von Julia(YCH) am 27. Juli 1999 11:27
Hallo Burkhard,
schade, aber mein Angebot steht.
Ich weiß, daß Du mal in Berlin gewohnt hast, hattest Du schonmal erwähnt. Dann weißt Du ja, wovon ich Rede. Ich sehe es ja auch so, daß es die Besitzer sind die Schuld haben und nicht die Hunde. Das alles nutzt mir aber wenig, denn die Besitzer stürzen sich nicht auf meine Hunde und beißen sie in den seltensten Fällen, daß übernehmen in der Regel deren Hunde und wenn Dir das 2x passiert, hast Du Angst vor solchen Begegnungen. Wir hatten ja schon des Öfteren diskutiert, wie man der Sache Herr werden kann und kamen zu keinem Ergebnis, soll heißen alle hier im Forum hatten zwar Vorschläge und vieles mehr, am Ende beibt die Situation hier für mich vor Ort so wie sie war und ist - Sch....! Reden mit Besitzern halft nichts und es hat sich immer noch als bestes Mittel der Weg auf die andere Straßenseite bewiesen. Darauf habe ich aber keinen Bock mehr, ich möchte auch gern mal in Ruhe und Frieden spazieren gehen und nicht ständig mit einem Adlerauge und nem Kloß im Hals. Klar, mit nem Bulli an der Leine hätte ich diese Angst auch nicht und würde mich über die hysterischen Leutchen mit ihrem Pfiffi an der Leine aufregen. Nun ist es aber nicht an dem und meine Hunde können in einer Beißerei nicht als "Sieger" hervorgehen.
Mir wäre es tatsächlich lieber, die, wie Du sie nennst, pupertären Jugendlichen würden sich mit einer Brechstange die Schnauze pollieren, als das sie mit einem Hund an der Leine - oder auch ohne Leine - laufen, den sie nicht unter Kontrolle haben.
Was bleibt mir denn übrig, als mit Gewalt mein Leben und das meiner Hunde zu verteidigen - im Ernstfall, wenn wir das mal so nennen wollen? Nur weil Du nicht öffentlich darüber fabulierst, bleibt es doch Fakt, daß Du auch so reagieren würdest. Ich bin nur so ehrlich und gebe das offen zu. Logisch renne ich nicht mit einer geladenen Waffe oder mit dem Messer in der Hand durch die Straßen, erstens weil ich keine Waffe habe und es verboten ist und zweitens, weil ich im Grunde selber Angst vor meiner eigenen Kurage habe. Dennoch bietet mir nichts und niemand einen ausreichenden Schutz mittels Gesetzt - wie das auch immer aussehen mag, darüber haben wir hier ja auch schon oft diskutiert, welche Möglichkeiten es da gäbe, die Besitzer zu zwingen ihren Hund zu erziehen, Steuern zu zahlen und eben nicht als Freizeitvergnügen "Hundekampf" auszubeuten.
Mir ist es schon klar, daß die Hunde im Grunde die sind, die nichts dafür können, ausgenutzt werden und alle lieben Vertreter unter dem schlechten Ruf leiden und Menschen wie Du, die beteuern einen durchweg lieben, ungefährlichen Hund zu haben, sind, wie Du feststellen kannst zwar die angeschissenen, aber auch keine große Hilfe für Leute wie mich, die schon mehr schlechte als gute Erfahrungen machen mußten.
Vor einigen Tagen ging übrigens der gaaaanz liebe Am. Staff eines guten Freundes auf sein Pferd los, weil dieses an dem Stock des Hundes graste. Das Pferd erlitt eine ziemlich böse, tiefe Verletzung neben dem Auge und alle Anwesenden hatten einen Schock, inkl. Pferd. Mein Freund, Besitzer des Pferdes, der Hund wuchs mit den Pferden auf, staunte da nicht schlecht. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß die Hunde unberechenbar sind und nur mit Vorsicht zu halten sind. Jeder andere Hund hätte evtl. geknurrt, kurz geschnappt oder einmal zugebissen und dann gut, daß was sich da auf der Koppel abgespielt hat, war aber nicht "normales" Hundeverhalten. Sorry - ich kann ja nichts dagegen tun, daß ausgerechnet ich immer sowas mit ansehen muß.
Ich fordere nicht das Zuchtverbot, daß "Ausrotten" der Rasse oder sonst was, ich fordere nur: Habt Eure Hunde im Griff und Notfalls an der Leine. Leider sieht die Realität hier in Berlin anders aus. Ich ziehe Ende des Jahres raus aus der Stadt und freue mich auf laaaaaange Spaziergänge im Wald mit Nachbars Lumpie und den Füchsen, die sich bei uns auf der Wiese "gute Nacht" wünschen und die meine beiden Jagdhunde völlig kalt lassen :-)
Nichts für ungut sagt
Julia