Verpflichtung zum Helfen?
von Antje(YCH) am 22. Juni 2001 05:42
Hallo Leute,
langsam glaube ich, ich bin hier im falschen Film! Gaby schrieb unter der leidigen VDH/Dissidenz-Diskussion im Bereich "Zucht und Aufzucht" doch tatsächlich:
: ja, ich will den einzelnen Leuten und vereinen vorschreiben, mit
: welchen Hunden sie zu arbeiten haben.
: Es dürfte ja wohl in unser aller Interesse sein, guterzogene und gut
: sozialisierte Hunde zu formen, da sonst unser eigener Hund unter
: Umständen die Versäumnisse anderer ausbaden muß. Das haben wir alle
: seit dem letzten Sommer eindrucksvoll gesehen.
: Und wenn ich als Verein Ausbildung anbiete, Junghundgruppen,
: Welpenspieltage und dafür Geld nehme, muß ich auch von allen das Geld
: nehmen, die daran echtes Interesse zeigen.
: Aber die Vereine des VDH haben in solchen Dingen ja Narrenfreiheit -
: wehe, die Dissidenz würde sich so etwas erlauben.
Sind wir inzwischen wirklich so weit gekommen, daß es Leute gibt, die glauben, ein RECHT darauf zu haben, daß sich andere Leute in IHRER FREIZEIT irgendwo auf einen Hundeplatz stellen und ihnen helfen MÜSSEN???
So langsam komme ich dahinter, warum das in so vielen Vereinen mit den Erziehungskursen schief läuft! Da kommen Leute in einen Verein und die erwarten, daß andere Leute sie bedienen MÜSSEN. Bezahlen 'ne Markfuffzich und denken "Da bin ich, tu was für mich, mach mir den Clown, zu Hause is langweilig..." Und wenn dann einige Leute, alleine schon aus Zeitgründen, nur noch die Leute "bedienen", deren Interessen sich mit den ihren decken, sind sie die Buhmänner? Das kann doch alles nicht wahr sein!
" ...Es dürfte ja wohl in unser aller Interesse sein, guterzogene und gut
sozialisierte Hunde zu formen..." Klaro, eine schöne Phrase. Gaby, stell Dich auf einen Hundeplatz und forme die Hudne anderer Leute! Tue es, wenn Du das willst, für Hinz und Kunz, ist mir völlig schnurz, ich schreibe anderen Leuten nämlich nicht vor, wie sie ihre Freizeit verbringen sollen. Aber mache Dir auch mal Gedanken darüber, was z.B. ein HundeSPORTverein eigentlich ist. Er ist ein Zusammenschluß von Menschen, deren gemeinsames Hobby der HundeSPORT ist. Die Leute treffen zusammen, um sich in ihrem Hobby gegenseitig zu unterstützen, haben gemeinsame Ziele. Genauso läuft das innerhalb der Zuchtverbände, hier ist das gemeinsame Ziel die Förderung der Zucht einer Rasse mit allem, was damit zusammen hängt (auch der Absolvierung von Arbeitsprüfungen). Sämtliche Arbeiten, die damit zusammenhängen, werden von Menschen in ihrer FREIZEIT erledigt. Wenn da noch Kapazitäten bleiben für Leute mit ganz anderen Interessen, dann ist das ja völlig in Ordnung, wenn für diese dann etwas angeboten wird, aber das kann man doch nicht FORDERN. Ich z.B. bin in einem Hundeverein, weil ich HundeSPORT machen will. Und dadurch soll ich plötzlich VERPFLICHTET sein, mich für meinen Nachbarn, der sich völlig unbedarft einen Schoßmops anschafft, auf den Platz zu stellen, derweil meine eigenen Hunde/meine Famile zu kurz kommt? Ich soll VERPFLICHTET sein, mit Leuten oder Hunden zu arbeiten, die ich vielleicht gar nicht sympatisch finde? Wer verpflichtet eigentlich diese Leute, was für mich zu tun? Oder haben ich und andere die A...-Karte gezogen, weil wir Hunde für einen bestimmten Zweck ausbilden und anderen, die die gleichen Interessen haben wie wir, bei der Arbeit mit ihren Hunden helfen? Sind wir deswegen VERPFLICHTET, jedem zu helfen? Sollten wir dann nicht ganz einfach aufhören, überhaupt irgend jemandem zu helfen, dann kann auch niemand sagen "Schließlich hilfst Du dem, dann MUSST Du auch mir helfen?"?
Grübelnde Grüße
Antje