Kettenhalsband, letzte Möglichkeit? :: Hundeerziehung + Soziales

Kettenhalsband, letzte Möglichkeit?

von sonja(YCH) am 16. Mai 2003 12:19

hallo,

du hast das gefühl deinem hund schmerz zu zu fügen indem du an der leine ruckst. hej sorry, da begreife ich, dass du über ein jahr eine hundschule besuchst und es klappt nichts. denn wenn man nichts annimmt und das gefühl hat, ja so mach ich doch meinem hund weh und jöh nein es sträubt sich in mir alles. so geht es nicht.

ich denke hier ist der knoten weder bei der hundeschule noch beim hund noch beim halsband zu suchen sondern klar bei dir. schaue dir mal ein naturfilm an über das verhalten von wildhunden oder wölfen. meinst da geht es sanft her und zu ?. nein, wenn einer sich nicht so benimmt wie es seine rangposition usw. gibt, dann wird er klar und deutlich zurechtgewiesen. einmal richtig und es sitzt. solange sich jeder einzelne auf seiner position korrekt verhält, gibt es auch keine probleme.

du bist bei euch nicht der chef und du bist nicht der rudelführer. so muss es dein hund für dich übernehmen. das zeigt er deutlich indem er an der leine zieht und gegen andere keift. du hast das zugelassen und der hund ist in sich selbst gewachsen in seiner rangposition. bei mir kommt das von anfang an nicht in die tüte, dass mein hund ein mensch ob gross oder klein, alt oder jung ankläfft und gegen ihn geht. ein knurren als warnung, im sinne, pass auf 2beiner, hier stimmt etwas nicht, das akzeptiere ich und bin ich auch dankbar, aber ansonsten nein.

ich bin gar nicht dafür mit schmerz zu arbeiten. aber ein rechter ruck an der leine und sofort die bestätigung, bringt eindeutig mehr als immer immer zu züpfeln und ach komm sei doch liebe usw. aber dafür braucht es viel timing.

ich denke dass dein hund gegen ein kind kläfft sollte alarmsignal genug sein, dass du und zwar nur du dringend etwas unternehmen musst.

da helfen kein halti und auch kein geschirr. denn das sind nur hilfsmittel und dahinter stehst immer du.

ein schnauzer und auch jeder andere hund braucht eine konsequente klare führung. nicht hart sondern konsequent. und konsequent kann genauso liebe und mit lob und gutteli sein. hauptsache timing und die linie stimmen.

ich denke wenn du lernst umzudenken, dann löst sich vieles und dann ist auch ein kettenhalstband nicht mehr notwendig.

ich weiss das tönt nun hart, aber überlegs dir mal.

von Karo(YCH) am 16. Mai 2003 12:35

Hallo Martin,

:
: Kann man machen, aber im allgemeinen reicht es völlig, das fehlverhalten verpuffen zu lassen - nichts geht mehr. Mensch bleibt dabei einfach sehr ruhig und wartet ab. Er muss sich nicht aufregen, er muss sich nicht ärgern. Aber der hund bekommt auch KEINERLEI zuwendung.
:
... also ich muss mich schon aufregen wenn mein Hund immer und immer wieder an der Leine zieht. Auch ich hab mit meiner Hündin die 'Baum'-Methode angewandt, was so beim normalen Spaziergang auch wunderbar funktioniert. Mein Hund ist kein Raufer, kein Kläffer,... ABER will ich mal 10 Minuten mit ihr arbeiten. Also 300m Fuss, Sitz, Platz dann kann ich drauf warten dass bei Ablenkung (die ihr interessanter erscheinen als meine Belohnung) sie in der Leine hängt, weil sie z.B. zu dem anderen Hund will um zu spielen.
Übrigens: Meine trägt Geschirr, somit auch kein Leinenruck.


Was ist da dein Vorschlag? Ich hab noch keine wirkliche Lösung gefunden.

Bei mir ist da irgendwann die Geduld am Ende.

LG, Karo

von Martin + Mirko(YCH) am 16. Mai 2003 13:09

Grüß Dich Karo,

:Auch ich hab mit meiner Hündin die 'Baum'-Methode angewandt, was so beim normalen Spaziergang auch wunderbar funktioniert.

Das ist schon einmal sehr gut. Bei vielen genügt das noch nicht, da sollte man dann das warnsignal REICHT (o.ä.) einführen udn zwar am besten an einer längeren leine. (hilfe unter: /forum/archiv6/archiv3/1/msg134821.html)

: Mein Hund ist kein Raufer, kein Kläffer,... ABER will ich mal 10 Minuten mit ihr arbeiten. Also 300m Fuss, Sitz, Platz dann kann ich drauf warten dass bei Ablenkung (die ihr interessanter erscheinen als meine Belohnung) sie in der Leine hängt, weil sie z.B. zu dem anderen Hund will um zu spielen.

Wollen darf sie ja, aber dürfen nicht so wie sie es sich wünscht. Du machst ein paar übungen und als belohnung darf sie dann zum anderen hund (absprechen). Und du bestimmst, wann das ist. Mach anfangs kürzere übungen, danach längere. Der andere hund sollte währenddessen vielleicht ruhig sein und nicht herumtoben.

tschüß Martin & Mirko



von Susanne & Zasko(YCH) am 16. Mai 2003 15:04

Hallo Chris,

nein, dass das Kettenhalsband die letzte Möglichkeit ist, glaube ich nicht. Ich teile da eher Sonja's Meinung, dass du dir erstmal klar werden musst, wie ein Hund überhaupt lernt, wo seine Motivation liegt, wie du ihn (nämlich deinen individuellen Hund) am besten belohnen kannst (Zuwendung, Futter, Spiel, Schnüffeln), etc. Hundeerziehung hat in allererster Linie mit Konsequenz zu tun. Das heißt aber auch, das ich mir, bevor ich irgendetwas anfange zu üben, klarmachen muss, was ich eigentlich will. Und auf dieses Endziel muss ich hinarbeiten. Ich weiß ja nicht, was du jetzt bei deiner jetztigen Hundeschule mit sanft und lieb bezeichnest. In der Hundeschule, in der ich jetzt bin, wird auch über positive Bestärkung gearbeitet - bei Interesse mit Clicker, aber auch über Lobwort - aber es wird nicht immer auf die Hunde eingegangen. Wenn sich da ein Hund fürchterlich aufregt und einen anderen ankläfft, wird schlichtweg gar nichts getan. Der Kläffer wird festgehalten, der andere nach Möglichkeit abgelenkt und fürs Ruhigsein belohnt, aber auch er bleibt da, wo er ist, damit der andere keine Bestärkung für seine Kläfferei erhält. In dem Moment, wo er ruhig ist und sich zum Halter orientiert gibt's die Belohnung. Wenn er sich nicht beruhigt, wird er angebunden oder wo nicht möglich, übernimmt ein anderer die Leine und der Besitzer geht weg. Sanftes, liebes Einreden auf den Hund bringt hier gar nichts, das bestärkt den Hund nämlich nur in seinem Verhalten. Allerdings bringt ein Leinenruck meiner Meinung nach auch gar nichts, vielleicht hört der Hund in diesem Moment auf, aber er lernt nichts daraus.
Habt ihr in der Hundeschule Theorie gemacht? (Lerntheorie, Verhalten des Hundes, Motivation des Hundes, etc.?) Das ist m. E. ein ganz wesentlicher Teil, den eine Hundeschule leisten sollte. Ich denke, dass es sicherlich richtig war, dieser Hundeschule den Rücken zu kehren, aber ich glaube nicht, dass du jetzt auf Kettenhalsband umsteigen musst. Und vor allem bringt eine Ausbildungsmethode, hinter der du nicht stehst, schon mal gar nichts, dann hapert es nämlich wieder an der Konsequenz.
Ich würde dir raten, dich noch mal nach weiteren Hundeschulen oder Vereinen umzusehen. Bevor du dort das erste Mal mit Hund auftauchst, solltest du eine Schnupperstunde ohne Hund vereinbaren, um dir anzusehen, wie dort gearbeitet wird. Schildere deine Probleme und lass' dir sagen, wie sie die dort im Prinzip angehen wollen. Einen wirklichen Plan kann man erst machen, wenn man den Hund beobachtet. Und frag' nach Einzelstunden im Alltag, die bringen meist am meisten.

Wichtig ist vor allem, dass du dir klarmachst, was du willst, wie man es erreichen kann und das dann konsequent durchführst. Ohne diese Konsequenz, wird dir dein Hund immer auf der Nase herumtanzen, egal ob mit oder ohne Leinenruck.

Liebe Grüße von

von josh(YCH) am 16. Mai 2003 17:04

Hi Sören,

:
: 1. Der Hund zeigt massive Verhaltensauffälligkeiten
: 2. Das wurde in 1,5 Jahren bei der vorherigen Hundeschule nicht besser, eher schlimmer.
: 3. Bei der jetzigen Hundeschule zeigt sich nach wenigen Übungseinheiten eine Besserung.
:
: Reduziert auf diese Aussagen: Was gibt es nun daran auszusetzen???
:

Am Erfolg habe ich nichts auszusetzen. Ich habe aber vielleicht an dem Methoden, die dazu geführt haben, was auszusetzen. Bin die letzte, die behauptet, richtig angewandte negative Methoden würden nicht funktionieren. Ich lehne sie trotzdem ab.

: Art und Mittel der Arbeitsweise werden IMMER durch das Verhalten des Hundes bestimmt!!!

Korrekt. Aber ich habe immer noch keinen Hund getroffen, den ich nur am Kettenwürger/Stachel etc. halten konnte. Nicht nur Effizienz zählt, auch der Weg dorthin ist wichtig.

Unstrittig war die erste Hundeschule wohl nicht so toll. Vielleicht wurde aber auch zuwenig zuhause geübt (kennst Du sicher auchn - Leute, die meinen, von einer Stunde pro Woche auf dem Platz (bei uns auch in der Pampa und Stadt) lerne der Hund alles und weiteres üben, schon gar nicht täglich, sei Unfug - wofür würden sie schließlich zahlen.... etc.) oder man war inkonseuqent, weiß ich nicht, ich war nicht dabei.

Sicher kann man rassespezifische Verhaltenstendenzen angeben, aber daß ein Schnauzer nur mit Kettenband leinenführig werden kann möchte ich trotzdem ins Reich der Legenden verweisen. Du sicher auch, wenn Du viel mit Schnauzern zu tun hast.

Im übrigen halte ich es trotzdem wichtig, nach den Ursachen zu fragen, und nicht nur Symptome wie Ankläffen zu behandeln. Okay, Hütetrieb ist sehr unwahrscheinlich - wobei ich auch schon einen deutlich hütenden Golden in den Fingern hatte, der sich das von dem Border abgeschaut hatte, mit dem er über Jahre zusammen war, bevor er beim Tierschutz landete - was wir erst später erfuhren. Okay, ist trotzdem hier unwahrscheinlich winking smiley. Dennoch - ist es eher Unsicherheit? Eher "Ich bin der Chef und will keinen in meiner Nähe sehen und bin voll selbstbewußt!"? Eher Schutz (meist kombiniert mit der Unsicherheit)? Wie sieht der Hund bei den Aktionen aus? Sonstige Rangprobleme (denn das könnte es auch sein? Futter, Beute abnehmen möglich?!)? Viele Fragen, und sowieso - wie schon gesagt, Ferndiagnose schwierig, Trainer vor Ort aufsuchen und zwar einen, der ein bißchen kreativer ist als "Kettenwürger".

Grüße
josh

von Sören(YCH) am 16. Mai 2003 17:41

Hallo Josh,

über das Warum können wir nun stundenlang diskutieren ohne zu einem Ergebnis zu kommen, das bringt wohl wirklich nix. Für mich scheidet der Hütetrieb beim Schnauzer ohne große Spekulation aus, der Rest kann mehr oder weniger wahrscheinlich sein. Wie ich Mittelschnauzer kenne ist das meistens so eine Art "nach vorne umgesetzte Unsicherheit ohne die letzte Konsequenz", also im Umgangsdeutsch: Scheinangriffe. Ist so eine typische "Schnauzer-Krankheit", kenne einige die das mehr oder weniger ausgeprägt zeigen. Hatte damals selber so einen Mittelschnauzer, bin dann auf den Riesen umgesattelt, bei dem gibt es diese Probleme nicht so oft. Mein Mittel hat das aber trotz konsequenter Erziehung bis zu seinem Ende niemals vollständig abgelegt. War aber trotzdem ein kleines Schätzchen ;-)))

Also für mich zählt in der Hundeerziehung schon die Effizienz. Nicht mit allen Konsequenzen, aber mit vielen. Und warum soll ich einen Hund über 1000 Umwege erziehen, nur weil ich gewisse Methoden ablehne, wenn ich ihm das alles auch kurz und knapp beibringen kann. Ich denke das fällt einem Hund dann auch leichter zu lernen, wenn ich ihm einerseits die Vorteile zeige, wenn er erwünschtes Verhalten zeigt, und ebenso auch die Nachteile wenn er irgendwas anderes macht. Wie diese "Nachteile" dann aussehen hängt von jedem Hund ab, das ist immer unterschiedlich.

"Sicher kann man rassespezifische Verhaltenstendenzen angeben, aber daß ein Schnauzer nur mit Kettenband leinenführig werden kann möchte ich trotzdem ins Reich der Legenden verweisen. Du sicher auch, wenn Du viel mit Schnauzern zu tun hast."

Ja, allerdings, geht auch mit Stachel und Tacker ;-)))) Nein, war nur Spaß!!! Es kommt nicht auf die Hilfsmittel an sondern auf die Methode die dahinter steht. Bei uns auf dem Platz arbeiten alle mit festgestellter Kette (nicht mit Würger!!!). Nicht weil wir das so schön finden oder weil es anders nicht funktioniert, sondern weil das in den VPG-Prüfungen und bei den Fährten immer noch vorgeschrieben ist (Bei den Begleithunden ja nicht mehr, die kannst Du ja theoretisch sogar am Geschirr führen). Außerdem ist die Kette ein wunderbarer Schlüsselreiz: Der Hund bekommt die um und ist sofort auf Arbeiten eingestellt. Wunderbar vor Prüfungen, gibt nix besseres. Genauso wie mit einem Suchgeschirr in der Fährte. Ich bi aber davon überzeugt, das wir auf unserem Platz mit einem Lederhalsband dieselben Resultate bei den Hunden erzielen wie mit der Kette. Kommt eben nicht aufs Hilfsmittel an sondern auf die Methode.

Daher messe ich auch nicht dem Wort "Kettenhalsband" eine so große Bedeutung bei. Ich denke die Erfolge hätten sich mit einem normalen Lederhalsband bei gleicher Anwendung im Ausgangsfall genauso eingestellt.

Viele Grüße

Sören

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