von Eva L.(YCH) am 29. April 1998 21:13
Hallo Robert!
Du schreibst:
:Ich möchte vor allzu schneller Kastration warnen, die aus Bequemlichkeit
:immer ach so schnell herangezogen wird. Was ist mit der Inkontinenz, die
:immer wieder auftritt. Liegt immerhin auch bei 20% Wahrscheinlichkeit. Außerdem -
:es ist immerhin ein gesundes Tier und eine Operation ist und bleibt ein schwerer
:Eingriff der wohl bedacht sein will.
Mehrere Leute in meinem Bekanntenkreis besitzen kastrierte Hündinnen und bisher hat keines der Tiere Probleme mit Inkontinenz - obwohl ich natürlich nicht bezweifle, daß das vorkommen kann. Die Kastration ist übrigens nicht ein bequemer Weg, sich Ärger vom Hals zu halten, sie ist vielmehr eine Art Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für das eigene Tier, sondern auch für die ungeborenen Welpen.
Ich glaube, wir sind uns alle einig, daß die unkontrollierte Vermehrung von Hunden eine große Verantwortungslosigkeit und Hauptursache dafür ist, daß unsere Tierheime niemals leer werden. Die meisten Tierschutzvereine und Tierheime lassen deshalb eine Hündin, die im Verdacht steht gedeckt zu sein, sofort kastrieren. Ja es gibt sogar Tierheime, die ihre Tiere in Rudeln halten, die grundsätzlich ALLE Tiere kastrieren lassen.
:Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt: Wer nicht auf seinen Hund aufpassen will, egal ob Rüde oder Hündin,
:der schafft sich besser einen Hamster an. Mag hart klingen, ist aber eben meine ganz
:persönliche Meinung.
Nicht direkt hart, aber es ist einfach leicht gesagt. Es kommt gar nicht so selten vor, daß ein Rüde sich beim Spaziergang von Herrchen verabschiedet und über den Gartenzaun zu seiner Angbeteten springt. Da muß sich der Besitzer der Hündin nur ein paar Sekunden zu spät umschauen und die Hunde hängen schon zusammen. Das Risiko bei der Geburt ist übrigens auch nicht zu unterschätzen, besonders wenn z.B. Hündin und Rüde von der Größe her nicht zusammen passen.
Trotzdem scheint es mir am wichtigsten, an die Welpen zu denken. Selbst im Tierheim, wo wirklich gründlich darauf geachtet wird, daß die Tiere in gute Hände kommen, kommt es bei großen Mischlingswelpen immer wieder vor, daß einer als erwachsener Hund ins Tierheim zurück kommt, oder gar, daß ein Tier einfach weitergegeben wurde und mit großem Einsatz aus einem düsteren Schuppen von der Kette geholt werden muß.
:Wenn sich Rüden- und Hündinnenbesitzer nur etwas
:mehr Gedanken machen und sich auf ihre Umgebung einstellen würden gäbe es das Problem
:in der Form ohnehin nicht so krass.
Das kommt mir sehr utopisch vor. Solange es Menschen gibt, die ihren Hund morgens vor die Tür schicken und abends wieder rein lassen (und das ist auf dem Land gar nicht so selten), hat man als Besitzer einer läufigen Hündin schlechte Karten. Natürlich kann man versuchen aufzupassen. Man kann die Hündin auch spritzen lassen oder andere Verhütungsmaßnahmen vornehmen. Aber ich denke, eine Kastration ist grundsätzlich durchaus vernünftig, wenn man grundsätzlich verhindern will, daß das Tier gedeckt wird.
Auch eine persönliche Meinung, klar.
Also nix für ungut!
Viele Grüße!
Eva