Hallo Daniela,
: Oho, Moment, so meinte ich das nicht. Hast Du schon mal Hunde ausgestellt, oder bei einer Ausstellung zugesehen? Die Hunde werden oft vorher gebadet, das Fell zB mit Öl eingerieben, so daß es schön glänzt...
: Glaube nicht, daß die Hunde vor einer Ausstellung eben kurz übergebürstet werden und ab damit!
Ich stelle (notgedrungen) manchmal selber aus. Wenn's nicht gerade sehr warm ist, werden die Hunde vorher nicht gebadet und im Bürsten bin ich auch kein Weltmeister (eine meiner 1-jährigen Hündinnen ist bis jetzt vielleicht 3 mal richtig durchgebürstet worden; sie glänzt wie eine Speckschwarte, sofern sie nicht gerade im Dreck gebuddelt hat, und fusselt überhaupt nicht)
: Und Hunde mit Bauchspeicheldrüsen- oder extremen Verdauungsbeschwerden werden auch mit sehr hochwertigem Futter nicht die Leistung erreichen, die gesunde Hunde erlangen(zB bei Leistungsprüfungen, die früher wie heute noch viele Rassezuchtverbände verlangen, bevor ein Hund zur Zucht zugelassen wird).
Ich kenne viele Hunde, die mit Bauchspeichelproblemen im großen Sport erfolgreich sind oder auf Schauen Spitzenplätze erlaufen. Modernes Futter und moderne Medikamente machen es möglich...
: Ich bin übrigens auch sicher, daß ein damaliger Züchter mit einem sehr gut geratenen Hund, der das vorhandene Futter nicht so gut verträgt, diesen Hund anders ernährt hätte, zB durch Selbstgekochtes.
Das ist halt sehr aufwendig und wenn die Nachkommen die gleichen Probleme machen, bin ich mir sicher, daß der Hund zumindest nicht in dieser Zucht geblieben wäre ("Schwarzer-Peter-Prinzip"
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: Es gibt sehr viele Dinge, auf die man in einer guten Zucht Wert legen sollte, das sind (vom angestrebten Rassestandard mal abgesehen) ein gesundes Knochengerüst, Ekzemfreiheit, Robustheit, starke Nerven und ein gutes Wesen. Alles, was man also positiv erblich beeinflussen kann.
Auch ein Hund, der futtermäßig Probleme macht, kann wertvolle Eigenschaften mit in die Zucht bringen. Meiner Meinung nach wird aber die "Leichtfuttrigkeit", zu der auch das Vermögen gehört, Futter mittlerer Qualität richtig auszuwerten, nicht genügend bei der Zuchtwahl beachtet. Wenn's mit einem oder mehreren Hunden Probleme gibt, greift man halt zur amerikanischen Tüte und füttert den ganzen bestand damit.
: Ein Hund, der allen Dreck ohne Probleme verdauen kann, muß nicht unbedingt besser für eine Zuchtlinie sein. Er ist vielleicht robuster, aber er vererbt vielleicht auch einige Dinge, die für die Zuchtlinie nicht so toll sind.
Stimmt.
: Robuste gesunde Hunde sind ein erstrebenswertes Ziel. Aber da wir unsere Hunde heute nicht mehr mit Abfällen ernähren, muß ein Hund auch keine Abfälle vertragen können, um für die Zucht geeignet zu sein. Und da Eukanuba ein vollwertiges, normal im Handel erhältliches Futter ist - und nicht ein reines Tierarztfutter für Problemfälle - glaube ich auch nicht, daß Hunde mit erblich bedingten schweren Verdauungsbeschwerden nur durch die Gabe solch eines handelsüblichen Futters fit werden.
Naja, ich würde die Futter im unteren und mittlerem Preisniveau nicht gerade als Abfall bezeichnen. Sie sind allesamt garantiert ausgewogener als das, was noch vor 25 Jahren in den Hundefuttertüten gesteckt hat.
Mich beunruhigt, daß unsere Hunde, quer durch alle Rassen, heute diese Vielzahl von Spezialfuttern brauchen, um überhaupt gesund großwerden zu können. Wie viele der angepriesenen Deckrüden und Zuchthündinnen würden überhaupt noch zur Zucht eingesetzt werden können, wenn sie im Wachstum mit "normalem" Futter ernährt worden währen?
Bei Familie Wolf & Co. ist innerhalb der Wachstumsphase für längere Zeit Schmalhans-Küchenmeister! Unsere Hunde, vor allem die, die in die Zucht gehen, sollten auch gesund groß werden können, ohne daß aus dem täglichen Füllen des Futternapfes eine Wissenschaft gemacht und Zusatzmittel mit der Feinwaage abgewogen werden müssen. Der Wolf wäre schon längst ausgestorben, wenn er Futter für 5 verschiedene Lebensphasen bräuchte.
Viele Grüße
Antje