Stachelwürger/Meldung von Jana :: Hundeerziehung + Soziales

Stachelwürger/Meldung von Jana

von Elga(YCH) am 02. November 1999 22:16

: Hallo Jana, hallo Forumsteilnehmer!

Ich stimme Jana vollkommen zu:
1. Teletakt ist Folter.

2. Ich hatte jetzt schon mehrfach Diskussionen mit Leuten, die Stachelhalsbänder verwenden (sogar ein Hundeausbilder!). Wie geht ihr damit um, wie argumentiert ihr? Mir wurde gerade wieder erklärt, dass ein ausgewachsener Schäferhundrüde ohne Stachelwürger nicht zu halten ist (von einer Frau sowieso nicht...). Spinnen die alle? Schaffen die sich zu große Hunde an, die sie dann nicht halten können, oder sind sie zu faul oder einfach nicht in der Lage, ihre Hunde zu erziehen? Ich weiss immer gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll... Was haltet ihr von Stachelwürgern?

Ich wüsste gerne eure Meinung!

Tschau, Elga.

von Bianca(YCH) am 03. November 1999 09:56

Hallo Elga,

Stachelhalsband bedeutet für mich: Unfähigkeit des Hundeführers

Mehr kann ich da nicht hinzufügen!

Viele Grüße
Bianca

von Franziska + Wonda(YCH) am 03. November 1999 11:31

: : Hallo Elga!

: 2. Ich hatte jetzt schon mehrfach Diskussionen mit Leuten, die Stachelhalsbänder verwenden (sogar ein Hundeausbilder!).

In dem Verein, in dem ich auch Mitglied bin, weil ich dort die BH gemacht habe (ich sage extra nicht "mein Verein", denn wohl fühle ich mich dort nicht), laufen viele Leute herum, die im Ernst der Meinung sind, wenn der Hund nicht freudig genug läuft, dann müsse man ihm ein Stachelhalsband anziehen. Aber dann läuft er freudig, so was von freudig.... Wie freudig man eben läuft, wenn man Stacheln am Hals hat. Es ist schon so eine Art von "Freude", wenn man es schafft, so zu laufen, daß die Dinger einen nicht in den Hals kneifen! Mir wird immer ganz schlecht, wenn ich das sehe.

Ich muß ehrlich gestehen, daß ich Wonda anfangs in der Stadt auch mal das STachelhalsband umgemacht habe, wenn sie vor lauter Aufregung zog wie ein Esel. Aber das war vor vielen Jahren, heute schäme ich mich echt dafür und kann die Leute, die sich darüber aufregten, nur zugut verstehen.

Wie geht ihr damit um, wie argumentiert ihr?

Im Verein diskutiere ich nicht, weil jemand, der mit seiner Hündin die BH mit Mindestpunktzahl bestanden hat, sowieso nicht für voll genommen wird. Daß Wonda sehr sozial ist, auch außerhalb des Vereinsgeländes ohne Leine laufen kann, Agility macht etc, zählt nämlich nicht. Wenn ich aber jemanden treffe, dessen Hund eine "KOralle" um hat, dann sage ich schon etwas, wenn man ins Gespräch kommt, und das kommt man mit Hunden ja oft. Allerdings lasse ich Wonda nur mit dem Hund spielen, wenn die Koralle abgemacht wird, die Verletzungsgefahr für Wonda ist mir viel zu groß.

Mir wurde gerade wieder erklärt, dass ein ausgewachsener Schäferhundrüde ohne Stachelwürger nicht zu halten ist (von einer Frau sowieso nicht...). Spinnen die alle?

Uneingeschränkt JA! ein gut erzogener und vernünftig ausgebildeter Schäferhund ist sogar am kleinen Finger zu halten!

Schaffen die sich zu große Hunde an, die sie dann nicht halten können, oder sind sie zu faul oder einfach nicht in der Lage, ihre Hunde zu erziehen?

Es ist die geistige Unbeweglichkeit, die sie zur Koralle greifen läßt. Wenn es etwas nützen würde, den Hund einmal so richtig blutig zu schlagen, und dann horcht er totsicher, dann würden sie es auch machen! Sie wählen den bequemsten Weg, schließlich soll der Hund Freude machen und keine Arbeit. Kommissar Rex folgt ja schließlich auch...

Was haltet ihr von Stachelwürgern?


Nichts! Es gibt kein Argument dafür, nicht ein einziges.

Geclickte Grüße von Franziska und Wonda, die froh ist, daß ihr Fraule schon vor einiger Zeit eingesehen hat, daß es auch anders geht.

von Yvonne & hexe(YCH) am 03. November 1999 14:28

Hallo Elga,

auch wenn ich mir jetzt sicher einige Feinde mache: ich lehne den Stachelwuerger nicht grundsaetzlich ab, habe ihn auch schon verwendet, weil ich es zu diesem Zeitpunkt nicht besser wußte. Ich wuerde ihn auf jeden Fall der "Leinen-Ruck-Methode" mit normalem Halsband vorziehen.

Als Ausbilderin auf unserem Platz würde ich den Stachelwürger jedoch nie empfehlen, höchstens als ganz allerletztes, einfach, weil seine Anwendung überholt ist. Heute gibt es zum Glück jede Menge anderer Methoden, um dem Hund ein ordentliches "an der Leine gehen" beizubringen. Daraus für jeden Hund die richtige zu finden, ist aber auch nicht gerade leicht.

Viele Grüße

Yvonne und Hexe

von Franziska(YCH) am 03. November 1999 18:55

Hi Elga,

: Mir wurde gerade wieder erklärt, dass ein ausgewachsener Schäferhundrüde ohne Stachelwürger nicht zu halten ist (von einer Frau sowieso nicht...). Spinnen die alle? :

Sag mal, weißt du nicht, daß Schäferhunde das brauchen? Ein Schäferhund muss einfach manchmal geschlagen werden, und dem müssen Schmerzen zugefügt werden. Wie willst du sonst diesen unheimlich triebigen Hund unter Kontrolle bringen?
...so, erstmal ein wenig Ironie...;o))))

Also mal ganz abegesehen davon, daß gerade Schäferhunde oft Halter haben, bei denen sie mir wirklich schrecklich leid tun, versteh ich sowieso nicht ganz, wozu der Stachelwürger gut sein soll.
Zum Leinenzerren abgewöhnen ganz gewiss nicht, da gibt es wirklich dem Hund weniger unangenehme und vor allem wesentlich wirkungsvollere Dinge, die man anstellen kann.
Yvonne hat gesagt, das wären Methoden, die es mittlerweile gibt... stimmt nicht ganz: diese Methoden waren schon immer da und hätte man ein klein wenig nachgedacht, wär man auch selbst drauf gekommen.
Nochmal zum Thema Schäferhund: Ich hab des öfteren mit meinem Schäferhund-Mix (42 kg) in der S-Bahn zusammen mit irgendwelchen Sicherheitsdienstleuten, natürlich ebenfalls mit Schäferhunden, und natürlich allesamt mit Stachelwürger ausgestattet, fahren müssen. Wenn die mit mir zusammen ausgestiegen sind, und ruckend und zuckend und rumbrüllend den Bahnhof langgezerrt wurden, hab ich jedesmal mit meinem Hund an locker durchhängender Leine vorbeigehend, gehofft, daß die mich sehen und mal nen bißchen überlegen. Aber ehrlich gesagt, ich glaub nicht dran. Wer solche Komplexe hat, daß er an einem schwächeren Wesen seinen Frust ablassen muss, dem ist nicht zu helfen.

Bis dann

Franziska

von andreas(YCH) am 03. November 1999 20:14

Hallo Elga,

wer behauptet, nur mit dem Stachelwürger auf seinen Hund einwirken zu können, der leistet damit seinen Offenbarungseid als Hundeausbilder. Offensichtlich wird nicht verstanden, dass es bei der Erziehung des HUndes doch gar nicht darum geht, meinen Willen dem Hund mit Gewalt aufzuzwingen. Wenn ich eine Bindung zwischen mir und meinem Hund mit einer auf Vertrauen zu mir begründeten Anerkennung meiner Autorität nur mit der Zufügung von Schmerzen erzielen möchte, dann kannst Du Dir wohl denken, was dabei herauskommt. Ich gibt jede Menge Hunde, die Jahre lang am Stachelwürger umherlaufen und nicht nur während einer kurzen Ausbildungssituation. Was ist damit denn erreicht=? Ich versuche Symptome zu unterdrücken, anstatt an Ursachen heranzugehen.Wo ist da der Erfolg? Hinzukommt, dass Du den HUnd in Stressituationen bei entsprechender Adrenalinausschüttung und damit verbundenem reduzierten Schmerzempfinden mit dem Stachelwürger auch nicht besser im Griff hast als mit jedem anderen Halsband. Wer mal aus eigener Erfahrung ein richtig wütenden Hund betrachtet hat, der einem anderen "an den Kragen will", der hat gemerkt, dass den Hund der Stachelwürger in dem Moment erstaunlich wenig beeindruckt.

Mit diesen Argumenten dürfte ich keinem KInd, keiner älteren oder etwas schwächeren Person mehr einen Hund in die Hand geben.

Halte lieber Ausschau nach ein paar vernünftigen Leuten,die Dir im Umgang mit Deinem Hund etwas zur Seite stehen können, statt solchen Gewaltfanatikern, die ihren Hund nur als Objekt oder Sportgerät sehen.

Viele Grüsse,

andreas

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