Wölfe wurden erschossen :: Ungereimtes

Wölfe wurden erschossen

von Attila(YCH) am 23. Juni 2002 22:34

: Zum Glück muss ich nicht heute Kind sein, es würde mir verleiden.
: Früher war es sicherlich hart, aber auch natürlicher.

Hi P. H.,

da sagst Du ein wahres Wort. Ich möchte heute auch nicht mehr Kind sein - und ich möchte auch keine Kinder haben. Wie soll man sie in dieser Welt noch aufziehen, ohne mitansehen zu müssen, daß sie nach und nach degenerieren und genau solche Würstchen werden, wie wir sie auf keinen Fall haben wollten?

: Wölfe ja, aber nicht solche, die halb zahm sind. Der Wolf ist ja geschützt aber diese beiden Wölfe, hätten der Gattung Wolf nur geschadet, da ihr Verhalten nicht mehr natürlich normal war. In dem Sinn, ist das erschießen sicherlich eine Lösung, müssen sie so doch nicht weiterhin in Gefangenschaft leben.

Ich habe die Wölfe nicht gesehen. Die Tatsache, daß sie draußen sehr wohl zurechtkamen, deutet darauf hin, daß sie auf dem besten Weg waren zu "verwildern" - was man ihnen eben nicht zugestehen wollte. Der Umstand ferner, daß sie in all den Wochen keinem Menschen etwas zuleide getan haben, deutet darauf hin, daß sie sich an Menschen nicht herangetraut haben. Aber es wurde Panik gemacht, bis sie schließlich zum Abschuß freigegeben waren. In Rumänien spazieren Wölfe bis an den Rand der Städte, suchen in menschlichen Siedlungen nach Nahrung, und niemand verfällt in Panik - sind diese Wölfe nicht mindestens genauso "halbzahm" wie die im Bayerischen Wald? Wer sagt, daß er vor zwei "halbzahmen" Wölfen Angst hat und gleich die Sturmglocke läutet, ist ein Feigling und sonst gar nichts. Du kannst sagen, was Du willst, das Märchen von Rotkäppchen und dem Wolf geistert immer noch in den Köpfen herum.

Gruß, Attila

von P.H(YCH) am 24. Juni 2002 00:38

Tschau Attila

Du magst recht haben, ich war ja nicht dabei. Es gibt halt viele Kräfte die gegen den Wolf sind und das sture denken ist nicht so einfach aus den Köpfen zu bringen. Trotzdem, lieber erschießen als Gefangenname. Ich selber weis schon fast gar nicht mehr, wenn ich das letzte mal in einem Zoo war. Das war als Kind, mein Onkel hat mich mitgenommen. Seit dem war ich nie mehr dort und so was würde ich auch nie unterstützen, wie auch nicht einen Zirkus. Von mir ausgesehen könnte man die Tiere lieber ausrotten, als so scheinheilig in einem Zoo dahin vegetieren zu lassen. Wenn wir nicht gewillt sind, dem Tier einen Angemessener Lebensraum zur Verfügung zu stellen, dann müssen wir es auch nicht im Zoo betrachten.

Stell dir mal vor, die Wölfe wären in der nähe von Kindern gesehen worden. Dann wäre Frau-Bundeskanzler gekommen und hätte gesagt: Entweder Wölfe oder Kinder, wir müssen uns entscheiden. Ein rotes, liberales, offenes denken.

Ich selber habe noch ein paar Schafe. Aber erstens sind diese elektrisch eingezäumt und zweitens wäre es kein Problem einen oder zwei Hunde zu den Schafen zu stellen. Ich wäre noch froh, wenn es mehr Wölfe gäbe bei uns. Denn ich würde mich sicherer fühlen wenn ein Wolf ein Wild reißt, als wenn ein Jäger im Wald umherballert. Da hatte ich auch schon so meine Erlebnisse.

Gruß P.H

von Sabine S.(YCH) am 24. Juni 2002 06:37

Hallo Attila,


:
: Ich habe die Wölfe nicht gesehen. Die Tatsache, daß sie draußen sehr wohl zurechtkamen, deutet darauf hin, daß sie auf dem besten Weg waren zu "verwildern"

Für die Wölfe wurde in all den Wochen Futter ausgelegt, so wie sie es von ihrem Leben im Gehege her gewohnt waren - eben auch, um sie einzufangen. Es wurden auch zwei Kitze und ein Hund gerissen.


grinning smileyer Umstand ferner, daß sie in all den Wochen keinem Menschen etwas zuleide getan haben, deutet darauf hin, daß sie sich an Menschen nicht herangetraut haben.

Für mich heißt das nur, daß es noch keine unglückliche Kombination von Umständen gab, die zu einem Zwischenfall mit Menschen hätte führen können.
(Erinnert mich ein wenig an das "Dertutnix"-Argument vieler Hundehalter, das sich dann plötzlich in ein entsetztes "Dashaternochniegemacht" verwandelt...)

Muß immer erst etwas passieren, bevor man einen Grund hat zu reagieren?
Nachher ist das Geschrei dann immer groß, und man hätte den jetzt aus dem Osten zuwandernden wilden Wölfen damit einen Bärendienst erwiesen!

:Aber es wurde Panik gemacht, bis sie schließlich zum Abschuß freigegeben waren.

Das ist definitiv nicht richtig.
Genau das Gegenteil war der Fall. In der Lokalpresse erschienen fast täglich Artikel zum Thema, in denen sachlich über wölfisches Verhalten berichtet und aufgeklärt, ja eher sogar abgewiegelt wurde (u.a. Interviews mit Erik Zimen zum Thema), und den Leuten, falls sie den Wölfen begegnen sollten, Verhaltensregeln mit auf den Weg gegeben wurden.
Leserbriefe waren fast alle "Pro Wolf".

Vielleicht hat die überregionale Presse die Sache mit den entlaufenen Wölfen zur Panikmache genutzt, aber die wirklich betroffenen Menschen in der Gegend wurden sachlich informiert und reagierten zum überwiegenden Teil sehr besonnen.

:In Rumänien spazieren Wölfe bis an den Rand der Städte, suchen in menschlichen Siedlungen nach Nahrung, und niemand verfällt in Panik - sind diese Wölfe nicht mindestens genauso "halbzahm" wie die im Bayerischen Wald?

Nein, denn die lebten auf sich alleine gestellt, wenn sie sich vielleicht auch z.T. vom Abfall der Menschen ernährten.
Die Gehegewölfe wurden regelmäßig gefüttert und hatten von klein auf Kontakt zum Menschen, auch zu Besuchern.
Außerdem würde ich mir rumänische Zustände nicht gerade als Lebensvorbild nehmen.

:Wer sagt, daß er vor zwei "halbzahmen" Wölfen Angst hat und gleich die Sturmglocke läutet, ist ein Feigling und sonst gar nichts.

Und ich sage, wer ein bißchen Grips hat und vorausschauend denkt, konnte einen Zwischenfall mit den Wölfen unter den gegebenen Umständen(z.B. bei weglaufenden Kindern) nicht ausschließen und muß die Verantwortung tragen.
Die Bauernkinder spielen hier nicht auf einzäunten Bolzplätzen, sondern im Wald, in Schluchten, an Bächen, oft weit vom Wohnhaus entfernt ohne Aufsicht.
Mein eigener Hund würde auf hopsende, quiekende Kleinkinder übrigens mit Hetzverhalten reagieren, wenn ich ihn ließe. Ob in den beiden Wölfen weniger wölfisches gewesen wäre?
Ich hätte es nicht ausprobieren wollen...

grinning smileyu kannst sagen, was Du willst, das Märchen von Rotkäppchen und dem Wolf geistert immer noch in den Köpfen herum.

Das mag unter Großstädtern der Fall sein, aber hier war es nicht der Grund für den Abschuß der beiden Wölfe.

Diskutieren könnte man höchstens darüber, ob man die Einfangversuche nicht hätte effektiver gestalten können.
Ein Auswildern wäre nach übereinstimmender Aussage aller Experten (darunter namhafte Wolfsforscher) zu riskant gewesen.
Dass die Wölfe nun abgeschossen und nicht eingefangen werden konnten, verdanken wir auch den selbsternannten "Tierschützern", die die Einfangversuche nach Kräften sabotierten.

Gruß
Sabine

von Pat(YCH) am 24. Juni 2002 07:22

hei attila
es ist immer schön,wenn jemand prowolf ist.
doch deine gedankenlosen,unfundierten äusserungen sind eher antiwolf,zumindest in ihrem resultat.
und das willst du doch eigentlich nicht?dem wolf schaden?
warum tust du es dann?
gruss pat

von Attila(YCH) am 24. Juni 2002 08:11

: es ist immer schön,wenn jemand prowolf ist.
: doch deine gedankenlosen,unfundierten äusserungen sind eher
: antiwolf,zumindest in ihrem resultat.


Hi Pat,

nun, Anti-Wolf sind sie nicht, aber es gibt Leute, die aus solchen Äußerungen ihr "antiwölfisches" Kapital schlagen und denen man deswegen eins in die Fresse schlagen muß. Wie gesagt, ich war nicht dabei und kann daher nur Vermutungen anstellen; wenn Du mich belehren kannst, wie sich die Dinge wirklich verhalten haben und inwiefern ich in meinen Vermutungen fehl gehe, so tu das doch freundlicherweise. Meinethalben könnte das ganze Land von Wölfen besiedelt werden, und die Menschen könnten aussterben - mich eingeschlossen. Darum ist für mich dieses ganze Hin und Her: "Sind die Wölfe nun halbwild oder halb zahm oder gefährlich, und kommen sie nun an menschliche Siedlungen, und fressen sie nun unsere dicken Kinder, und können sie nun ausgewildert werden oder nicht, und reißen sie nun unser Nutzvieh oder nicht, blablabla..." sinnlose, vom Mäntelchen der Rationalität und des "Wohlmeinens" zugedeckte Debatten, die allein dazu dienen, sich zwei POTENTIELL gefährliche Tiere (aber POTENTIELL gefährlich ist auch jeder Hund), die VIELLEICHT IRGENDWANN Probleme machen könnten, durch die Gewehrkugel vom Hals zu schaffen, damit sich hinterher irgendein Politclown in die Brust werfen und sagen kann: "Da haben wir aber wieder schnell und unbürokratisch zum Wohle unserer Mitbürger gehandelt." Oder WAS steckt sonst hinter der Aktion?

Wer sich vor Tieren fürchtet, ist ein feiger Sack; bei Menschen hingegen kann man nicht vorsichtig genug sein: am besten immer die Hand am Messer.

Gruß, Attila

von Attila(YCH) am 24. Juni 2002 08:28

Hi Sabine!

: Für mich heißt das nur, daß es noch keine unglückliche Kombination von Umständen gab, die zu einem Zwischenfall mit Menschen hätte führen können.

Mag sein. Nur finde ich das nicht so schlimm *ggg*, wie es hier und an anderer Stelle immer wieder gemacht wird. Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. Und wenn Hunde zubeißen, kommt das in aller Regel auch nicht von ungefähr.

: Muß immer erst etwas passieren, bevor man einen Grund hat zu reagieren?

Mindestens "etwas". Hier war in zwei Monaten gar nichts passiert. Aber es HÄTTE, KÖNNTE, DÜRFTE und MÜSSTE, wenn denn die Theoretiker und klugen Herrschaften immer recht hätten. Alles ein Blödsinn, es hat geknallt, unter dem Strich bleiben zwei tote Wölfe, und letztlich ist es die unverständliche Panik der Leute, die hier wieder einmal die Initiative geleitet hat. Wer Angst vor Tieren hat, soll sich in Quarantäne begeben.

: Nachher ist das Geschrei dann immer groß, und man hätte den jetzt aus dem Osten zuwandernden wilden Wölfen damit einen Bärendienst erwiesen!

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Aber der Gedankengang ist klar, wilde Tiere werden nur "erlaubt", solange sie keine Gefahr für den Menschen darstellen. Der Mensch, immer und überall und immer wieder nur der Mensch, dieses zweibeinige Ungeheuer. Ich kann's wirklich nicht mehr hören. Man regt sich über "Kampfhundeeuthanasie" in Tierheimen auf (zurecht, wenngleich viele dieser Hunde alles beißen, was sich bewegt), unterstützt aber aus RATIONALEN und SACHLICHEN und PRÄVENTIVEN Überlegungen den sinnlosen Mord an zwei (ZWEI!) unschuldigen Wölfen, die noch niemandem etwas getan hatten. Das ist doch alles ein fauler Zauber, entschuldige, wenn ich es so nenne! Es sind Politikerphrasen, es ist Vernunftgewäsch, es ist Zweckmäßigkeitsdenken ("bloß keine Probleme"winking smiley. Diese ganzen sogenannten Fakten, was da HÄTTE und HÄTTE KÖNNEN, interessieren mich einen Scheißdreck. Ich muß doch kein Verhaltensforscher sein, um diesen Vorfall zu bewerten und ganz klare Konstellationen zu erkennen, die uns aus der Kampfhundediskussion nicht unbekannt sind.

: Außerdem würde ich mir rumänische Zustände nicht gerade als Lebensvorbild nehmen.

Da scheint die Arroganz des saturierten Westlers gegenüber Völkern hindurch, die in weniger geordneten und verordneten Verhältnissen leben. Ich bin selbst in Rumänien gewesen und fand dort die Menschen auf dem Land ausgesprochen herzlich, freundlich und entgegenkommend; wenn Du in Deutschland durch ein Dorf gehst, schließen die Leute Fenster und Türen. Die rumänischen Städte sind freilich weniger erfreulich und auch nicht ungefährlich (so läuft man ständig Gefahr, von verwilderten Hunden angefallen zu werden), aber es wird zumindest nicht langweilig, anders als in unserer öden Ordnung, wo zwei ausgebrochene Wölfe einen Riesenapparat in Bewegung setzen.

Gruß, Attila

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