von Melli(YCH) am 11. November 2001 17:13
Hallo Gabriela,
wir haben es "einfach" vor Ort geübt.
Ich war mit Wolf ganz früher nur jeweils 1x bei verschiedenen Welpentreffen, die ich so dermaßen daneben fand, dass ich die Schnauze voll und ehrlich gesagt keine Lust mehr hatte, Hundeplätze zu suchen, die mir zusagen. Somit habe ich alles selbst in die Hand genommen, d.h. Erziehung und genügend Hundebegegnungen aller Art und ich habe es nie bereut, so entschieden zu haben.
Ich habe also nach den diversen Attacken und dem dementsprechend ängstlichen Verhalten von Wolf gezielt nach speziell Schäferhunden gesucht (weil es meistens DSH waren und er bei ihrem Anblick in Panik ausbrach), die friedlich sind. In diesem Auslaufgebiet gab es schon genug davon und ich habe ihn langsam daran geführt. Er "musste" zuerst einmal nur die Nähe dieser Hundetypen ertragen und ich habe ihn als zweiten Schritt dabei durch Spiel abgelenkt....das funktionierte gut, weil diese Schäferhunde auch nicht zu uns kamen, sondern nur in unmittelbarer Nähe waren und ihn in Ruhe ließen.
Wolf ist sehr einfach zu motivieren und ich habe an anderen Orten viel so Dinge mit ihm gemacht wie Fährtenarbeit usw. (machen wir bis heute), was ihn unheimlich aufgebaut hat. Er war nach diesen Übungen immer super stolz und es machte ihn wirklich insgesamt selbstbewußter. Durch diese positiven Erlebnisse der Übungen und immer schön positiv bestärkt, wurde es immer besser. Dieses spezielle Problem der heranrasenden grollenden Hunde bewältigte er teilweise ein Stück selbst, weil er ja insgesamt sicherer geworden war und dann auch dadurch, dass ich den Schritt auf die Hunde machte (bevor sie überhaupt richtig bei uns waren) und mit Wolf sprach so nach dem Motto "komm', die gucken wir uns jetzt mal an, was kommen die hier denn so angeprescht"....hört sich albern an, aber er hat es irgendwie kapiert und es klappte gut. Gleichzeitig gab ich dann den Befehl, schön bei mir zu bleiben und nicht wegzulaufen. Ach ja, und ich versuchte ihm irgendwie zu vermitteln, dass nicht alle heranpreschenden Hunde trotz Grollen gleich über ihn herfallen. Ich habe immer versucht, die Wichtigkeit aus dem Getue der anderen Hunde zu nehmen und eine Mischung aus cool und dennoch neugierig zu vermitteln. Irgendwie hat er nach einer Zeit gerafft, dass diese Hunde eigentlich oft nur Angst hatten und irritiert ihren Angriff abbrachen, wenn von ihm keine Reaktion kam.
Ich kann es Dir auch nicht besser erklären...es ging ja auch nicht von heute auf morgen. Es war immer sehr schön zu erleben, wie er sich nach so einer überstandenen Situation gefreut hat, wenn ich ihn dafür überschwenglich gelobt habe. Das mache ich in extremeren Situationen wie gestern immer noch...dann "lacht" er richtig und bewegt sich ganz stolz :-)!!
Viele Grüße, Melli