von Briard-Jutta(YCH) am 17. Januar 1999 17:23
Liebe Baxleys,
nun, eine Portion Glück gehört immer zu einer gelungenen Beziehung. In Eurem Fall denke ich aber eher, daß Ihr einfach mit einem guten Anteil "Hundeverstand" und einigen wichtigen Vorerfahrungen Euer Welpenabenteuer begonnen habt. Ihr habt eine sozialverträgliche Hunderasse, Ihr arbeitet mit Euren Vierbeinern, Ihr habt Euch Gedanken über den Wurf und die Welpen gemacht, Ihr haltet Euren alten Hund in Ehren und Ihr habt wohl auch die räumlichen, zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten, einem fünfköpfigen Rudel gerecht zu werden. Warum also sollte es nicht klappen?
Ich vermute zwar stark, daß die "Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung" nicht ganz so bestehen bleibt, wenn die Welpen älter werden. Mit 5 1/2 Monaten sind Rangordnungsfragen noch kein Thema, und gerade bei mehreren Hündinnen im Rudel wird es sicherlich noch einiges an Gerangel geben, bis die Rudelordnung für längere Zeit stabil bleibt (nachdem sie erst mal in Frage gestellt wurde). Beide Welpen sind noch nicht geschlechtsreif (der erste "Einschnitt" im Zusammenleben des Rudels) und erst in gut 2 Jahren psychisch erwachsen. Aber arbeitsmäßig ausgelastete Hunde brauchen ihre Energien für andere Dinge, als Neurosen zu pflegen und zuhause den Affen zu machen. Und nachdem Ihr Euer Leben wohl so ziemlich Euren Hunden verschrieben habt, kriegt Ihr das bestimmt in den Griff. Ihr legt ja bereits jetzt einen guten Grundstück, indem Ihr darauf achtet, daß Eure Hunde sich auch als Einzelpersönlichkeiten beweisen und entwickeln können.
Mir persönlich wären fünf Hunde drei zuviel, lach. Ich habe mit meinen beiden Zottelviechern arbeits- und pflegemäßig gut zu tun- und auch, wenn's im Forum vielleicht nicht so aussieht: Ich habe auch ein Leben, das nicht ausschließlich hundebestimmt ist. Beeinflußt ja, sicherlich, aber ich liebe beispielsweise Urlaubstouren per Jeep und Kanu in abgelegenen Gegenden oder Wanderungen quer durch die Landschaft. Mit zwei Hunden ist das noch möglich, sie können mit uns im Auto schlafen, passen ins Kanu und können Wasservorratsmäßig gerade noch mitversorgt werden, wenns tagelang über irgendwelche Berge geht. Und ab und zu setze ich mich auch mal ins Flugzeug, um mir die Welt weiter weg anzugucken. Dann machen meine beiden Urlaub bei Freunden. Mit drei (oder fünf!) Hunden wäre das alles nicht mehr denkbar. Eure Vorlieben liegen sicher woanders, und wer sich, wie Ihr, bewußt dafür entscheidet, mit einem 20-beinigen Rudel zu leben, hat eben seine ganz persönliche Lebensqualität dort gefunden.
Ich wünsche Euch viel Glück, Erfolg und ein gelungenes Leben mit Eurer Meute!
Liebe Grüße,
Jutta