von heidrun+C(YCH) am 01. Juli 2002 09:52
Hallo Carmen!
Erfahrungen mit Schmerzmitteln habe ich bzw. meine 8,5jährige
Schäferhündin schon "ein bisschen" sammeln können.
Sie bekommt seit gut 5 Jahren immer mal wieder, seit 3,5 Jahren
dauerhaft (mit Unterbrechung von ca. 1/2 Jahr) Schmerzmittel v.a.
wg. ihrer Arthrosen in den Ellbogengelenken.
Angefangen hatte ich vor ca. 5 Jahren mit Metacam als 5-Tage-
Verabreichung. Wurde gut vertragen, Hund war danach lahmheitsfrei.
Danach folgte ca. 1 Jahr später der Dauereinsatz von Rimadyl für ca.
1 Jahr. Wurde wieder abgesetzt, weil (dank GI) nicht mehr benötigt.
Rimadyl wurde gut vertragen, Hd. war meist schmerzfrei damit (ausser
nach grösserer Anstrengung/Wetterwechsel).
Als R. bei Bedarf wieder zum Einsatz kommen sollte, reagierte Hd.
sofort mit blutigem Durchfall.
Deshalb Umstellung auf Metacam, wurde gut vertragen, später Umstellung
auf PhenPred, wg. Cortisongehalt gegen Juckreiz (Allergie).
Wurde gut vertragen, Hd. war im Rahmen der Möglichkeiten schmerzfrei
und fit. PP gab es über ein 3/4 Jahr als Dauertherapie.
Vor 1/2 Jahr sprach sie auf PP urplötzlich nicht mehr an - starke
Schmerzen, hochgradige Lahmheit.
Daraufhin Rückkehr zu Metacam - wurde sofort gut vertragen und Hd.
war innerhalb eines Tages wieder weitestgehend schmerzfrei.
Metacam wurde für 1/2 Jahr gegeben.
Vor ca. 6 Wochen erneut Umstellung auf PhenPred, wg. Cortison gegen
Juckreiz. Hd. muss eher geschont werden und Wetterwechsel/Überanstrengung
machen sich stärker bemerkbar.
Werde wohl im Herbst wieder auf Metacam umstellen, da dann die Allergiesaison
vorüber ist und M. in unserem Fall einfach besser wirkt.
Evtl. spricht Deine Hündin auf Metacam besser an - sprich' doch mit Deinem Tierarzt noch einmal darüber.
Zu beachten ist beim Wechsel von Metacam auf PhenPred und umgekehrt:
es sollten nach Möglichkeit mind. 48 Std. zwischen dem Verabreichen
der versch. Präparate liegen. PhenPred soll (wie alle cortisonhaltigen
Präparate) nicht abrupt abgesetzt, sondern ausgeschlichen werden.
Was auch klar sein sollte: Schmerzmittel als Dauertherapie sind für
keinen Organismus wirklich "gesund" - aber die Beseitigung der Schmerzen
sollte trotzdem Vorrang haben.
Für den Hund als Lauftier spielt die Bewegung eine grosse Rolle - natürlich abhängig von Alter und Temperament.
Mein (vielleicht etwas makaberes) Motto dazu: soll der Hund schmerzfrei so viel Spass wie möglich am Leben haben können, dafür ist dann das Leben vielleicht ein bisschen früher zu Ende.
Ich wünsche dir und Deiner Hündin alles Gute und eine möglichst lange
und schmerzfreie Zeit miteinander.
Viele Grüsse
heidrun+C