Sossen-und Essensreste :: Hundefutter & Hunde Ernährung

Sossen-und Essensreste

von Marlene(YCH) am 09. April 2000 18:16

Ein Beitrag zum Thema" Essensreste" von Rolf Schecker(Futtermittelhersteller), den ich euch, angeregt durch die Sossenrestdiskussion nicht vorenthalten
möchte.

Verfütterung von Essensresten
Kein anderes Thema wird so kontrovers diskutiert wie das Thema „Essensreste“. Dabei handelt es sich lediglich um
einen raffinierten Marketingtrick der Futtermittel-Industrie.

Zur Situation: Seit über 10.000 Jahren leben Menschen und Hunde in einer Lebensgemeinschaft, und über 10.000
Jahre wurden die Hunde mit Essensresten versorgt. Ohne jede Probleme!!!

Warum soll das auf einmal nicht mehr gehen?

Ganz einfach, weil Essensreste der größte Feind der Futtermittel-Industrie ist, denn wer Essensreste verfüttert, kauft
keine oder nur selten Fertigfutter-Produkte.

Als in den 50iger Jahren die Futtermittel-Industrie aufgebaut wurde, mußte eine Marketingstrategie entwickelt
werden, wie man den Fertigfuttter-Absatz steigern und die bis dahin praktizierte Verfütterung von Essensresten
eindämmen bzw. zurückdrängen konnte.

Am einfachsten ließ sich dieses Ziel dadurch erreichen, daß man die Essensrest-Verfütterung verteufelte. Auf einmal
waren die für uns Menschen so bekömmlichen Speisen für unsere Hunde total überwürzt und inhaltlich nicht
ausgewogen genug.

Was jedoch bei kritischer Analyse bedenklich stimmen muß, ist, daß die Hunde über 10.000 Jahre mit diesem total
„überwürzten Zeug“ äußerst gesund gelebt haben.

Mit einem Milliarden Werbeaufwand wird heute jedem Hundehalter eingebleut, daß nur Fertigfutter wirklich
ausgewogen und somit gesund für unsere Hunde sind.

Doch auch das Argument der Ausgewogenheit gehört ins Reich der Phantasie.

Ein Fertigfutter kann nur so gut sein wie der Stand der derzeitigen Wissenschaft. Und wer die wissenschaftliche
Entwicklung der letzen 50 Jahre aufmerksam verfolgt hat, weiß, daß es keinen Stillstand gibt. Ständig werden neue
Erkenntnisse gewonnen und alte Grundsätze über Bord geschmissen.

Ein gutes Beispiel ist die Übervitamisierung vieler Futter mit den Vitaminen A und D. Neuere Erkenntnisse lassen
vermuten, daß zu hohe Vitamindosen besonders in der Wachstumsphase den Grundstein für Gelenkerkrankungen
legen. Also werden die Futter in Zukunft mit Sicherheit andere Vitamindosierungen aufweisen als heute.

Und wo bleibt dann das Argument der Ausgewogenheit?

Ich will an dieser Stelle nicht die Fertigfutter verteufeln. Sie sind - sofern man sich für Premium-Marken entscheidet -
mit Sicherheit gut. Wir selbst verkaufen mit Überzeugung Fertigfutter-Produkte. Was ich aber sagen will ist, daß
Essensreste auf keinen Fall verteufelt gehören, sondern sogar eine wichtige Ergänzungsfunktion zu den
Fertigfutter-Produkten haben.

Kein Fertigfutter dieser Welt kann die ganze Bandbreite der Nahrungsmittel wiederspiegeln. Auch die besten
Futtersorten beschränken sich auf ganz wenige, ausgesuchte Fleisch-, Getreide- und Gemüsesorten.

Mit anderen Worten: Gemessen an der Vielfalt der Natur bieten Fertigfutter hiervon nur einen ganz kleinen
Ausschnitt! Etwas überspitzt ausgedrückt: Die Vielfalt der Fertigfutter ist im Vergleich zur Natur eher als „armselig“ zu
bezeichnen. Wenn außerdem noch jeden Tag das gleiche Futter gefüttert wird, dann kann von Ausgewogenheit
wahrlich nicht mehr gesprochen werden.

Schon seit Jahren empfehlen wir von der Firma Schecker, Fertigfutter-Produkte immer mit Frischkost anzureichern.
Heute gehen wir sogar noch einen Schritt weiter. Zusätzlich zur Frischkost empfehlen wir auch die Ergänzung mit
hochwertigen Essensresten. Besonders gut sind gekochte Gemüsesorten. Sie reichern die tägliche Futterration
zusätzlich noch mit frischen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen an. Mit einer gut abgestimmten
Frischkost- und Essensrest-Ergänzung bekommt der Hund die Abwechslung. die er für ein gesundes Leben braucht.

Haben Sie ruhig Mut, auch Ihrem Hund Reste vom Tisch zu geben. Was über 10.000 Jahre unsere Hunde nicht
umbrachte, wird es auch in Zukunft nicht.

Ich wünschen Ihnen und Ihrem Hund guten Appetit.

von Franzi+Wonda+Chili(YCH) am 09. April 2000 20:42

Hallo Marlene!

Das war ja ein ganz interessanter Beitrag, aber in einem muß ich widersprechen: In den letzten 10.000 Jahren ist niemals soviel Salz in den Speisen verwendet worden wie jetzt. Früher wurde überwiegend mit Kräutern gewürzt, die natürlich auch wunderbar für den Stoffwechsel waren. Viele unserer Speisen heute sind total übersalzt. Deshalb kann man sicher nicht generell sagen, daß Essensreste immer gut sind. Außerdem ist oft unheimlich viel Fett im Essen. Also nicht einfach die Reste vom Teller in den Napf schütten, sondern erstmal überlegen, ob das auch wirklich sinnvoll ist. Wenn wir Nudeln übrig haben, dann bekommen die Hunde schon mal welche ab. Oder wenn wir Gemüsesuppe essen, dann gibt es schon mal eine Kelle voll. Soße zu Braten oder so ist aber tabu.

Ciao, Franziska und die Hunde

von Elke & Anhang(YCH) am 09. April 2000 21:25


ich muss vorausschicken, dass meine Antwort nicht nur an Marlene gerichtet ist, es hat sich während des Schreibens einfach so ergeben.

Hallo Marlene,

so wie du bin ich auch der Ansicht, dass menschliches Essen für einen Hund nicht schädlich sein kann, wenn er, ausgewogen ernährt wird.
Der Hund braucht nunmal eine andere Zusammensetzung von Futter als der Mensch. Dazu gehört auch Fett, denn aus dem Fett holt der Hund ca. 2/3 seines Bedarfs an Energie und den Rest aus den Proteinen.
Es ist hier immer von stark gewürzten Speisen die Rede. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, welche Gewürze da gemeint sind.
Kräuter schaden dem Hund nicht und Salz ist auch für jeden Hund lebensnotwendig.

Es ist aber doch so, dass unsere Essgewohnheiten sich ziemlich verändert haben und viele Menschen, die keine Zeit haben für ihren Hund zu kochen. Auffällig werden immer nur die Hunde, die krank sind und das sind nur ein kleiner Teil, gemessen an der Gesamtanzahl von Hunden und wenn man jetzt davon ausgeht, dass der grösste Teil dieser Hunde mit "Industriefutter" gut gedeihen, dann kann es doch nicht so schlecht sein, wie immer gesagt wird.
Die Menschen werden immer älter und das bei ziemlich guter Gesundheit obwohl auch hier die Chemie und die Arzneimittel verschrieen sind.
Zugegeben, die meisten Menschen sind zu schnell mit Medikamenten zufriedengestellt und denken garnicht an eine andere Behandlungsart für viele Wehwehchen. Dieser Trend setzt sich auch unter den Hundebesitzern fort, was ja nicht ausbleiben kann.

Menschen wie Tiere wachsen mit unsachgemäss angewandten Desinfektionsmitteln auf und weder Mütter noch Züchter machen sich Gedanken darüber was sie mit ihrer Reklamegläubigkeit anrichten.
Muss ich die Sauger der Babyflaschen mit chemischen Zusätzen reinigen!
Muss ich die Zitzen der Hündin mit Desinfektionslauge abwaschen!
Chemikalien können nicht zwischen guten und bösen Bakterien unterscheiden!
Hier sehe ich die hausgemachten Probleme, die in Allergien oder Abwehrschwächen ect. Enden.

Noch ein kleiner Nachsatz zu Herrn Schecker, der im Nebensatz erwähnt, dass nur ein Premiumfutter dazu taugt einen Hund richtig zu ernähren.
Nur Eines ist gewiss, es ist sichelich nicht überall Premium drin, wo Premium draufsteht aber dafür darf der Kunde etwas tiefer in die Tasche greifen.

Viele Grüsse von
Elke mit ihrem Anhang, der trotz Fertigfutter top fit und putzmunter ist, in allen Generationen und verschieden Rassen.





von Nicole(YCH) am 09. April 2000 21:05

Hallo Franziska,

Du hast zwar sicherlich recht mit Deiner Aussage über die Fütterung von Essensresten, doch ich muß dazu sagen, daß es auf die Ernährung der Menschen ankommt. Ich habe hier und in anderen Foren viel über Hunde- bzw. Tiernahrung gelesen, aber die meisten sollten sich mal Gedanken über Ihre eigene Ernährung machen. Wenn sich Mensch gesünder ernähren würde, könnte er die Reste auch bedenkenlos seinen Hund geben. Ich finde es gut, wenn man sich genau über die Inhaltsstoffe und Qualität von Hundefutter erkundigt, aber machen die Leute das bei Ihrer eigenen Ernährung auch so? Wir machen es bei uns "was für uns gesund ist (alles in desunden Maßen) kann für unsere 5 auch nicht schlechter sein".

Gruß

Nicole

von Franzi+Wonda+Chili(YCH) am 10. April 2000 06:36

: Hallo Nicole!

: Du hast zwar sicherlich recht mit Deiner Aussage über die Fütterung von Essensresten, doch ich muß dazu sagen, daß es auf die Ernährung der Menschen ankommt. Ich habe hier und in anderen Foren viel über Hunde- bzw. Tiernahrung gelesen, aber die meisten sollten sich mal Gedanken über Ihre eigene Ernährung machen. Wenn sich Mensch gesünder ernähren würde, könnte er die Reste auch bedenkenlos seinen Hund geben.

DA hast Du sicher recht - was für uns gesund und ausgewogen ist, ist es sicher auch für den Hund. Aber wenn man sich mal auf dem Fertigproduktemarkt umsieht... Ich gebe zu, ich benutze auch oft Fertigprodukte, weil sie einfach praktisch sind, aber ein schlechtes Gewissen habe ich oft.

Ich finde es gut, wenn man sich genau über die Inhaltsstoffe und Qualität von Hundefutter erkundigt, aber machen die Leute das bei Ihrer eigenen Ernährung auch so? Wir machen es bei uns "was für uns gesund ist (alles in desunden Maßen) kann für unsere 5 auch nicht schlechter sein".

Ich finde es allerdings gar nicht so leicht, sich über die Qualität von Hundefutter ein neutrales Bild zu machen. Jede Firma lobt ihr eigenes Produkt und verteufelt andere. Dann habe ich mal erfahren, daß sich der Anteil von Rohprotein im Futter auch erhöht, in dem man z.B. gemahlene Hühnerfedern untermischt. Aber diese Federn können gar nicht verwertet werden, sondern gehen 1:1 wieder raus aus dem Hund. Tja, und dann überlegt man natürlich, wenn man die Prozentzahlen liest.... Und dann diese ganzen Formulierungen "Ohne künstliche Dies und DAs, ohne Tiermehl etc." Das ist so wie mit der Limo, in der "Vitamin C" ist. Hört sich gut an, ist aber auch nur ein KOnservierunsstoff. Immerhin gibt es ja auch Konservierungsstoffe, die erlaubt sind und nicht in der Zutatenliste aufgeführt werden müssen. Ich finde das alles ganz schön verwirrend!

ciao, Franziska und die Trockenfutter-Frischfleisch-Hunde


:
: Gruß
:
: Nicole

von Tina(YCH) am 11. April 2000 00:12

: Zur Situation: Seit über 10.000 Jahren leben Menschen und Hunde in einer Lebensgemeinschaft, und über 10.000
: Jahre wurden die Hunde mit Essensresten versorgt. Ohne jede Probleme!!!
:
: Haben Sie ruhig Mut, auch Ihrem Hund Reste vom Tisch zu geben. Was über 10.000 Jahre unsere Hunde nicht
: umbrachte, wird es auch in Zukunft nicht.

Hallo
Ich finde diese Argumentation irgendwie billig und zu einfach. Natürlich bringen Rest vom Tisch einen Hund nicht um, die Hunde vieler Bauern werden heute noch so ernährt und überleben auch.
Der Neufundländer eines Arbeitskollegen verbrachte, zwecks Ferienbetreuung, jedes Jahr 3-4 Wochen bei mir. Der Hund wurde mit Essensresten ernährt. Sein Fell war ohne Glanz und stank erbärmlich. Das Zusammensein mit dem Hund im selben Raum war nicht auszuhalten, deshalb durfte er sich bei seinem Besitzer auch nur in der Eingangshalle oder im Garten aufhalten. Ich habe ihn jeweils vom ersten Tag an mit dem Trockenfutter ernährt, welches auch unsere Hunde erhielten, (war er am Anfang gar nicht scharf drauf). Nach ca. einer Woche stank er nicht mehr und war der glücklichste Hund, da er bei uns im Schlafzimmer, neben dem Bett, schlafen durfte.
Dieser Gestank ist mir auch bei den Bauernhunden aufgefallen. Wenn man diese streichelt, muss man die Hände mehrmals waschen, um den Geruch los zu werden. (hundeln nennt man das wohl...)
Meine Erfahrungen mit Tischabfall sind also nur schlecht. Obwohl es natürlich stimmt: die Abfälle bringen die Hunde nicht um und der Gestank bringt uns nicht um, bähh :-((

Tina und Flint, dessen Fell total gut riecht, obwohl er nie badet


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