Respekt :: Hundeerziehung + Soziales

Respekt

von Dieter(YCH) am 20. Februar 2002 10:37

Hi Attila,
:
: mit jenem "dominantem Durchsetzen", das immer als Anlehnung an artliches Verhalten angeführt wird, kann ich mich nicht anfreunden. Der Hund tut das, was wir ihm beibringen, und dies insoweit, als es keine Ablenkung gibt, die stärker wirkt als die konditionierte Verknüpfung.
Ein Hund verweigert kein Kommando "bewußt", so daß "Ungehorsam", ein Wort, das so leicht an "willentliche Verweigerung" denken läßt, kein angemessener Ausdruck ist.

Hier muß ich Dir widersprechen. Du hast kein Kommando vermittelt sondern ein Dressurkunststück. Das ist ein Unterschied. Ein Hund der so ausgebildetet wird, wird nur arbeiten wenn er nichts besseres zu tun hat. Also ist der HF stets bemüht dem Hund glaubhaft zu machen das dies das Beste ist was es im Moment zu tun gibt.

Ein Kommando wird auch ausgeführt, wenn der Hund viel lieber etwas anderes machen möchte. Zum Vergleich: wird einem Soldat ein Befehl gegeben hat er diesen auszuführen, ob er Lust dazu hat oder nicht. Kein Befehlsgeber würde sich überlegen, wie er die Soldaten motivieren kann, daß sie diesen Befehl im Moment auch als das tollste was es zur Zeit zu tun gibt ansehen.


Aufgabe der Erziehung ist schließlich, einmal konditioniertes Verhalten so zu festigen, daß es unter Ablenkung ausführbar wird; sonst macht Ablenkung keinen Sinn und kommt verfrüht. Wie oft wird der sinnlose Satz "Er weiß genau, was er machen soll, aber er will nicht" als Begründung für Quälerei genommen. Nein, er weiß eben nicht genau, was von ihm erwartet wird, sonst würde er es ja ausführen.

Da muß ich Dir leider schon wieder widersprechen. Natürlich muß ein Hund erstmal ein Kommando ohne Ablenkung lernen und sicher ausführen. Aber ein Hund kann auch ein Kommando verweigern, weil er gerade etwas besseres zu tun hat oder der nötige Respekt fehlt.
Ein Beispiel: Meine 4jährige Tochter gibt meinem Hund ein Sitz Kommando. Mein Hund pellt sich ein Ei auf dieses Kommando. Daraufhin kommt eine Einwirkung von mir. Plötzlich kann mein Hund beim leisesten piepsigen Kommando meiner 4jährigen schnell Sitz machen und Fuß gehen. Es hört sich vielleicht jetzt ein bischen so an als würde ich nur mit Einwirkungen arbeiten. Dem ist nicht so. Ich dressiere auch erst meine Hunde und wandle diese Kunststücke dann in Kommandos um.

:
: Darf ich fragen, wie das "Durchsetzen" eines Kommandos bei "Ungehorsam" aussehen soll? Nehmen wir an, der Hund legt sich hin, wenn "sitz" gefordert war, ziehst Du ihn dann mit Hilfe der Leine hoch? Ich nicht, sondern ich folgere, daß er den Unterschied zwischen "sitz" und "platz" nicht hinreichend gelernt hat und ich ihm vielleicht mit meiner Stimme nicht das Verlangte vermittele, ich also daran weiterarbeiten muß. Alles andere ist Blödsinn, mit Verlaub.

Meine Hunde lernen Positionswechsel. Sitz, Platz, Steh.
Wenn der Hund Fehler macht, helfe ich ihm. Die einfachste Hilfe die ich einem Hund geben kann ist beim STEH untern Bauch zu fassen, beim SITZ auf die Kruppe und beim PLATZ auf die Schulter. Wo ist da das Problem? Darf ich meine Hunde nun nicht mehr anfassen?
Ich kann sie natürlich auch mit Lecker in diese Position locken, will ich aber nicht. Meine Hunde bekommen Lecker wenn sie etwas selbständig richtig gemacht haben.

Gruß Dieter



von Yvonne(YCH) am 20. Februar 2002 10:11

Hallo Antje

:"Ab und zu ein Gewitter reinigt die Luft" hat mein Opa immer gesagt...

... für dich ist dann der Himmel wieder blau, aber rundherum ist alles zerschlagen!
das sagt meine bessere Hälfte, wenn das Gewitter über ihm losging:-)))

Gruss
Yvonne

von Pat(YCH) am 20. Februar 2002 10:23


:
: Bist Du Dir sicher, dass der Hund dann Respekt vor Dir hat und nicht vor den Konsequenzen?
:
hei anke
schöner gedankengang.ist nämlich nicht immer ein und dasselbe :-)
gruss pat

von ariane+o(YCH) am 20. Februar 2002 10:43


Respekt vor seinem Hund zu haben, bedeutet auch, seine Bedürfnisse zu kennen, und eines dieser Bedürfnisse ist das nach klarer Rangordnung, klarer Wegrichtung, eindeutiger Zugehörigkeit.

Hallo Attila

Ganz genau, erst dann nehmen wir als HundehalterIn überhaupt die Verantwortung wahr, die wir mit dem Hund übernommen haben.

: Das Problem liegt nicht im mangelnden Respekt der Hunde - den hätten sie schon gern, wären sie so erzogen und würden sie so beschäftigt, wie es angemessen ist. Der Mensch hat keinen Respekt vor seinem Tier, das ist es.

-Respekt- ist in unserer Gesellschaft ein Wort ohne Inhalt geworden. Er ist in unserer konsumwütigen Welt einfach verloren gegangen.

Danke für deine diversen Antworten zu diesem Thema.
Ich hätte es nie so toll formulieren können.

Gruss
ariane+o

von Dieter(YCH) am 20. Februar 2002 10:41

Hi Pat,

dann erkläre doch mal den Unterschied. Danke.

Gruß Dieter

von Attila(YCH) am 20. Februar 2002 10:51

: Ganz genau, erst dann nehmen wir als HundehalterIn überhaupt die Verantwortung wahr, die wir mit dem Hund übernommen haben.


Hi Ariane,

meine Hunde sind meine Freunde, Begleiter, Spielgefährten, Raufkameraden und was nicht noch alles. Von menschlichen Freunden erwartet man auch keine bedingungslose Unterordnung - mit dem kleinen Unterschied, daß ich zu meinen Tieren eine so enge und vor allem bedingungslose Beziehung habe, wie ich sie mir mit Menschen, ehrlich gesagt, nicht vorstellen kann. Schon eigenartig, wenn manchen Zeitgenossen zum Hund nur solche Stichworte wie "Gehorsam, Unterordnung, Unterwerfung" usw. einfallen.

Gruß, Attila

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