Agility mit negativer Verknüpfung?
von Rainer(YCH) am 02. Dezember 2002 21:47
... und ein mit Stachel zurückgerissener Hund hat eine reele Chance, sich dabei so zu verletzen (abzustürzen), dass er dann auch in Zukunft immer deutlich langsamer als bisher - und als die meisten anderen - sein wird, nicht nur über der Zone, sondern überall. Nicht etwa, weil er dann endlich verstanden hätte, was er tun soll, sondern weil er dann einfach nicht mehr schneller kann.
Ob das dann so im Sinn eines sportlich interessierten Besitzers ist?
Eine Abkürzung im optimalen Trainingsablauf zu suchen, indem man auf Strafen zurück greift, wenn man sich anfänglich aus mangelnder Erfahrung mit dieser Sportart das Problem selbst geschaffen hat, könnte einem dann endgültig die zukünftigen Erfolgschancen kosten, wäre doch schade, nicht wahr? Bis man die Probleme, die das unerwarteterweise erzeugen kann, dann ausgearbeitet hat, hat man mit Sicherheit viel gelernt, einen guten Hund endgültig ruiniert und beide sind voraussichtlich dabei soviel älter geworden, dass sich ein Einsatz ohnehin nicht mehr lohnt- mit so einem langsamen Hund.
Wenn man mit diversen Methoden (Leckerli-Einsatz z.B.)noch keine oder wenig Erfahrung hat, ist man nach kurzem oft nicht so optimalen Ausprobieren leicht versucht, anzuzweifeln, ob man damit überhaupt Erfolg haben kann. Eigentlich ganz logisch, oder?
Wenn man anderseits mit Strafmethoden bisher gute Erfolge hatte, wird man vermutlich das besonders dafür sehr wichtige 'timing' schon gut beherrschen. Davon könnte man eigentlich beim Belohnen der richtigen Aktionen auch sehr profitieren!
Der Rest an Theorie und praktischer Erfahrung dazu, wie man erfolgreich mit einer solchen gewaltfreien Methode arbeiten kann, wird sich dann ja auch noch erwerben lassen, oder?
Ist halt schwer, wenn man etwas schon konnte, bei einer neuen Sportart und entsprechend neuem 'handling' wieder als Anfänger mit typischen Problemen einsteigen zu müssen.
So als kleinen Hinweis: Erstmal korrekt, dann schnell heist bei Temposportarten im Allgemeinen der erste Trainings-Merksatz. Wer daran zweifelt, kann ja mal mit einem Rennfahrer irgendeiner Tempo-Disziplin (z.B. Ski oder Auto) reden...
Problem jetzt: ein verkehrt gelerntes Verhalten wieder zu optimieren, ist wesentlich schwieriger, als es gleich von Anfang an richtig aufzubauen. Hat der Trainer denn da keinen Hinweis darauf gegeben? Oder wusste man es besser?
Schönes Training noch. Wenn's geht bitte auch für den Hund: dann sieht man sich auf der nächsten internationalen Veranstaltung: dort landen ja zumeist nur hochmotivierte, nicht verschreckte...
Rainer