: Tja, Marie,
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: wenn du so wenig Ahnung über die Strukturen der Hilforganisationen hast, empfehle ich dir, mal in eine einzutreten und dort mitzuarbeiten. Du wirst sicher sehr, sehr viel lernen.
Oh, vielen Dank für Deine fürsorglichen Worte! Du scheinst Experte in allen Lebenslagen zu sein.
Aber ich hatte bereits über viele Jahre das Vergnügen, in einer großen Hilfsorganisation im Sanitätsbereich als ehrenamtlicher Mitarbeiter an verschiedenen Fronten zu arbeiten.
So lange, bis mir schlecht wurde von der Geldverschwendung, der Mißorganisation, dem "Beamtenapparat" und der Ellenbogenmentalität.
: Glaubst du wirklich, daß 500 DM für einen Einsatz auch nur annähernd die gesamten wahren Kosten abdecken?
Gewerblichen Rettungsdiensten steht der gleiche Satz zu und die können seltsamerweise mit betriebswirtschaftlichem Gewinn arbeiten - ohne Spenden! Das gleiche gilt z.B. für Pflegedienste, die im Gegensatz zu den großen Hilfsorganisationen nicht von den Kommunen unterstützt werden.
arüber hinaus gibt es einige Bereich in den Organisationen, die gewinnbringend arbeiten. Dieser Gewinn wird aber innerhalb der Organisationen umgeschichtet in die Bereiche, die ohne Gewinn arbeiten, wie Kleiderkammern, viele Sanitätsdienste, oft Kindergärten, Einsatz bei Katastrophen, Rettungshundestaffeln, Seniorenbetreuung, Mütter- und Familienhilfe, Wohlfahrt, Betreuung von Asylanten etc.
Wie schön!
Seit einigen Jahren arbeite ich als RHF in einer weniger großen Organisation, die für keinen einzigen ihrer Dienste auch nur eine Mark nimmt. Wir bezahlen unsere Einsatzkleidung, Kenndecken, Funkgeräte, Kompanten etc. aus unserer eigenen Tasche.
Wir bekommen auch kein Kilometergeld für Fortbildungen oder Einsätze und erst recht kein Einsatzfahrzeug mit Hundeboxen, wie ich es von früher kenne.
Wir arbeiten auch eng mit Leuten anderer Dachverbände zusammen - früher undenkbar.
: Der Obdachlose, der im Winter eine warme Decke und eine heiße Suppe bekommt, die ihm das Leben retten, verdankt sein Leben indirekt einer Blutspende. Oder verdient der Obdachlose das deiner Meinung nach etwa nicht?
Der Obdachlose bräuchte nicht obdachlos zu sein, wenn die Mittel gerecht verteilt und sinnvoll verwendet würden.
Dann würde nämlich wesentlich mehr übrig bleiben als ein Teller Suppe.
Marie
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: Gruß
: Andreas