von Henry(YCH) am 07. Februar 2002 22:59
: Hallo Henry
:
: so wie sich das anhört ist das eine junge Staffel. Da ist es doch vollkommen normal daß die Hunde noch nicht ausgebildet sind.
Bei den Hunden mag das zutreffen. Bei den Hundeführern ist es schon problematisch wenn sie zum Teil drei bis fünf jahre alte Hunde haben mit denen sie nicht eine einzige Prüfung z.B. BH, FH ... gemacht haben. Folglich auch keinen Schimmer von der Hundeausbildung haben. Wenn dann der "Ausbilder" noch nie einen Hund zu irgendetwas ausgebildet hat und sich lediglich durch zwei Wochenendseminare qualifiziert hat, dann ist das mehr als fatal. Dann stimmen die Qualitätsanforderungen nicht.
Wenn ein Großteil der Mitglieder dieser Staffel in der Öffentlichkeit mit Uniformen und dem Schriftzug "Hundeführer" auftritt, dann frage ich mich wer hier dem Rettungshundewesen schadet.
So eine Staffel ist "eine Schande für die ganze Innung". Die Kontrollen der großen Hilfsorganisation sind hier offensichtlich nicht gegeben.
Welches Verantwortungsbewußtsein legt eine sog. Staffel an den Tag, deren Mitglieder sich mit diesem Ausbildungs- und Wissensstand in der Öffentlichkeit und bei Pressetreminen als "Hundeführer" präsentieren?
Wo bleibt die Kontrolle, wenn eine solche Staffel in der Zeitung behauptet in ein bis eineinhalb Jahren einsatzfähig zu sein?
"Die ersten Schritte hin zu dem Ziel, die XXX- Rettungshund-Medaille am Halsband tragen zu dürfen, haben die fünfjährige reinrassige Schäferhündin "XXX", die Mischlingshunde "XXX" (neun Monate alt) und "XXX" (18 Monate) sowie sechs weitere Vierbeiner aus dem gesamten Landkreis bereits hinter sich. Alle bestanden Ende September nach halbjähriger intensiver Vorbereitung den Eignungstest mit Bravour. Bis die Hunde und ihre jeweiligen Hundeführer einsatzfähig sind, ist allerdings noch viel Üben und Lernen angesagt. "Das wird noch ein bis eineinhalb Jahre dauern", erklärt XXX, Leiter der ersten Rettungshundestaffel im Landkreis XXX."
Was ist eine Organisation wert, die solch ein Verhalten anstandslos durchgehen läßt?
Wenn in der Eignungsprüfung auch offensichtlich ungeeignete Hunde (Angst vor Feuer und Rauch, keine Bindung zum Halter, Unsicherheit in einer Menschengruppe, Unsicherheit auf einer Holzbrücke, Unsicherheit auf unangenehmem Material) und Hunde, die mit drei Jahren noch nicht einmal einen Grundgehorsam erkenne lassen durchgelassen werden, dann frage ich mich was die sog. Prüfungen dieser Organisation wert sind. Wenn bei den Übungen Hunde an der Leine gehalten werden müssen, damit sie das Opfer nicht angreifen, wenn Helfer fehlerhaft bestätigen und die Hunde zum belästigen auffordern, wenn der Aufbau der Hunde viel zu unsauber, zu schnell und unkoordiniert erfolgt, dann frage ich mich wer hier die Ausbildung kontrolliert.
Solche Staffeln brauchen in ihrer unendlichen Ignoranz nicht zu glauben, daß sie auch nur einen Deut besser sind als die schlechteste freie Staffel.
Die Uniform, die Organisation, das hübsche Emblem und der Wagen mit Blaulicht können das fehlende Fachwissen und ungeeignete Hunde nicht wettmachen.
Viele Grüße
Henry