Kastration :: Gesundheit & Hund

Kastration

von Carolin Mueller(YCH) am 09. September 1999 15:57

Liebe Hundefreunde,

ich bin im Besitz eines Mittelschnauzers, 2 1/2 Jahre alt (Rüde).
Im Laufe seines bisher recht kurzen Lebens wurde er leider bereits
8 x mal mehr oder weniger schlimm gebissen; und das innerhalb eines
Jahres. Die Situationen waren sehr unterschiedlich: mal hat er
durch Anknurren und Anbellen provoziert,
es ist aber auch schon vorgekommen, daß der andere Hund (es waren immer
größere Hunde: Rottweiler, Pittbull, Dobermann, Malamute etc.)völlig
grundlos über meinen Hund herfielen. Meistens haben sie ihm den
Nackenbereich zerbissen, vor einigen Wochen erst hat man ihm das
Ohr durchgebissen. Ich bzw. der Hund haben in dieser Hinsicht
also schon einiges erlebt.

Nun hat der Hund ja ein recht gutes Durchhaltevermögen, d.h.
er hat jede Bißverletzung (nach Behandlung mit Antibiotika etc.) immer
gut überstanden und vor allen Dingen auch sehr schnell.

Allerdings ist inzwischen jeder Spaziergang eine Tortour. D. h. wenn
ein anderer Rüde kommt (bis auf ganz wenige Ausnahmen) nehme ich ihn
vorsichtshalber an die Leine und dann ist natürlich das Geschrei groß.
Man sagt zwar, besser wäre immer ohne Leine - nur hab ich das bislang
zum größten Teil auch praktiziert - leider eben ohne Erfolg.

Ich muß dazusagen, daß mein Hund glücklicherweise noch keinen Hund
gebissen hat, er hat auch noch nicht versucht, seine jeweiligen
Angreifer zu beißen. Eher ist es so, daß wenn der Angreifer endlich
von ihm abläßt, er ängstlich sich an meine Seite drückt. Auch wenn
Hunde hinter einem Zaun bellen, zeigt er seit einiger Zeit deutlich
Angst.

Weil ich natürlich nicht möchte, daß mein Hund irgendwann einmal
totgebissen wird, überlege ich derzeit, ob ich ihn nicht kastrieren
lassen soll. Unser Tierarzt meint zwar nein - es wäre eine Bestrafung
für den Hund und man würde ihn trotzdem bessen - allerdings glaube
ich ihm das nicht so richtig, denn so grob es klingen mag, waren wir
doch für den Tierarzt in dem letzten Jahr eine sehr gute Einnahmequelle
(ca. 2000,-- DM)

Vielleicht kann mir jemand einen guten Rat geben?
Danke.
CAROLIN

von Gabi(YCH) am 09. September 1999 17:09

Liebe Carolin,

wenn Du ihn kastrieren läßt, kommst Du vom Regen in die Traufe. Es gibt viele Hündinnen, die aggressiv gegen kastrierte Rüden reagieren.
Überleg doch mal, wo Du noch Gassi gehen könntest, wo es weniger Rüden gibt.
Provoziert er vielleicht die Rüden irgendwie?

Gruß
Gabi


von Antje(YCH) am 10. September 1999 08:06

Hallo Carolin,

ich stimme Gabi zu, es ist möglich, daß Dein Rüde durch eine Kastration vom Regen in die Traufe kommt.

Zwar ist er dann u.U. Geschlechtsgenossen gegenüber nicht mehr so auf Krawall gestimmt und so manche Situation wird dadurch entschärft. Andererseits habe ich festgestellt, daß kastrierte Rüden von unkastrierten Rüden nicht als Geschlechtsgenossen indentifiziert werden und so mancher triebstarke Rüde versucht dann auf dem unkasttrierten Rüden aufzureiten. Da das Aufreiten von geschlechtsgleichen Hunden eine Dominanzgeste ist und sich der kastrierte Knabe das nicht gerne gefallen läßt, kann es dann dadurch zu einer Beißerei kommen.

Viele Grüße

Antje

von Carolin(YCH) am 10. September 1999 08:46

Hallo Gabi!

Wir wohnen direkt hinter dem ehemaligen Grenzstreifen von Berlin,
im Prinzip sehr ländlich mit vielen Feldern...
Allerdings wohnen vor dem Grenzstreifen auch jede Menge Leute (Hochhaus-
siedlung), die mit ihren Hunden natürlich auch gern über die Felder
spazieren. Es sind mitunter ziemlich viele Hunde unterwegs.

Zu der Frage, ob er provoziert: JA!
Wenn er an der Leine ist, und eine Rüde kommt, bestenfalls ist dieser
auch noch an der Leine, dann macht er ein Riesentheater (bellt, knurrt,
zieht an der Leine). Wenn beide Rüden ohne Leine sind, ist es sehr
unterschiedlich. In der Regel fängt er nur an zu knurren oder auch
zu bellen, wenn der Rüde seine Größe hat oder aber noch größer ist.
Wenn dann der andere zuschnappt, hat man keine Chance mehr - so ist
es mir jedenfalls bis jetzt ergangen.

Gruß
Carolin





















von K. Keck(YCH) am 10. September 1999 10:07

Hallo,

ich kann nur wieder unsere Erfahrungen bekanntgeben:

Auf unserem Platz laufen bis zu 50 verschiedene Hunde,
jede Rasse, Alter, Geschlecht. Viele sind kastriert,
sowohl Hündinnen, als auch Rüden. Wenn er eine Rauferei
gibt, so fast immer bei den unkastrierten Rüden. Gerade
jetzt sind da wieder drei (Cairnterrier, Hovi, Mix), die
sie streiten und wo es ohne Maulkorb nicht geht.

Ich kann weder Anja's, noch Gabi's Angaben bestätigen. Es mag
Einzelfälle geben, aber ich habe sie noch NIE erlebt.

Andererseits sei wieder einmal daraufhingewiesen, daß Kastration
nicht ALLE Probleme beseitigt. Weder mangelnde Sozialisierung noch
Erziehung werden damit ausgeglichen.

Daher ist eine gute Hundeschule mit einer stabilen gemischten Erwachsenengruppe
sicher sehr empfehlenswert für Deinen Rüden. Falls Du vor der Kastration
aus welchen Gründen auch immer zurückschreckst, könntest Du auch die
vorübergehende Variante der "chemischen Kastration" versuchen. Die Wirkung
der Spritze hält lediglich einige Monate. Bleibt der Rüde in dieser Zeit
unverändert aggressiv, hat sein Verhalten nichts mit Hormonen zu tun, sondern
eben doch mit Sozialisierung oder Erziehung.

Viele Grüße

K. Keck

PS: Daß die Kastration eine "Bestrafung" für den Hund sein soll, ist natürlich
hundepschologisch unmöglich. Vielleicht sollte der Tierarzt sich ein wenig
weiterbilden??

von Carolin(YCH) am 10. September 1999 11:18

Hallo, K.Keck!

Vielen Dank für die Rückmeldung.

Ich werde mir das alles noch einmal in Ruhe durch den Kopf
gehen lassen. In meinem persönlichen Umfeld wurde gerade
in den letzten 14 Tage zwei Rüden aus Gründen ständiger
Aggression kastriert. Vielleicht können die mir ja auch ihre
Erfahrungen mitteilen.

Auf jeden Fall werde ich Dir dann berichten, wie wir uns
entschieden haben und was das Ganze dann gebracht hat.
Gruß Carolin







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