Verpflichtung zum Helfen? :: Ungereimtes

Verpflichtung zum Helfen?

von Gaby(YCH) am 22. Juni 2001 13:49

Hi Anke,

es ging hier darum, das ein Retrieverclub (RCD) einen Retriever aus der Junghundgruppe rausgeschmissen hat, weil er die falschen Papiere hatte.

Im Grunde genommen kann ich als Ausbilder entscheiden, wen ich ausbilde und wen nicht, das ist wohl wahr - aber man kann nicht hergehen und erst einen Hund annehmen, dann aber rausschmeißen, wenn rauskommt, das der Hund die falschen Papiere hat - nämlich keine VDH-Papiere.

Da wird einem Retriever die rassegerechte Ausbildung wegen des Makels der Geburt im falschen Haus verweigert - und das finde ich nicht in Ordnung.

Der VDH bietet z.B. einen Hundeführerschein an - für alle Hunde und Rassen. Aber zumindest einer seiner elitären Clubs denkt nicht nur an die Rasse, sondern innerhalb der Rasse auch bitte nur an die Hunde der angeschlossenen Züchter.

Aber andererseits werden Hunde ohne Papiere von anderen VDH-Clubs Papiere ausgestellt.

Das ist in meinen Augen zweierlei Maß. Und wenn ich eine Dienstleistung, hier also die Junghundgruppe, gegen Entgelt anbiete, den Hund auch annehme und er aus keinem anderen Grund außer den falschen Papieren wieder rausfliegt, nee, tut mir leid, das geht nicht.

Grüße, Gaby


von Gabi + Freddie K.(YCH) am 22. Juni 2001 14:25

hallo,

: Und genau darum ging es mir. Ich verlange von einem Verein, der Kurse oder Schulungen anbietet und dafür Geld nimmt, das er dieses Geld von jedem nimmt.

mal dumm gefragt: will ich eigentlich in einem verein was lernen, der meinen hund nicht will - und dazu noch wegen so ner dummen begründung....?
haut mich nicht, ich bin nur ein dummer mischlingsbesitzer und kann nicht verstehen, warum es wichtig ist, welche papiere ein hund hat oder welche er nicht hat. MIR ist ja noch nicht mal wichtig, welche rasse ein hund hat, oder welche farbe sein linkes barthaar hat ....

schlichtende grüße
Gabi + Freddie K. - von und zu "Kaukasischer Hühnerwürger"

von Elli & Pina(YCH) am 22. Juni 2001 14:40

: Der RCD aber - und noch viel mehr, auch zwischen richtigen und falschen Papieren.

Hallo,

ich bin selber einmal mit dem DRC aneinandergeraten, weil ich in einem Verein gearbeitet habe, der auch mit Retrievern ohne FCI/VDH-Papieren gearbeitet hat, habe sogar damals eine Abmahnung bekommen, wenn ich diese Arbeit nicht unverzüglich einstelle.

Der 1. Vorsitzende Prof. Wilk argumentierte damals in einem persönlichen Gespräch so: Der DRC ist in erster Linie ein Rassezuchtverein mit eigenen Welpen, die es in erster Linie zu fördern gilt. Da die Anzahl der Retriever als "Modehund" einfach zu groß wurde um noch von den wenigen Ausbildern des Vereins "bedient" zu werden, hat man den Entschluß gefaßt, keine Hunde ohne FCI/VDH-Papiere auf die DRC-Plätze zu lassen. Außerdem, und das kann ich selber bestätigen, haben viele Retriever ohne die entsprechende Zuchtauslese, kaum noch etwas mit einem Retriever zu tun. Bei dieser Hunderasse ging es einfach zu lange um Masse statt Klasse, mit allen dazugehörigen Problemen. Das Problem, daß sie nicht mehr der Rasse gemäß arbeiten, ist noch das kleinste Problem. Die Ausbilder des Vereins wurden immer mehr zu Problemlösern und Verhaltenstherapeuten. Das konnte einfach nicht so weitergehen, außerdem sah der Verein es nicht länger ein, Händlerhunde zu therapieren, anstatt den eigenen Hunden eine gute Ausbildung zukommen zu lassen.

Versteht mich jetzt nicht falsch, ich bin nicht grundsätzlich gegen Rassehunde ohne Papiere, was aber teilweise gerade bei der Modehundrasse Retriever "gezüchtet" wird hat absolut nichts mehr, weder optisch noch wesensmäßig, mit einem Retriever zu tun.

Und wo zieht man dann einen Schlußstrich...?

Ich habe danach einige Zeit auf einem reinen DRC-Platz gearbeitet, bin aber jetzt wieder beim gemischten Platz, weil auch mir dieser ganze elitäre Kram zum Hals raus hing.

Grüsse
Elli & Pina - die gerade wieder ankommt und raus muß (Durchfall!)

von Gabi + Sheila(YCH) am 22. Juni 2001 14:46

Hi,

von Mix-Besitzer zu Mix-Besitzer *gg*
Solche Dinge sind für mich auch zu hoch !

Hund ist Hund und Hundefreund sollte Hundefreund sein, aber .......

Wenn also ein Hundeliebhaber seinem Fiffi eine artgerechte Erziehung angedeihen lassen möchte, sollte sich da nicht jeder andere Hundefreund freuen ? Wieder ein Mensch der es einsieht ??

Gut, wenn ein Verein seine Sachen nur Mitgliedern zugänglich macht, das kann ich akzeptieren, ist bei anderen Vereinen ja auch so. Und das ich mit einem Mops nicht in den Setter-Verein eintreten muß - auch o.k. *gg*

Und wenn ich allgemeine Kurse gegen Geld anbiete, dann muß ich auch erst mal jeden nehmen der das Geld ausgibt *gg*, da stimme ich Gaby voll zu. Und wenn ich das Geld genommen habe, dann habe ich eine Leistung X dafür zu erbringen - ob das im Endeffekt für den Kursteilnehmer zufriedenstellend ist, das ist ja ein anderes Problem.

Aber darüber kann man bestimmt noch vortrefflich streiten *gg*

Grüße
Gabi + Mix Sheila, Mitglied in einem Hundeverein wo einfach zählt das man mit seinem Hund (Hund ganz allgemein) was sinnvolles tun will

von Gabi + Freddie K.(YCH) am 22. Juni 2001 15:06

hallo Gabi - gestatten auch Gabi winking smiley

: Gut, wenn ein Verein seine Sachen nur Mitgliedern zugänglich macht, das kann ich akzeptieren, ist bei anderen Vereinen ja auch so. Und das ich mit einem Mops nicht in den Setter-Verein eintreten muß - auch o.k. *gg*

warum nicht? ich finds toll, wenn auf nem platz alles vertreten ist und auch in allen größen. oder glaubst du, der mops täte die setter beim wettlauf deklassieren? *ggg*

: ... Und wenn ich das Geld genommen habe, dann habe ich eine Leistung X dafür zu erbringen - ob das im Endeffekt für den Kursteilnehmer zufriedenstellend ist, das ist ja ein anderes Problem ...

nähhh... ich sags nochmal, auf nem hundeplatz, wo man auf meinen hund runterguckt, da möchte ich noch nicht mal mein geld lassen.

: Aber darüber kann man bestimmt noch vortrefflich streiten *gg*

*ggg*

: Gabi + Mix Sheila, Mitglied in einem Hundeverein wo einfach zählt das man mit seinem Hund (Hund ganz allgemein) was sinnvolles tun will

Gabi + Freddie K., die mal in einen hundeverein eintreten wollten, und mehrere angeguckt, es aber dann gelassen haben, weil man da zwar ihr geld haben wollte, aber ansonsten der Freddie "eigentlich nicht in die vereinsstruktur gepasst" hat, und die dann bei ihrem popelichen tsv-hundeplatz geblieben sind und es nie bereut haben, weil das sowieso und überhaupt der beste hundeplatz weit und breit ist, und weil unsere scheffin so verdammt viel von hunden versteht, kriegt sie öfter die verkorksten hunde wenn sie probleme machen, die man anderswo nicht in den griff kriegt, und weil MIR das so verdammt imponiert, und weil die scheffin das alles ehrenamtlich macht und selten einen dank kriegt - DANKE!!!!!!

von Antje(YCH) am 25. Juni 2001 06:01

Hallo Gaby,

sorry, bin erst heute wieder online und kann heute auch aus Zeitgründen nicht auf jedes Deiner Postings antworten.


: es ging hier darum, das ein Retrieverclub (RCD) einen Retriever aus der Junghundgruppe rausgeschmissen hat, weil er die falschen Papiere hatte.
:
: Im Grunde genommen kann ich als Ausbilder entscheiden, wen ich ausbilde und wen nicht, das ist wohl wahr - aber man kann nicht hergehen und erst einen Hund annehmen, dann aber rausschmeißen, wenn rauskommt, das der Hund die falschen Papiere hat - nämlich keine VDH-Papiere.

Ich kann es gut nachvollziehen, daß ein Rasseclub seine "Dienstleistungen", wie Du es nennst (dieser Begriff ist eigentlich schon eine Frechheit, er bedeutet eigentlich "ich zahle und Du machst mir den Affen", so eine Denkweise sollte in einem Verein nicht vorherrschen, der derjenige, der "den Affen macht", hat i.d.R. nix von dem Geld, dieses weir i.d.R. für die Förderung des Sportes und/oder der Zucht ausgegeben, was ja dann wiederum den Welpenkäufern zugute kommt...), nur für Hunde "aus seine Reihen" anbietet. Ich habe schon mal darauf hingewiesen, wielleicht war das ja vorher nicht so und die Kurse wurden übervoll. Vielleicht hat die Qualtität der Ausbildung darunter gelitten, vielleicht waren die Ausbilder übrfordet. Vielleicht haben die Mitglieder deswegen beschlossen, daß nur noch im Verband gezüchtete Hunde an solchen Kursen teilnehmen können. Vielleicht ist der Ausbilder bei der Anmeldung des Hundes von den "richtigen" Papieren ausgegangen und vielleicht hat er innerhalb des Vereines 'eh schon einen schlechten Standpunkt mit seinen Ausbildungskursen und kann sich deswegen nicht über gültige Mitgliederbeschlüssen hinwegsetzen. Weiß das einer von uns? Müssen deswegen gleich alle Mitglieder und Verantwortlichen des Vereines A...l... sein? Ich für meinen Teil kann so nicht urteilen. Schon gar nicht über die Leute, die in diesem Verein die Arbeit machen und ihr Wissen unentgeldlich (wie gesagt, die Ausbilder bekommen meistens nix, auch wenn man an den Verein einen Obulus bezahlt, damit dieser seine Unkosten decken kann) an andere weitergeben. Und dafür kann man nur dankbar sein, aber man kann kein Recht darauf haben!.


: Der VDH bietet z.B. einen Hundeführerschein an - für alle Hunde und Rassen. Aber zumindest einer seiner elitären Clubs denkt nicht nur an die Rasse, sondern innerhalb der Rasse auch bitte nur an die Hunde der angeschlossenen Züchter.
:
: Aber andererseits werden Hunde ohne Papiere von anderen VDH-Clubs Papiere ausgestellt.
:
: Das ist in meinen Augen zweierlei Maß.

Innerhalb des VDHs, der ein Dachverband ist, gibt es viele viele einzelne Verbände, die ihre Prioritäten alle anders setzen. Und das ist gut so, eine Einheitsmansch würde uns allen ja eher schaden als nützen. Daß der Pudelclub andere Interessen hat als der Jagdhundeverband, die Schutzhudesportler oder ein Windhundeverband ist doch wohl logisch, selbst wenn Du einen Pudel zum Jagdhund aus bilden oder mit ihm die SchH-Prüfung ablegen könntest oder auch Pudelrennen veranstalten kannst. Jeder muß aber für sich arbeiten, wenn es um die einzelne Rasse und ihre spezifische Ausbildung geht. Und wie immer sind überall nicht genügend Leute da, die genügen Wissen besitzen und zuverlässig eine Aufgabe übernehmen, da kann ich versteehen, daß auf Mitgliederversammlungen manchmal beschlossen wird, daß z.B. nur Mitglieder oder von mir aus auch nur Hunde mit den "richtigen" Papieren ausgebildet werden. Schön ,wenn dieses anders läuft und genügend Kapazitäten da sind, die Vereine/Verbände zu öffnen, aber dann braucht man auch viel mehr Leute, die sich engagieren und gleichzeitig das notwendige Fachwissen besitzen, und die wachsen leider nicht auf Bäumen. Jeder geht viel lieber auf den Hundeplatz, läßt sich dort "bedienen" und fährt dann wieder nach Hause. Regelmäßig ein-, zweimal ode rmehr in der Woche über Monate und Jahre nur für andere auf dem Platz zu stehen, derweil der eigene Hund zu kurz kommt (der ginge in dieser Zeit viel lieber spazieren), das tun nur wenige, und die werden dann auch noch angegriffen, wenn sie den Teilnehmerkreis aus Kapazitätsgründen eingrenzen.


: Und wenn ich eine Dienstleistung, hier also die Junghundgruppe, gegen Entgelt anbiete, den Hund auch annehme und er aus keinem anderen Grund außer den falschen Papieren wieder rausfliegt, nee, tut mir leid, das geht nicht.

Hier schon wieder: "Dienstleistung"! Wenn ich das Angebot eines Vereines nutze, dann ist das keine "Dienstleistung". Wenn ich dafür eine Obulus bezahle, dann deswegen, damit das Gelände des Vereines in Stand gehalten werden kann, notwendige Reparaturen durchgeführt werden können, Anschaffungen, die dem Sport dienen, getätigt werden können. Derjenige, der als Ausbilder auf dem Platz steht, gewährt keine "Dienstleistung", sondern zahlt genauso wie die Kursteilnehmer seinen Obulus dafür, daß er mit seinem Hund das Angebot des Vereins nutzen kann, im Gegensatz zu den Kursteilnehmern nicht mit dreimarkfuffzich, sondern mit seiner Freizeit! Ausbilder und Kursteilnehmer sind Kollegen, nicht Dienstleistungserbringer und Dienstleistungsempfänger, sie sind beide Nutzer des Vereines, die sich an von allen Mitgliedern vorgegebene Regeln zu halten haben. Und wenn ich mal durchrechen, wie hoch der Obulus ist, den man für Ausbildungskurse, Welpengruppen usw. normalerweise ableistet, und das auf den allerniedrigsten Stundenlohn für ungelernte Arbeiter umrechnet, dann käme der Aubilder bestimmt besser dabei weg, anstelle seiner Freizeit ebenfalls nur die dreimarkfuffzich für den Verein zu opfern. Die geltwerte Gegenleistung seiner Aufwendungen ist meistens um ein vielfaches höher als das, was die Kursteilnehmer löhnen. Und trotzdem empfinden sich letzere als "Dienstleistungsempfänger"??? Kein Wunder, daß durch eine solche Einstellung so viel schief läuft in Bezug auf Vereine/Erziehungskurse usw.

Kopfschüttelnde Grüße

Antje

Hundeforum Login

  • Bitte geben Sie für die Anmeldung Ihren Teilnehmernamen und das Kennwort ein.
    Keinen Account? Jetzt Registrieren!





Aus dem Hundeforum Archiv

Hundebilder aus dem Hundeforum

Aktive Hundebesitzer


Hundeforum Yorkie - Statistiken

Alle Hundeforen
Themen: 43.416, Beiträge: 285.516, Hundebesitzer: 11.389.
Neuester Hundebesitzer: Tierschutzverein Sehnde.

Aktuelles Hundeforum
Themen: 574, Beiträge: 9.168.

Startseite | Hundeforum | Hundefotos | Neueste Beiträge | | Registrieren