von Andreas(YCH) am 02. Juli 2000 09:28
Hy Moon
Als ich zwölf war, besassen wir einen Westie und einen Flat coated retriver, der leider dann im Alter von 11 Jahren an Krebs starb. Die ganze Familie litt unter dem Tod unseres Freundes, besonders unser Westie. Er wurde lustlos und spielte nur noch selten. Darum fragte ich meinen Vater, ob wir nicht wieder einen zweiten Hund haben könnten. Er erwiderte dann, dass er und Mami keine Zeit hätten ihn auszubilden. Schliesslich konnte ich ihn überzeugen, dass ich ihn ausbilden werde und ich mit ihm viel beschäftigen werde. Es war mein Traum selbst einen Hund auszubilden. Mein Vater willigte ein.
Als nächstens ging es um die Rasse. Wir studierten unzählige Hundebücher. Zur Auswahl standen z.B. Neufundländer, Hovawart, Nova Scotia Duck Tolling retriver, Belgischer Schäfer etc. Auch über einen Border Collie dachten wir nach, und fast hätten wir einen vom Tierheim gekriegt, wenn diese einen gehabt hätten. Das Schicksal führte uns zu einem Agilityturnier, wo mir eine bislang unbekannte Rasse den Parcours absolwierte. Der Hund hatte ein grau-schwarz getschecktes Fell mit Abzeichnungen von weiss und kupfernfarben drin und mit hellblauen Augen! Mein Vater und ich dachten es wäre ein Mischling. Doch als wir nachfragten, stellte sich der mittelgrosse Hund als Australian Shepherd (Aussie) heraus. Wir waren fasziniert von der Rasse, die ähnlich wie Border Collies aussehen und wahrscheinlich einige gemeinsame Vorfahren hatten. Wir beschafften und Aussie-Bücher, Hundeheftchen und surften stundenlang im Web. Doch mein Vater musste mir sagen, dass so ein Hund fast wie ein Border Collie viel beschäftigt werden muss. Und so glaubte ich schon, dass die Rasse tabu währe. Es kam jedoch anders. Als meine Mutter in der Tierwelt ein Inserat fand, auf dem reinrassige Aussiewelpen zu verkaufen wäre, wollten wir sie uns anschauen. Das Ziel führte uns von der Schweiz nach Deutschland. Die Züchterin war eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnte. Den Welpen stand ein riesger Garten und ein eigenes Hundezimmer zur Verfügung. Mein Vater fragte mich nochmals, ob ich diese Verantwortung auf mich nehmen will. Natürlich, nicht lieber als dass. Wir entschieden uns für den ruhigsten Black-Tri Rüden. In drauffolgenden Wochen besuchten wir die Hundemeute mehrere Male. Der lange Weg scheute uns nicht. Schliesslich konnten wir ihn nach Hause nehmen. Ich ging mit ihm in die Hundeschule, absolvierte einen Vorkurs für die Unterordnung ab, und nächste Woche absolvieren wir Agility 1. dazwischen gehen wir täglich min.1-max.3h spazieren, manchmal zusätzlich noch Velotouren auf Waldwege, in den Sommermonaten gemeinsam schwimmen im Fluss (Reuss) und dass seine Hirn gefördert wird eine 1/2-1h Denksport (vor allem Unterordnung). Wenn ich viel Aufgaben habe, nütze ich mir die Zeit wenigstens für das Denktrainig und kurze Spiele.
Rate einmal wie alt Saiko (Hund) und ich jetzt sind?
Ich bin jetzt auch dreizehn und der Hund wird am 28 Juli jährig. Wie du siehst kann man alles erreichen wenn man es will und es macht auch einen riesigen Spass. Man muss es aber auch voll durchziehen und manchmal auch hart sein, damit er dich als sein Herrchen anerkennt, weil der Hund einen Erwachsenen eher als Herrchen anerkennen würde als ein Teenager. Versuche doch nochmals mit deinen Eltern zu reden und ihnen klarmachen, dass du von Herzen gern diese Aufgabe übernehmen und die viele Zeit dazu aufwenden wirst. Aber die Schule darf auch nicht zu knapp kommen. Ich bin wie du auf der, bei uns höchsten Schulstufe und habe immer noch genug Zeit.
mfG
Andreas & Saiko
PS: Mail mir sonst ein mal. Ich diskutiere gerne mit gleichaltrigen Hundefans.