Futtertüten ohne Gedächnis
von Heike & Terrierbande(YCH) am 02. März 2000 09:24
Hallo Ihr,
ich erzähl Euch mal was, damit mein dicker Hals wieder abschwillt.
Also, meine beiden Terrier sind total verfressen. Wenn ihnen jemals jemand etwas zugesteckt hat, haben sie ihn für immer in ihr Herz geschlossen.
Nun ist es leider so, daß wir einige wenige Male eine Beißerei hatten. Dabei ging es irgendwie immer um Futter. Also haben wir die Fütterung zuhause strikt getrennt und untersagen es allen Leuten, die beiden zu füttern.
Soweit die Theorie...
Praktisch treffen wir regelmäßig auf dem Spaziergang wandelnde Futtertüten, die mit jedem Hund gut Freund sein wollen und die unsere auch füttern durften, aber jetzt nicht mehr. (Seit über einem Jahr, das kann man sich ja irgenwie merken!)
Ich erkenne die Leute oft gar nicht, besonders wenn sie ihren eigenen Hund gerade nicht dabei haben. Aber bei den Terriern gehen die Ohren hoch und es entfährt ihnen ein leichtes Quietschen. Sicheres Zeichen!
Bevor sie hin- und an den Menschen versuchen hochzurennen und meine Warnungen im Getöse untergehen, nehme ich sie an die Leine.
Es schlägt uns schon ein "Ach, da sind ja die beiden wieder!" entgegen und die Hand verschwindet perfekt konditioniert in der Jackentasche.
"Nichts geben!" (Sagte ich gestern schon und vorgestern ...)
"Warum, sind sie krank?"
"Nein, sie beißen dann!" (Habe auch schon gestern und vorgestern ... erklärt warum!)
"Beißen?"
"Ja, sie beißen erst Ihren Hund und sich zur Not dann gegenseitig!" (Ich weiß genau, was jetzt kommt! Richtig!)
"Oooch, das glaub ich nicht. Einen dürfen sie doch!" Hand fährt wieder in die Jackentasche ein leises Knistern ist zu hören. Die Begeisterung der Terrier geht dezibelmäßig in Richtung Düsenjäger.
Hilft nur noch ein "Nein, lassen Sie mal!" und zügiges Weitergehen. Bis morgen...
Die Begegnung könnte zum großen Staunen der Futtertüte auch so aussehen:
Schweres Hand- (bzw. Pfoten- und Maul-) gemenge mit seinen Hunden und ein völlig unnütz festgebissenes Knäuel.
Die Hunde sitzen da ja nicht ruhig in einer Reihe und warten ab, wie die Gläubigen in der Kirche bei der Verteilung der Hostien. Sondern die Aktion gleicht eher dem Werfen der Kamellen von den Karnevalswagen und dem Draufstürzen der Passanten.
Es kann gut gehen, muß aber nicht. Der Super-Gau tritt spätestens ein, wenn meiner Pebble beim Fressen etwas aus dem Maul fällt und ein Hund es wagt, genau dieses Stück schnappen zu wollen.
Wahrscheinlich würde ich auch so reagieren, wenn im Restaurant mein Tischnachbar seine Gabel in meine Pommes rammt!
Aber es muss doch nicht sein!!!
Das Problem ist, das sind meist sehr nette, ältere Leute und ich will ja nicht grob werden! Aber manchmal bin ich eben völlig entnervt, weil keiner versteht, warum ich das nicht will.
So, Hals abgeschwollen, tschüssi
Heike & Terrierbande