von Anneke(YCH) am 23. Juli 1999 09:52
Hallo Elke und die anderen...
Du hast zwar Recht, wenn Du von den Beißstatistiken redest, aber kann das nicht vielleicht an der Häufigkeit dieser Hunde liegen?
Ich denke schon, das es etwas anderes ist, wenn man einen sog. Kampfhund vor sich hat. Jedenfalls ist es für mich etwas anderes, obwohl ich Erfahrung mit Hunden habe.
Auch wenn ich sehr nette "Kampfhunde" kennengelernt habe und vernunftsmäßig versuche mir zu sagen, es sind ganz normale Hunde, (Warum z.B Hunde wie der Ridgeback in die Liste fallen, darüber wollen wir nicht diskutieren, ich denke um solche Hunde ging es hier nicht) reagiere ich trotzdem gefühlsmäßig anders, wenn ich einem solchen Hund - wohlmöglich noch mit unerfahrenem oder suspektem Herrchen/Frauchen begegne. Was hier allerdings relativ selten ist.
Ich will mal ein Beispiel erzählen.Während meine Kinder spielen, sitze ich mit meinen beiden Hündinnen (Schnauzer/Terrier+Whippet) am Rande des großen Spielplatzes unseres Spaziergehparks auf einer Bank. Die Hunde schlafen. Eine junge Staffordshirehündin kommt quer über den Spielplatz gefegt (kein Besitzer weit und breit) und begrüßt meine Hunde nicht aggressiv aber äußerst stürmisch. Meine alte Mix (10J.) findet das (weil sie ein Platz hatte) gar nicht witzig und knurrt eindringlich. Da hab ich echt Angst gekriegt. Wenn so ein Hund in eine Beißerei gerät, auch wenn er eben gar nicht angefangen hat, kann es böse enden. Was macht man, wenn sich der Hund verbeißt und krampft, wenn ich richtig informiert bin, tut das den Hunden selber weh, und sie können dadurch noch wütender werden. Obwohl ich nur 1,63 groß und ziemlich zart bin, habe ich im Notfall schon zweimal Hunde bis schäferhundgröße voneinander getrennt und am Nackenfell ihren zögernden Besitzern "überreicht". (Ist natürlich auch gefährlich, ich kannte aber die "gegnerische Seite" mindestens von Spaziergängen, bei Wildfremden würde ich das nicht unbedingt machen. Bei so einem Adrenalinspiegel kann man plötzlich ja unheimlich Kraft kriegen;-))))) Ich würde es aber glaube ich niemals wagen, einen Pit oder Stafford von meinem Hund zu trennen, selbst wenn ich wüßte, was man in einem solchen Fall am besten tun sollte. Und ein Whippet ist dann schnell hin... von einem Kind ganz zu schweigen, aber gegen Menschen agressiv sind diese Hunde ja normalerweise gar nicht.
Meine Hunde waren an der Leine, die andere wurde immer zudringlicher. Normalerweise hätte ich jetzt die Leinen fallen lassen, wollte das aber nicht, weil ich Angst hatte, die drei könnten sich schlussendlich keilend zwischen den Kleinkindern wiederfinden. Also hab ich mich vom Kinderspielplatz wegbewegt, die drei im Schlepptau, die hab ich in meiner Verwirrung fortlaufend gelobt (für´s nicht knurren) und dann kam auch die Besitzerin angelaufen. "Die ist gaaanz lieb"... Typisch!
Es ist nichts passiert, eigentlich eine ganz normale Hundebegegnung. Trotzdem ist mir das Herz echt in die Hose gerutscht. Ich denke solche Vorbehalte haben viele, und ganz unbegründet sind sie ja wohl auch nicht, oder?
Nette Grüße, Anneke