füttern, und so halte ich es einfach auch umgekehrt).
Mit einem "lieb sein" lässt Grizzly sich auch meist besäftigen, aber eben nicht immer.

Ist es wirklich so, dass ich es so akzeptieren muss, oder gibt es nicht doch eine Möglichkeit, dieses Verhalten zu verändern.

Die Situation mit deinem zweiten Hund:
Versucht dein "Ersthund" nicht dem anderen das Futter wegzunehmen ? Du musst bei der Fütterung also immer anwesend sein ?

Das mit der Katzenfütterung ist eine prima Idee, werde ich dann so umsetzen.

Bin schon mal froh, dass ich anscheinend nicht die einzige bin, die so einen futterneidischen Hund hat.
Vielen Dank für deine Antwort

LG
Astrid & Grizzly

von Susanne(YCH) am 18. Januar 2003 14:03

Hallo Astrid,

mein Hund hält sich tatsächlich für den besseren Boss in unserem Team. Ich bin seit ca. 1/2 Jahr dabei, ihr das Gegenteil zu beweisen. Das ist echt anstrengend. Ich versuche alle Regeln zu beachten, die zur Stärkung meiner höheren Position im Rudel wichtig sind. (nicht vor mir durch die Tür, Fressen nach mir, nicht auf Sofa (schnief) etc.). Mit Geduld und Konsequenz lässt sich vielleicht mal was ändern. Aber nicht das Verhalten meines Hundes muss geändert werden, sondern unsere Beziehung.

Ich halte erst seit 2 Jahren Hunde und maße mir jetzt nicht an, eure Situation zu beurteilen. Hast du keine gute Hundeschule in der Nähe, wo du um Rat frangen könntest?

Ich muss tatsächlich immer dabei sein, wenn meine Hunde fressen, denn sonst nimmt die Hündin dem Rüden alles weg. Einen Knochen oder so lasse ich lieber nie liegen, wenn ich weggehe. Das könnte wirklich großen Ärger geben.

Susanne

von Grizzly(YCH) am 18. Januar 2003 14:50

Hallo Susanne,

ich denke eigentlich schon, dass ich bei uns Chef bin. Manchmal versucht Grizzly das auszutesten, aber das haben wir dann wieder schnell im Griff. Die Abstände, wo sie es versucht werden länger, die Zeit um sie wieder einzuordnen immer kürzer. Ich hoffe also, es ist ein Auslaufmodell ;-)

Bis halt auf eben jene Situationen, wenn es sich hier um ein Rangordnungsproblem handeln sollte.

Das mit dem Knochen würde ich auch nie anders handhaben, da wird mein Fellmonster ja schon unsicher, wenn ich mich ihr nähere.

Aber für mich ist halt auch die Frage, wenn sie zB im Garten Mäuse fängt, wie sie dann mit den anderen umgehen wird, wenn diese ihr die Maus evtl. abnehmen wollen. Also in Situationen, wo ich eben nicht direkt daneben stehe.

Gerade heute hatten wir wieder so eine Situation, sie hat herrlich mit einem Golden getobt, danach wollte ich sie wieder an die Schleppleine legen als der Golden ankam, weil er gerne weitergespielt hätte.
Hatte also die Hand am Geschirr und sie wurde zur Zicke. Ich weiss auch, das ich mit meinem Verhalten/Gefühl die Situation uU verschärfe, aber solange mir keine Möglichkeit einfällt werde ich wohl immer in dieses Gefühl "zurückfallen" :-(

Danke für deine Antwort

LG
Astrid & Grizzly

von Susanne(YCH) am 19. Januar 2003 09:29

Hallo Astrid,

wenn du wirklich überzeugt bist, dass du der Chef bist, kannst du doch ihr Verhalten unterbinden. Korrigiere sie. Was macht sie, wenn du das tust?

Vergiss nicht, dass du auch die anderen Hunde korrigieren müsstest, wenn sie sich dir oder deinem Hund gegenüber respektlos verhalten.

Respektlos kann für meine Hündin z. B. schon sein, dass ein Rüde auf 3 m an sie herankommt. Manchmal besteht sie auf einem größeren Abstand, vor allem, wenn sie in meiner Nähe ist. Sie hält sich nur zurück, wenn ich den fremden Hund selbst auf Abstand halte, was aber sehr heikel ist, denn viele Hunde haben keinen Respekt vor fremden Menschen.

Das kommt auch nie besonders gut beim "gegnerischen" Hundeführer an. Ich hab schon bei einigen hier in der Gegend versch... Vor allem bei den Leuten, die ihre Hunde konsequent nicht an die Leine nehmen. Oft ist es noch so, dass sie ihre Hund im Fuß halten, aber kurz bevor sie mich passieren (und mein Rüde z. B. bleibt wie festgenagelt im Fuß oder ich habe ihn an der Leine und im Fuß) rennt der Hund doch zu uns. Das ist nicht fair. Ich habe keine Chance mehr, meinen Hund zu schützen. Meistens mache ich einen großen Bogen um Leute. Wenn sie sagen: Meiner tut aber nichts(was heißt das überhaupt?????), sage ich: Sie kennen MEINEN aber nicht! Die meisten Lachen dann, denn meine beiden Hunde wiegen um die 8 kg.

Zu der Situation mit dem Golden. Warum durfte dieser Hund sich frei bewegen, wenn Grizzly gerade begrenzt wurde. Meines Erachtens wäre es deine Aufgabe gewesen, ihn in seine Schranken zu weisen (s. o.). Oder bitte den anderen Hundehalter, den Hund auch an die Leine zu nehmen.

Ich finde dieses Thema äußerst schwierig und komplex, deshalb habe ich auch mit meiner Antwort gezögert. Wichtig finde ich noch, die Hunde (deinen und alle anderen) gut zu beobachten. Ohren-, Ruten-, Körperhaltung. Feinste Signale sehen, deuten, bewerten. Das ist nicht so leicht. Vielleicht hast du eine Freundin, die mal beobachten könnte, wie solche Treffen ablaufen. Man selbst bekommt das ja gar nicht mit, wenn man im Zentrum des Geschehens steht. Es muss nicht deine Hündin "Schuld" sein, nur weil sie aggressiv reagiert.

Ich hoffe, das hört sich nicht so oberschlau an, muss ja auch nicht alles richtig sein. Wie gesagt, ich verkorkse gerade meine ersten Hunde. Aber nachdenken darüber lohnt bestimmt. Vielleicht fällt dir dann noch was ein/auf.....

Viele Grüße und viel Spaß mit deiner Zicke wünscht dir

Susanne

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