Mischlingszucht? :: Hundezucht & Hundeaufzucht

Mischlingszucht?

von Andreas(YCH) am 10. Juli 2001 22:32

Hallo, Thomas!

: - Wenn der Zuechter erfaehrt, dass einer seiner Hunde nur in einem Kellerloch gehalten wird, muss er das Problem loesen !!!
:


Du sprichst einen wichtigen Punkt an: wenn der Züchter es erfährt. Viele schämen sich und erzählen dem Züchter nicht von ihren Problemen mit dem Hund, weil sie sich dann als Versager outen müssen. Ist doch bequemer, den Hund heimlich einzuschläfern oder ins TH zu geben.
Ich kenne einige Züchter, die deine Vorraussetzungen erfüllen, aber manchmal erst Jahre später durch Zufall erfahren haben, daß es mit einem ihrer Welpen schiefging. Und dann war es zu spät zu helfen.
Die Krönung war, daß bei telefonischem Kontakt über 2 Jahre erfundene Geschichten über den Hund erzählt wurden, der schon längst im TH saß.

Ein Züchter, der jedes Jahr 10 Welpen hat, wird nach 10 Jahren nicht 100 Leute regelmäßig abfahren können, schon gar nicht, wenn die Besitzer weiter weg wohnen.
Auch hochgradig engagierte Züchter schaffen es nicht, zu mehr als max. 70% der Welpenerwerber über Jahre Kontakt zu haben. Sie sind aber nicht daran schuld.
Und dann noch die Leute, die bei der ersten Krankheit wutentbrannt beim Züchter anrufen und sie verklagen wollen.
So sehr ich meine Rasse liebe, Züchter möchte ich nicht sein!
Grüße
Andreas

von Mina(YCH) am 10. Juli 2001 22:24

Grüß dich Thomas,

: Ich wollte dir nicht unterstellen das du BC nur wegen WM gewaehlt hast, habe ja auch darum "unter anderem" geschrieben.....

... ich hab das auch nicht zu ernst genommen, doch als ich mir Duke raussuchte, hatte ich vom FCI- und Dissidenzgetue so gut wie keine Ahnung.
Außerdem ... smiling smiley wir leben ja jetzt hier, um RICHTIG anzufangen. Die Konkurrenz in Deutschland ist aufgrund der geringen Fläche einfach zu wenig *schnäufz*. Ahh ... nein ... nicht vom Podest schmeißen ...

Mina
*zerknautscht* smiling smiley

von PhiloLeon(YCH) am 10. Juli 2001 23:16

Hallo Andreas,

: Du sprichst einen wichtigen Punkt an: wenn der Züchter es erfährt. Viele schämen sich und erzählen dem Züchter nicht von ihren Problemen mit dem Hund, weil sie sich dann als Versager outen müssen. Ist doch bequemer, den Hund heimlich einzuschläfern oder ins TH zu geben.

Ja klar, du hast vollkommen recht, es werden nie alle schweinereien auskommen und ja als Zuechter wirst du nie allen Welpen nachgehen koennen, darum sind leere Tierheime auch nur eine Utopie ... leider ...
Aber eigendlich habe ich da auch etwas anderes Ansprechen wollen. Ich koennte dir jetzt eine bekanntere Briardzuechterin, FCI, anbieten. Von ihr ist ein Hund schon laengere Zeit in der Rescue ohne mithilfe von ihr . Ein anderer Hund der in der Rescue war wurde aus schlechter Haltung bei einem Zuechterpaar befreit, das zuechterpaar war dissidenz, jetzt FCI. Und die Briard in Not des BCD hat mehr als einen Briard in der Vermittlung, die von grossen "Dissidenz" Zuechtern stammen.

Also drei Faelle wo ich nur von geldgierigen Vermehrern spreche !!!!

Dann kommt der zweite Punkt, wenn ein Hund im Tierheim landet, dann wird es auch fuer den Zuechter bekannt, dass da ein Problem ist, genau dann wird es seine Pflicht das Problem so schnell wie moeglich zu loesen (hier in den USA wurde schon mit erfolg gerichtlich gegen Personen vorgegangen, die ihren Hund ins Tierheim brachten, anstatt wie im Welpenvertrag unterschrieben dem Zuechter zurueckgebracht). Leider zeigen die Rassehunde in den TH deutlich, dass sehr viele Zuechter das ueberhaupt nicht mehr interessiert (Von den Mischlingen will ich hier gar nicht reden .....)

Hoffe ist ein wenig klarer geworden was ich sagen wollte ....

Alles Gute

Thomas & Leon




von Sabine S.(YCH) am 11. Juli 2001 06:16

Hallo Andreas,

Schön, daß du auch mal die andere Seite beleuchtest.
Sicher, einen wirklich verantwortungsbewußten Züchter mußt du mit der Lupe suchen.

Andererseits: Auch er ist nur ein Mensch und kann den Leuten nur bis vor die Stirn gucken.

Wenn ich z.B. 8 Welpen abzugeben habe, will ich mir jetzt gar nicht mal vorstellen, wieviele ausführliche Telefonverhöre und unfreiwillige Kaffeerunden mit mir z.T. unsympathischen Personen ich zu führen habe, bis sich der Kreis der Bewerber auf die wirklich in Frage kommenden eingrenzen läßt.

Ob mir alle die Wahrheit sagen, und ob mich meine Menschenkenntnis nicht täuscht??

Und was ist, wenn irgendwann unvorhergesehene Dinge passieren (Scheidung, Krankheit...), die die Leute zwingen den Hund nach Monaten oder Jahren wieder abzugeben?
Womöglich wurde er doch nicht sooo optimal gehalten, hat vielleicht irgendeinen Knacks weg - traue ich mir zu und habe ich überhaupt die Möglichkeit, so einen Hund wieder aufzunehmen??

Von einer befreundeten Berner-Züchterin kenne ich folgende Geschichte:
Knuddel-Welpe an liebevolle, engagierte Familie mit Kindern abgegeben, Kontakt gehalten, alles bestens.
Als der Hund 15 Monate alt ist, plötzlich ein Anruf: Der Hund hat den kleinen Sohn angefallen, er wird am nächsten Tag eingeschläfert.
Große Aufregung, Kontaktaufnahme mit erfahrenem Hundeausbilder, Anreise zu den Leuten.
Der Hund ist seit dem Vorfall in einem Schuppen eingesperrt und das Fressen wird ihm unter der Tür durchgeschoben.

Auf dringende Nachfrage mußten die Leute zugeben, daß das Problem nicht erst seit gestern besteht, sondern sich langsam eingeschlichen hatte (Auf das Dominanzgehabe des pubertierenden Junghundes wurde nicht angemessen reagiert). Bei den regelmäßigen Telefongesprächen wurde das Problem der Züchterin verschwiegen bzw. war den Leuten zunächst gar nicht bewußt.
Nun aber war das Kind in den Brunnen gefallen und man wollte den Hund so schnell wie möglich loswerden.

Die Züchterin fühlte sich mit dem kräftigen Rüden auch überfordert, konnte aber den befreundeten Hundetrainer überreden, den Hund aufzunehmen.
Die Geschichte ging gut aus. Der Hund ist heute ein Vorzeigeexemplar seiner Rasse mit SchH- und RH-Prüfungen.
Es hätte aber auch anders kommen können....


Und deshalb werde ich wahrscheinlich nie züchten, auch wenn ich soooo gerne einmal Welpen aufziehen würde....:-((


Grüße
Sabine S.

von Antje(YCH) am 11. Juli 2001 06:41

Hallo Robert,

ich züchte selbst und bei meiner Rasse erzielst Du keine schwindelerregenden Welpenpreise. Wenn ich aber sehe, daß es Rassen gibt, bei denen die Welpen ab 2500 DM, 3500 DM usw. kosten, bei ähnlichen "Produktionskosten" wie bei meiner Rasse, sorry, da muß ich einfach davon ausgehen, daß so manche Verpaarung aus dem Grund gemacht wird, weil sie finanziell lukrativ ist. Da bleibt bei einem großen Wurf im Schnitt eine Menge übrig...

Viele Grüße

Antje


von Antje(YCH) am 11. Juli 2001 06:52

Hallo Yvonne,

natürlich lohnt es sich, bestehende Rassen zu erhalten (und das möglichst gesund). Und daß Welpenkauf der Mode unterworfen ist wissen wir spätestens seit Lassie. Nur lohnt es sich auch mal, über gezielte Mischlingszucht nachzudenken. Wenn man erkennt, wo deren Stärken und Grenzen liegen würden, kann man diese Erkenntnisse doch auch in die bereits bestehenden Rassen einfließen lassen. Wenn eine Rasse, die aus diversen Kreuzungen entstanden und heute gerade mal 100 Jahre alt ist, Probleme in gesundheitlicher oder wesensmäßiger Hinsicht hat, warum nicht mal über eine Blutauffrischung durch eine der Ursprungsrassen oder eine andere, von Wesen und/oder Extrieur her ähnlichen Rasse nachdenken? Ein Unternehmen, also auch eine Rassezuchtorganisation, ist immer nur so gut, wie es der Markt verlangt, oder, anders ausgedrückt, Konkurrenz belebt das Geschäft. Werden planmäßig Mischlinge oder, in diesem Falle besser ausgedrückt "Hybriden" (Verpaarung von Individuen zweier durchgezüchteter Populationen), gezogen, die wesen- und gesundheitsmäßig O.K. sind, dann müssen die Rassehundezuchtverbände nachziehen, wenn sie ihre Kunden nicht verlieren wollen. Und das halte ich nur für gut.

Viele Grüße

Antje

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