von Yna(YCH) am 12. Dezember 2002 16:51
Hallo Moni!
: Mir auch, versteh mich nicht falsch, aber bitte: warum müssen "mittelgroße oder kleine oder wie auch immer geartete niedliche" Hunde importiert werden? Weil eine Nachfrage nach ihnen besteht und wohl auch das ein oder andere Tierheim dran verdient. Dafür sind Listis kaum oder gar nicht zu vermitteln, "fressen" Geld, Platz und Zeit -- weil sie gerade nicht beliebt sind und nicht eben der Nachfrage entsprechen. Ganz einfaches Marktgesetz: Angebot und Nachfrage.
Tja, kann man ganz platt gesagt so sehen. Das große Aber was nun kommt hat für mich zwei seiten. Zum einen können auch die netten, kleinen, süßen Hunde nix dafür, dass wir sie so empfinden. Zum anderen haben unsere Listenhunde ein derartiges Kainsmal aufgedrückt bekommen, dass ich glaube hier setzt es bezüglich Angebot und Nachfrage auch aus. Die Hunde wirst du lebenslang steuerfrei und versicherungsfrei verschenken können, die werden keinen reißenden Absatz finden. zumindest nicht an Stellen, die einem dafür vorschweben. Ich habe nach meiner Hündin lange gesucht, habe alle Tierheime in der Umgebung abgeklappert (ich wohne im Ruhrgebiet, das sind viele!!!). Und habe ohne zu wissen den einzigen Südländer im TH genommen. Niemals wäre ich aus Verlegenheitsgründen mit einem Staff nach Hause gegangen, den ich auch schlihc tund ergreifend nicht bekommen hätte! Und ich weiß nicht, ob ich es mir jetzt zutrauen würde. Ich sehe nicht viel Toleranz meinen Hunden gegenüber. Klar, die sind putzig und kleen, aber selbst die dürfen sich keinen Fehltritt erlauben, oftmals reicht ja schon die Existenz.
Häufige Worte, die ich höre und lese (vor allem auch hier), sind Ordnungsamt und Anzeige und Gott weiß was... Wo gehen wir hin mit unseren Hunden?
Ich fühle mich bisweilen enorm unter Druck, dass mit meinen Hunden nichts passiert, aber es sind Hunde, ein 100% Verlass ist nicht möglich. Ich zum Beispiel finde Bullterrier ziemlich häßlich, aber deren Wesen ist meist einfach witzig. So einen Hund kann ich mir gut vorstellen, aber wo denn??? Ich habe nicht das Geld über, ich finde kaum eine bezahlbare Versicherung und ich bekomme keine Erlaubnis so einen Hund zu halten von meinem Vermieter. Wäre ich Besitzer eines Hauses mit Grundstück und habe genug Kohle, ok, dann kann ich drüber nachdenken. Dann muss ich eben nur noch mit den Anfeindungen fertig werden, das kann man wohl schaffen.
Aber wie willst du da die Nachfrage in andere Bahnen lenken???
: Schließlich suche ich im Tierheim einen Hund, von dem ich nicht weiß wie er aussehen wird. ;-))
Tja, dafür wird die Liste wo man weiß wie sie nicht aussehen sollten immer länger...
:
: Nix für Ungut, aber ich finde, die Tierheime im Süden gehören unterstützt und hier die Nachfrage in andere Bahnen gelenkt.
Und genau hier bist du wieder bei Angebot und Nachfrage. Wenig Menschen geben Geld für etwas, dass kein Gesicht hat. Und in diesem Fall hat es oftmals das gesicht des eigenen Hundes. Die Arbeit vor Ort schließt doch nicht aus den jetzt lebenden Hunden ein Zuhause zu geben. Es verändert die Lage unserer Listenhunde hier einfach nicht, genausowenig wie die der alten hunde. Frag dich was die Leute von ihren hunden erwarten und wenn du dann ganz ehrlich bist, dann erwarten sie einen hund, der sich ihren bedürfnissen perfekt anpasst. Maximal wird etwas Arbeit investiert. Und wenn diese Hunde, die man sich vorstellt im TH nicht zu finden sind, dann kauft man sie beim Züchter, fertig.
Hundeimport ist nicht der Weisheit letzter Schluss, keine Frage, aber er verschärft das problem was wir hier mit unseren hunden und unseren LHVOs haben gar nicht. Wenn ich das auch nur einmal wirklich geglaubt hätte, dann hätte ich mich nicht engagiert.
Wenn ich jemals noch einen Hund zu mir holen werde, dann werde ich wieder zuerst in allen THs schauen. Aber das Leid der Tiere, die jetzt woanders leben geht mir eben auch nicht am A... vorbei.
Und bis sich da was ändert dürften einfach noch Jahre ins Land gehen. Das ist eher eine Genrationenfrage, denn eine Aufklärungspolitik. Die Kinder, die jetzt dort leben, die können es mal anders machen, mal anders fühlen, aber bis dahin fließt viel Wasser den Rhein runter und werden viele Hunde getötet, die hier keinem die Wurst vom Brot nehmen.
Wir könnten da noch lange drüber debattieren. Auch über die Unterbringung unserer Listis in unseren THs. Hier kommen kerngesunde, junge Hunde ins TH und sehen die Sonne für maximal ne Halbe Stunde am Tag, mitten in der Stadt in einem kleinen Park zur gleichen zeit wie alle anderen Hunde. Warum keine anderen bedingungen schaffen für Hunde, die schwer vermittelbar sind? Warum Hundesteuer (und wir haben die zweit oder dritthöchste im ganzen Bundesland) nicht zweckgebunden einsetzen um Haltungsbedingungen zu verbessern? Hat auch was von Angebot udn Nachfrage, gell?
ok, ich merk schon ich gerate grade sehr OT... ;-)
Gruß,
Yna