Noch einmal Innotek
von Attila(YCH) am 15. Juni 2001 22:07
Hallo Leute,
mit meiner Frage nach "Innotek" und "Teletakt" wollte ich lediglich meine dünnen Kenntnisse über Geräte dieser Art erweitern, aber keine erneute Diskussion "für" und "wider" Elektroreizgeräte in Gang bringen. Leider ist es doch wieder dazu gekommen. Die Antworten weiter unten lassen sich recht gut in drei Richtungen unterteilen:
1. die neutrale Richtung: "Teletakt ist dies, Innotek ist das";
2. die positive Richtung: "Elektroreizgeräte helfen, den Hund frühzeitig so zu konditionieren, daß spätere harte Korrekturen durch Starkzwang nicht erforderlich sind";
3. die negative Richtung: "Elektroreizgeräte, pfui Deibel, sofort Anzeige beim Oberlandeshundeschiedsverband erstatten".
Ich muß sagen, daß die Beiträge der ersten Gruppe mir die sachhaltigsten zu sein scheinen. Genau das, eine einfache technische Erklärung nämlich, wollte ich gern hören, um mir dann selbst eine Meinung zu bilden.
Die Angehörigen der Pro-Seite argumentieren zwar logisch, aber doch auf fragwürdiger Grundlage. Mit dem kleineren Übel hausieren zu gehen, ist eine unsympathische Position. Denn schließlich ist nicht abzusehen, welche Fehler der Hund später machen wird, die dann unter Einsatz von "Starkzwang" korrigiert werden müßten. Das Tier präventiv ein wenig zu zwiebeln (ja, ich weiß, es ist nur ein Kribbeln), damit die Ausbildung in die richtigen Bahnen läuft, das ist eine Interpretation der Hundeausbildung nach den Prinzipien der Ökonomie, die ich nicht teilen kann. Hundeausbildung dient der Auslastung unserer Hunde und der Zuchtselektion - wozu wäre sie wohl sonst da, wenn es sich nicht um Diensthunde handelt? Und hier technische Hilfsmittel zu ersinnen, damit ein Ausbildungsstand A auf dem Ausbildungsweg A' erreicht werde, das geht an den Bedürfnissen des Tieres und den Leistungen, die es freiwillig und freudig erbringt (und wenn es bestimmte nicht erbringt - na und?), ziemlich vorbei. Mir ist es, ehrlich gesagt, recht egal, ob mein Hund zwanzig Zentimeter weiter vorne oder weiter hinten läuft, aber es gibt "Hundefreunde", die über kleinste Abweichungen in Wut geraten.
Die Contra-Seite schließlich bläht sich moralisierend auf, ohne anscheinend recht zu wissen, wovon die Rede ist. Denn daß ein Elektroreizgerät gleich mit Tierquälerei zu tun hat, ist, nach den Erklärungen, die Wolfgang und Antje lieferten, offenbar ein Vorurteil. Ist ein Stachelhalsband auch Tierquälerei? Ein Kettenwürger? Wie steht's mit dem vielgepriesenen Halti (das in meinen Augen durchaus nicht so tierfreundlich ist, wie immer behauptet wird)? Wurfkette? Rasselbüchsen mit Schrauben drin? Und so weiter... Welche Ausbildungshilfsmittel dürfen wir zur Korrektur überhaupt noch benutzen, ohne gleich Tierquäler zu sein?
Eigentlich wollte ich nur eine ganz sachliche Erklärung haben...
Gruß, Attila