Hallo Martin,
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: ich hab´s doch geahnt. Ich hau mal drauf und schau nicht nach, wer im sack sitzt ....
Na ja, ich gehöre gottlob nicht zu den empfindsamen Seelen, bin dafür umso neugieriger was es Neues gibt, ob auf den Sack hauen oder Streicheleinheiten...
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: Viel wichtiger ist, daß du umsetzt. Und da freue ich mich über jeden schritt, denn ich weiß, wie schwer das sein kann.
Allerdings. Wenn ich jeweils erahnen könnte, dass Licht am Ende des Tunnels folgt, würde ich mich fragen, ob es diese wiederkehrende Verunsicherung wert ist.
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: : Was tun, wenn ich nicht die "Notbremse" des "nein" ziehen kann?
: : Ich bin hier -auch gefühlsmässig- in einem echten Dilemma.
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: Das kann ich sehr gut verstehen. Fakt ist, wenn der hund gestartet ist, kannst du nichts ernsthaftes mehr unternehmen. Wenn du pech hast, etablierst du ein scheinbares abbruchkommando als jagdaufruf (ist mir passiert).
Ich muß zum "Abbruchkommando" noch etwas sagen. Im Grunde empfinde ich bereits die Bezeichnung als falsch. Es ist eigentlich kein Kommando und auch kein Befehl. Mich ägert es bisweilen auch, dass ich das "nein" verwende, weil es so sehr nach einem Verbot klingt. Lettlich ist es gar nicht meine Intention, etwas zu "verbieten". Ich will dass der Hund sich mir zuwendet, dass ich die Chance habe, ihm überhaupt etwas zu vermitteln. Eigentlich ist es nichts anderes als ein beliebiger Laut, ähnlich einem "sst" in naher Entfernung, einem Zungenschnalzen, einem leisen Pfiff oder was auch immer man im Alltag so anstellt, damit Hund mal eben zu einem schaut. Im Grunde kann ich auch "kuckuck" rufen. Du hast sowiet ich mich richtig erinnere irgendwann mal ein Händeklatschen erwähnt. Mache ich bisweilen auch, ein Klatschen, damit Hund zu mir sieht, nach dem Motto: "Hallo, hier bin ich".
Ich komme hier wieder auf das zeitfenster zurück. Im augenblick kannst du nur ignorieren (auch wenn du innerlich kochst) und anschließend, wenn der hund nach dem rückruf kommt (du mußt ihm zeit lassen, bis einiges adrenalin abgebaut ist) gibt es schon, wenn er noch 50 m weg ist, der click und ein schwanzwedelndes händewinken deinerseits. Und du hast doch inzwischen tatsächlich was leckeres mit deiner tasche gefangen! Und darüber fallt ihr her.
Mache ich ebenso, wenn es denn mal passiert ist. Der günstigere Ansatzpunkt ist aber meines Erachtens der Moment, in welchem der Hund losjagen will. Die Sache mit dem Zeitfenster verringert mitr primär ein Übel, in dem ich die Zeit vermidnere die der Hund weg ist. Es wird aber dadurch bespielsweise nicht leichter dem hiesigen Jagdpächter zu erklären, dass der Hund verschwunden ist, weil er statt nach einer Stunde bereits nach 15 Minuten zurückkommt.
Glücklicherweise habe ich deratige Probleme kaum noch, mein Ridgeback ist zwar anfangs allem hintergerast, was sich bewegt hat, aber das ließ sich in kleinen Schritten recht gut in den Griff bekommen. Ich kann ich seither an kaum einen Spaziergang über Feld, Wald und Wiesen erinnern, bei dem ich den Hund an der Leine hatte.
: Wenn man erlebt hat, wie ein hund, der jagderfolge hatte, auf diese art das jagen fast vollständig unterläßt, dann kann das schon große freude auslösen. Für den hund ist das kommen dann genauso bestärkend wie das starten. Er kommt full speed!
Das ist auch für mich ungemein bestärkend wenn der Hund wie ein Wirbelwind auf mich zugesaust kommt.
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: Einen punkt kann ich nur sehr schwer vermitteln. Ich betrachte mich als jagdpartner meines hundes. Ich bin genauso aufmerksam (will die rehe ja eher sehen als er) und gespannt, verharre, wenn er etwas wahrnimmt, lege einen zwischenspurt ein, wenn es angebracht erscheint... und blase ab, wenn es sich nicht lohnt. So nimmt der hund mich vielleicht etwas ernst. Wenn ich immer nur daherlatsche und NEIN sage, zeige ich, daß ich von der jagd keine ahnung habe.....inkompetent bin.
Und wieder habe ich eine schöne Anregung bekommen. Dachte ich es mir doch, dass es bisweilen gar nicht so dumm ist, selbst mal Hund zu spielen....
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: Es ist daher nötig, jagdähnliche betätigungen, z.B. eine spur längere zeit zu verfolgen, auch einmal einen weg zu verlassen, auszuüben. Nur wenn die motivation ausreichend befriedigt wird, wird der abruf zuverlässig.
Aber genau das trauen sich die meisten doch nicht, da werden lieber immer nur die gewohnten Wege gegangen vor lauter Angst, dass Hund nicht unter Kontrolle bleibt.
: Das ist die "doppelte quantifizierung" (statt "trieb"
. Handlungsbereitschaft (motivation) x signalintensität sorgen für die aktion. Die signalintensität hast du nicht im griff (schon weil du keine ahnung hast, was der hund dem geruch entnimmt), aber die handlungsbereitschaft kannst du erheblich vermindern, indem du für diverse ersatzhandlungen sorgst. Und wie Klaus und Reinhold schreiben, das laufen des hundes, egal in welche richtung, befriedigt diesen genauso wie das verfolgen eines wildes.
Das hat mir auch sehr gut gefallen. Überrascht war ich allerdings von eineranderen Eröffnung Reinholds im anderen Forum, dass er bereits beim Spaziergang mit einem anderen "Zweibeiner" den Hund an die Leine nimmt, weil er sich dann nicht mehr genug auf ihn konzentrieren kann. Das kann ja nun nicht das Ziel allen Übens sein. Muß ich nochmal was zu schreiben...
Ich ziehe mich als laufziel vor, damit er nicht versehentlich wieder wild aufscheucht.
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Bisweilen ist es aber halt zu spät. Ich hatte dies auch Reinhold als Beispiel genannt. Uns sind gestern bevor ich überhaupt bewußt reagieren konnte mehrere Wildschweine direkt über den Weg gelaufen, den Hunden quasi vor der Nase. Ich war eigentlich recht froh, dass mein unbewußt herausgebrachtes "ey" die Blickrichtung der Vierbeiner in diesem Moment auf auf uns gelenkt hat. Der Wald war nämlich recht dicht und da hätten wir nur auf Zurückkommen warten können.
Hinterher wollten die Hunde dann natürlich doch mal nachsehen, was da gerade in den Wald gerast ist, da war dann von meiner Seite ein Laufspiel angesagt verbunden mit dem Kmmpf um meinen Handschuh. Vielleicht ist das "Abbruchkommando" auch nichts anderes als eineine Ablenkung, gerade für den kleinen Moment der nötig ist, damit ich Zugang zu meinem Hund habe.
Viele Grüsse,
andreas