Hi zusammen,

grade komme ich aus dem Urlaub zurück, so langsam beginnt der Umzugsstress - da flattert ein behördlich anmutendes Stück Papier ins Haus.
Keine richtige Anzeige, aber eine "Abmahnung" wegen Kira. Da hat sich irgendjemand beschwert, daß der Hund unkontrolliert über unsere Wiesen läuft. Der komplette Sachverhalt:
Zu unserem Grundstück gehören zum einer der Hof, der von 3 Seiten durch Stall, Haus usw. begrenzt ist. Außerdem noch 2 große Wiesen hinter Stall & Haus, eine von denen liegt höher als der Rest des Grundstückes. An dieser oberen Wiese befindet sich Kira´s "Privataussichtshügel" für die Kuhbewachung und an ihr entlang verläuft ein öffentlicher Weg, gegenüber ist eine weitere große Wiese von uns auf der meistens die Kühe stehen. Das komplette Gebiet da oben bis auf den Teerweg gehört also uns. Logischweise hält Kira sich sehr viel dort oben auf, grade bei der Arbeit natürlich. Und da die Wiese auch höher gelegen ist als der Stall, haben wir nicht komplett alles im Blick.
Kira liegt jetzt seit 2 Jahren auf dem Hügel, geht über den Weg um zu den Kühen zu kommen und ist eben oft dort oben anzutreffen. Da in unserem Dorf viele Hunde leben und dieser Teerweg raus aufs Feld & zum Friedhof führt, kommen da natürlich zum einen viele Bekannte von uns vorbei, die ihre Hunde auch gerne auf unseren Wiesen spielen lassen (Kira´s Hügel ist Lieblingsspielplatz aller ortsansässigen Hunde), zum anderen aber auch Spaziergängerm zum Friedhof oder so.
Kira belästigt definitiv keine Leute, während der Arbeit schonmal gar nicht. Da sind ihr die nämlich egal. Bin ich mit ihr oben zum spielen oder sonstwas, kümmert sie sich auch nicht um normale Spaziergänger - es sei denn sie zeigen Interesse an ihr, rufen oder sonstwas. Da geht sie gucken. Zu Hundefreunden läuft sie halt auch hin.
Die ganzen Jahre über liegen Kira und auch ihre Vorgänger nun auf genau diesem Grundstück rum, haben zu tun und belästigen niemanden, von Angriffen ganz zu schweigen. Das ist noch bei keinem von unseren Hunden vorgekommen.
Allerdings gibt es bei uns auch einen Schäferhund im Dorf. Der ist ziemlich aggressiv, weil er ein richtiger Zwingerhund ist, der im Glücksfall mal sonntags mit zum Spaziergang darf. Da schleift er sein Frauchen aber hinter sich her und reagiert aggressiv auf andere Hunde. Cäsar hat vorige Woche auf so einem Spaziergang eine alte Frau angefallen, nicht gebissen, aber so heftig angesprungen, daß die Frau schwer verletzt wurde und vorläufig im Rollstuhl sitzt.
Deswegen haben viele Leute jetzt Angst, wenn sie an Kira vorbei müssen, die nicht durch einen Zaun vom Weg getrennt ist, obwohl sie eigentlich wissen, daß Kira ein Schaf ist, und sie früher auch begrüßt haben. Kira ist eigentlich allgemein im Dorf sehr beliebt, jeder kommt früher oder später an unserem Grundstück vorbei und Kira ist bekannt und als "freundlich" eingestuft worden. Aber durch diesen schlimmen Vorfall hat wohl einer gedacht, Kira ist auch so drauf und uns eine Anzeige zukommen lassen.
Was können/müssen wir da jetzt machen? Vielleicht grade an die Leute hier, die uns schon besucht haben und wissen, wie die Grundstücke aufgeteilt sind?.
Es wäre äußerst hinderlich, alles einzuzäumen, weil wir da täglich die Kühe drüber laufen, oft am Tag die Bulldogs über die Wiesen fahren müssen usw. was halt auf nem Bauernhof so täglich an Betrieb herrscht.
Wie gehen wir jetzt damit um? Wir können Kira ja nicht unter Verschluß halten, zum einen muß sie arbeiten, zum anderen ist bei uns alles ohne Zaun und sie kann hin wo sie will auf dem Hof. Einsperren kommt eh nicht in Frage - also... was machen wir? Haben wir Möglichkeiten Recht zubekommen, daß Kira als Herdenschutzhund sich da aufhalten MUSS? Oder können wir da eine reingewürgt bekommen? Gerade weil HSH bei ihr drinsteckt, der ja "achsogefährlich" ist?

Würde mich freuen, wenn ich da rechtstechnische Tips bekommen würde, am liebsten der Sorte: "Keine Panik" *schiefgrins*

Viele Grüße
Caro, Kira & Jack

P.S: Auf dem Foto seht ihr in etwa, wie die 2 Wiesen durch den Weg getrennt sind, der Stall liegt unterhalb der einen Wiese. Deswegen hat man die nicht zu 100% im Blick...

Hallo Caro & Co.
zunächst einmal ist es ja völlig normal, dass nach einem Vorfall andere - ob hundebsitzer oder nicht - nun besonders sensibel reagieren. Da sitzt ein hund, ziemlich gross, ohne Leine, kein Besitzer zu sehen...der könnte ja beissen. Sei froh, dass Deine Süsse nicht auch noch schwarz ist!!!
Einerseits hat man als Hundehalter allerdings die Pflicht, seinen Hund nicht unbeaufsichtig zu lassen. Passiert wirklich einmal was, dann hast Du die A...karte. Gehen diesen Weg denn nur Dir bekannte Leute? Dann sprich sie an und frage nach, ob sie nun auch vor Deinem Hund Angst haben, weil dieser Vorfall war.
Ausserdem würde ich erst einmal grundsätzlich gegen die Abmahnung in Widerspruch gehen. Bei dem Schreiben müsste doch eine Rechtsbehelfserklärung beigefügt sein?! Erkläre die Situation, obwohl ich Dir ehrlich gesagt nicht all zu viel Hoffnung mache, aber einen Versuch ist es wert. Vermutlich wird man argumentieren, dass Du dafür Sorge tragen musst, dass Dein Hund andere nicht belästigt - auch wenn sie da nur sitzt - und auch nicht ohne Beaufsichtigung frei rumlaufen darf. Vieleicht sagt man auch, dann müsstest Du halt einen zaun stellen, ob da nun für Dich erschwerlich ist, dafür wird man vermutlich wenig Verständnis aufbringen.

Viele Grüsse
Sandra & Cookie

Hallo Caro,

auch eine Folge der diversen VOs. Zum einen reagieren die Leute hysterischer, zum anderen schränken in einigen Bundesländern die Verordnungen Herdengebrauchshunde erheblich ein. Z.B. in NRW dürftest Du mit Kira keine Kuh mehr vom Hof treiben, wenn der Hof innerorts liegt (20/40-Hunde müssen dort ja innerorts angeleint laufen...). Viele landwirtschaftliche Betriebe haben mit ihren Hofhunden, die früher keinen menschen interessiert haben, jetzt diese Probleme.

Versuche doch mal, mit den Leuten vom Amt zu reden. Vielleicht kannst Du ja mit demjenigen, der sich bedroht fühlt, persönlichen Kontakt aufnehmen. Vielleicht sehen die Leute vom Amt das auch gar nicht sooo eng (schreiben müssen sie halt was, wenn eine Anzeige kommt), weil sie selbst "vom Dorf" kommen und es für sie normal ist, daß eine Kuh muht, ein Hund bellt, eine Katze auch mal 'nen Vogel fängt usw. Und "unkontrolliert" ist ja wohl immer relativ: Meiner Meinung nach ist ein Hund auf einem landwirtschaftlichen Betrieb nie "unkontrolliert", möglich, daß man für Außenstehende manchmal nicht zu erkennen ist, weil man im Stalleingang oder hinte reine Hausecke steht, aber natürlich hat man den Hund immer im Blickfeld. Vielleicht könnte der Betreffende mal erklären, wann das gewesen sein sollte... *grins*

Viele Grüße

Antje

Hi,
mach mit ihr eine Arbeitsprüfung und pflock sie solange an, wie Du nicht bei ihr sein kannst. Auf dem Pflock ein Schild: "Bisher durfte ich hier frei meine Arbeit verrichten. Seit dem ich angezeigt wurde, weil ich frei herumlaufe, muss ich angebunden werden. Wie soll ich jetzt arbeiten? Meine Menschen brauchen mich für das Vieh".
Du darfst auf die Reaktion der Leute gespannt sein ;-)
Die Arbeitsprüfung befreit. Erkundige Dich bei Schäfern.
viele Grüße
Martina

Hallo Caro,

rufe bei dem Amt an von wo der Brief kam, lade den zuständigen Sachbearbeiter ein und zeige ihm die Arbeit die Kira dort verrichtet.

Ausserdem kann ich mich erinnern das doch mal ein Zeitungsartikel erschien wo Kira mit drin stand, wegen dem Typ der eure Kuh verhauen wollte, etc.. Da stand doch viel positives über Kira, oder?

Eine persönliche Einladung vor Ort und ein persönliches Gespräch helfen oft viel mehr weiter. Und da wie Du schreibst ihr dörflich wohnt, da müssten doch so einige Nachbarn zu finden sein die Dir bestätigen können das Kira dort nur und ausschliesslich ihre Arbeit verrichtet.

Viel Glück

Heike, K+A

Hallo Caro
Könnte es vielleicht sein, dass dir der Typ, den Du angezeigt hast, Dir eine reinhauen wollte? Der wird ja wohl kaum umgezogen sein? Wenn er sich nämlich an Dir rächen wollte, dann musste er warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Du kannst dem entsprechenden Amt ja mal so einen Hinweis geben, dass das Ganze eine Nachbarschaftsschikane ohne tragbaren Hintergrund ist.
Gruss conny Sky unf Benji