Hilfe- Hund verbellt Jogger :: Hundeerziehung + Soziales

Hilfe- Hund verbellt Jogger

von Mara(YCH) am 24. Juli 1999 20:39

Im Park geht meine 16 Monate alte Podengo- Hündin jedem Jogger nach und verkläfft ihn oder sie.
Sie würde zwar nie zubeißen, doch die Sportsfreunde reagieren in den meisten Fällen äußerst aggressiv.
Hat sie einen Jogger erst mal im Visier, helfen weder Rufen, Schimpfen, Stöcke schmeißen noch gute Worte.
Sie hört dann einfach gar nicht mehr, obwohl sie sonst gut gehorcht.
Neben dem Ärger, den ich mir einhandele, eskaliert die Situation teilweise so weit,
daß die Jogger versuchen, nach dem Hund zu treten, was diese natürlich erst recht zum Bellen veranlaßt.
Wenn ich die Jogger freundliche bitte, so lange stehenzubleiben, bis ich den Hund anleinen kann,
kann ich das genausogut der Parkuhr erzählen.
Ich versuche schon, Plätze und Zeiten der Jogger zu meiden, und natürlich rufe ich meinen Hund bei Fuß,
wenn ich einen Jogger vor ihr entdecke (das funktioniert dann auch bestens).
Wer kann mir helfen?

von Moni(YCH) am 24. Juli 1999 21:40

Hallo Mara,

versuch mal ein "Abbruchkommando" zu konditionieren. Den Tip hab ich von Martin und Mirko hier im Forum bekommen:

Du besprühst Deinen Hund in einer Entspannungsphase mit einem Wasserstrahl aus dem Pumpzerstäuber (2-3x genügt) und gibst das verbale Kommando "hey", "Ruhe" oder was Du willst. Unser Balu kam daraufhin immer (schutzsuchend) zu mir und ich hab ihn gelobt. Wenn das sitzt würd ich sie kurz bevor sie zum Anbellen/ nachlaufen ansetzt mit Hey ansprechen und abrufen. Bei Balu klappts zunehmend ( der halt allerdings kein Problem mit Fahradfahrern sondern eher mit Hundebegegnunge weil er zu stürmisch ist).

Was auch wirkungsvoll ist: Schmeiß ich eine Wurfkette (z.B. Gliederhalsband) vor die Beine bevor sie loslegen will;: sie erschrickt, kommt evt. zu Dir und Du lobst sie.....

Viele Grüße

Moni

von Klaus(YCH) am 24. Juli 1999 22:30

Hallo Moni,

bevor hier jetzt alle zur Blumenspritze greifen, ein paar Ergänzungen.

grinning smileyu besprühst Deinen Hund in einer Entspannungsphase mit einem Wasserstrahl aus dem
tongue sticking out smileyumpzerstäuber (2-3x genügt) und gibst das verbale Kommando "hey", "Ruhe" oder was Du willst.

Bei der konditionierten Strafe, und die meinst Du wahrscheinlich, wird ein Signal gegeben (Hey oder Nein oder Pfui oder was auch immer) und unmittelbar danach kriegt der Hund EINEN Sprühnebel vor die Nase, die gesamte Prozedur sollte höchstens 2-3 mal wiederholt werden, wenn der Hund dann nicht auf das Signal alleine seine Handlung abbricht, hat's keinen Sinn, dann ist der Hund für diesen Reiz nicht empfänglich.
Nach dieser "Strafe" brauchst Du den Hund nicht zu loben, das ist ein aversiver Reiz, ein Lob in dieser Situation wäre unsinnig. Die konditionierte Strafe (oder Warnung) ist auch keine Aufforderung zum Kommen, sondern bedeutet nur "Hör sofort auf, mit dem was Du tust".

:Was auch wirkungsvoll ist: Schmeiß ich eine Wurfkette (z.B. Gliederhalsband) vor die Beine bevor
:sie loslegen will; sie erschrickt, kommt evt. zu Dir und Du lobst sie.....

Auch hier ist die Wurfkette kein Signal zum Kommen, in der Regel tut's der Hund zwar, aber auch hier würde ich nicht loben. Strafen und pos. Bestärkung würde ich klar voneinander abgrenzen, nur so kann's der Hund vestehen.

(Wer will, kann ja mal unter [www.clickers.de]
nachsehen)

Unten nochmal der Link zur "konditionierten Strafe".

Viele Grüße
Klaus

von andreas(YCH) am 25. Juli 1999 10:02

Hallo Mara,

hatte ein ähnliches Problem, das ich auf zweierlei Weise angegangen bin:

1) Erlernen eines Abbruchkommandos (in seinen Einzelheiten habe ich das mal Anfang April, (ich glaube am 06.04.) lang und breit beschrieben.

2) Schrittweise Konfrontation mit dem auslösenden Reiz; dies insesondere auch im Beisein anderer Hunde, die überhaupt nicht oder sehr gefestigt auf denselben Reiz reagieren.

Nach kurzer Zeit konnte ich meine Hündin zuverlässig von Joggern oder Radfahrern abrufen. Mittlerweile reagiert sie gar nicht mehr darauf oder sieht mich höchstens mal fragend an.

Wichtig erscheint mir, daß Du auch ansonsten eine klare Autoritätssituation mit Deinem Hund herstellst. Wer sich seinem Hund gegenüber nicht konsequent verhält und sich als Autoritätsperson verweigert, darf sich meines Erachtens nicht wundern, wenn der Hund diese Rolle einnimmt.
Da wird das dann auch mit dem Abbruch nichts, weil der ja nur ein Teil des Ganzen ist.

Viele Grüße,

andreas

von Henning Bähr(YCH) am 10. Oktober 1999 19:55

: Im Park geht meine 16 Monate alte Podengo- Hündin jedem Jogger nach und verkläfft ihn oder sie.
: Sie würde zwar nie zubeißen, doch die Sportsfreunde reagieren in den meisten Fällen äußerst aggressiv.
: Hat sie einen Jogger erst mal im Visier, helfen weder Rufen, Schimpfen, Stöcke schmeißen noch gute Worte.
: Sie hört dann einfach gar nicht mehr, obwohl sie sonst gut gehorcht.
: Neben dem Ärger, den ich mir einhandele, eskaliert die Situation teilweise so weit,
: daß die Jogger versuchen, nach dem Hund zu treten, was diese natürlich erst recht zum Bellen veranlaßt.
: Wenn ich die Jogger freundliche bitte, so lange stehenzubleiben, bis ich den Hund anleinen kann,
: kann ich das genausogut der Parkuhr erzählen.
: Ich versuche schon, Plätze und Zeiten der Jogger zu meiden, und natürlich rufe ich meinen Hund bei Fuß,
: wenn ich einen Jogger vor ihr entdecke (das funktioniert dann auch bestens).
: Wer kann mir helfen?
:
Hallo Mara,
ich habe Deinen Bericht mit großer Sympathie gelesen, weil ich mit unserer 11 Monate alten Podengo
portugues medio - Hündin "Dustie" täglich ähnliche Situationen erlebe (neben Joggern gehören auch
Fahrradfahrer(innen), Briefträger, gelegentlich auch rennende Kinder zu den Objekten ihres spielerischen
Jagdverhaltens, denn das ist es wohl. Ja, was tun? Ich denke, daß Tiere, solange sie allenfalls mäßigen
Psychoterror veranstalten, akzeptiert weden müssen, wie halt andere soziale und natürliche Phänomene auch.
Wer das nicht einsieht, sollte sich fragen lassen, wie er (sie) sich eine Welt ohne Heimtiere vorstellt
und warum er (sie) sich überhaupt noch aus dem Haus traut: der Straßenverkehr fordert immense Opfer, die
großenteils vermeidbar wären, aber dennoch akzeptiert werden. Also: Solange mir diese Unannehmlichkeiten,
wozu auch die unfreiwillige Inhalation von Rauch in Lokalen gehört, achselzuckend zugemutet wird, werde
ich unser Hündchen weiter nach Herzenslust seinem harmlosen Jagdtrieb fröhnen lassen!
Henning Bähr, Oldenburg

von Peter(YCH) am 11. Oktober 1999 07:11

Hallo Hennig

: ich habe Deinen Bericht mit großer Sympathie gelesen, weil ich mit unserer 11 Monate alten Podengo
: portugues medio - Hündin "Dustie" täglich ähnliche Situationen erlebe (neben Joggern gehören auch
: Fahrradfahrer(innen), Briefträger, gelegentlich auch rennende Kinder zu den Objekten ihres spielerischen
: Jagdverhaltens, denn das ist es wohl. Ja, was tun? Ich denke, daß Tiere, solange sie allenfalls mäßigen
: Psychoterror veranstalten, akzeptiert weden müssen, wie halt andere soziale und natürliche Phänomene auch.
: Wer das nicht einsieht, sollte sich fragen lassen, wie er (sie) sich eine Welt ohne Heimtiere vorstellt
: und warum er (sie) sich überhaupt noch aus dem Haus traut: der Straßenverkehr fordert immense Opfer, die
: großenteils vermeidbar wären, aber dennoch akzeptiert werden. Also: Solange mir diese Unannehmlichkeiten,
: wozu auch die unfreiwillige Inhalation von Rauch in Lokalen gehört, achselzuckend zugemutet wird, werde
: ich unser Hündchen weiter nach Herzenslust seinem harmlosen Jagdtrieb fröhnen lassen!

Genau hier irrst du dich gewaltig. Als HF bist du verpflichtet Belästigung andreren gegenüber auszuschließen. Das bezieht sich auf die Beziehung Mensch - Hund.
Wie kannst du, der sich selber über persönliche Belästigungen (Zigarettenrauch) beklagst, hier von deiner Sicht aus von einem harmlosen Jagdtrieb reden was andere tolerien müssen ? Nur weil andere nicht aufhören zu Rauchen, das kann man hier nicht gleichsetzen. Genau diese Einstellung ist es was dem Image des Hundes in der Öffendlichkeit so schadet.

Nachdenkliche Grüße
Peter
: Henning Bähr, Oldenburg

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