Warum Belohnung für's Fehlverhalten? :: Hundeerziehung + Soziales

Warum Belohnung für's Fehlverhalten?

von Susanne07(YCH) am 17. Februar 2001 16:14

Hallo zusammen,

auf meinen heutigen Hundespaziergang ist mir eine Gruppe von Hundebesitzern begegnet, die offensichtlich gemeinsam die Hundeschule besuchen und heute gemeinsam mal "draußen" unter realen Bedingungen üben wollten. Es wurden verschiedene Übungsteile durchgeführt und am Ende mit den Hunden gespielt, Freilauf etc.

Einer der Rüden der Gruppe fand meine Hündin wohl ganz unwiderstehlich und ist ihr hinterhergelaufen. Ich hatt mich schon ein ganzes Stück von der Gruppe entfernt, der Rüde hing aber immer noch an ihrem Hinterteil. Die Besitzerin des Rüden rief nun ihren Hund. "Max... Max... Maaaaaax.." - keine Reaktion. Nach rund 20 x Max-Rufen kam sie über die Wiese gestapft, um ihren Max nun einzufangen. Max machte sich aber einen Spaß daraus, und spielte mit ihr "Krieg' mich doch". Irgendwann hat sie ihn dann doch gekriegt.

Und jetzt geschah das für mich nicht verständliche: sie packte ihn am Halsband und gab ihm einen Leckerli!

Ich habe nie eine Hundeschule besucht, daher weiß ich nicht, was da so gelehrt wird. Mir ist auch klar, dass man Hunde nicht gleich verprügeln muß, wenn sie mal was falsch machen. Aber wieso bekommt der Hund für sein Fehlverhalten auch noch einen Leckerli? - Nix gegen positive Bestärkung, aber meiner Meinung nach wird er's so nie lernen.

Wird sowas in der Hundeschule gelehrt, oder war das ein persönliches Fehlverhalten der Halterin? Klärt' mich mal auf.

Gruß, Susanne007

von Sylle(YCH) am 17. Februar 2001 16:46

Hallo,
ich habe zwar noch nie eine positive Erfahrung mit einer Hundeschule machen können, aber so einen Quatsch traue ich denen doch nicht zu.
Ich glaube ehr, die Frau hat da was mißverstanden.
Normalerweise soll man ja einen ausgebüxten Hund, der schließlich doch zurückkommt, dann loben und sich sehr freuen.
Wenn man straft, verknüpft der Hund die Strafe mit dem Zurückkommen, nicht mit dem Abhauen und erst ´mal nicht gehorchen.
Da dieser Hund aber nicht zurückgekommen ist, liefert ihm Frauchen mit dem lustigen Fangspiel und dem Leckerchen gleich eine doppelte Belohnung fürs Weglaufen. Das wird er schnell gelernt haben.
Grüße
Sylle

von Alice(YCH) am 17. Februar 2001 22:09

Hallo Susanne,

Was hätte es der Frau genützt, wenn sie den Hund, als sie ihn gekriegt hat angeschrieen hätte? Der Hund hätte das Spielchen mit Sicherheit bei nächsten Mal noch länger mit ihr gespielt. Es nützt überhaupt nichts den Hund für das Kommen, bzw. für das Nichtkommen zu bestrafen. Der Hund muß immer das Kommen zum Menschen mit etwas angenehmem verbinden. Es nützt nichts dem Hund eine Standpauke zu halten, das trägt mit sicherheit nicht dazu bei, daß er beim nächsten Mal schneller kommt, aber wenn er belohnt wird, weiß er daß sich das Kommen lohnt. Zu dem kommt noch, daß die Frau den Hund vielleicht noch nicht lange hatte, und daß das Abrufen des Hundes von einem anderen Hund zu den schwierigsten Übungen gehört. Da ist es schon gut, wenn man die Übung vom Anfang an positiv aufbaut, auch wenn der Hund noch keine Leistung erbracht hat.

Grüße
Alice

von Cindy(YCH) am 17. Februar 2001 22:25

Hi Susanne,

Nix gegen positive Bestärkung, aber meiner Meinung nach wird er's so nie lernen.
:

Meiner Meinung nach auch nicht. Sicher, man soll einen Hund auch dann belohnen, wenn er nach 20 mal rufen endlich kommt. Aber, da der Hund ja nicht gekommen ist, im Gegenteil, Frauchen hat toll Fangen gespielt, wäre in diesem Fall ein "an die Leine"-nehmen und nicht beachten besser gewesen.

: Wird sowas in der Hundeschule gelehrt, oder war das ein persönliches Fehlverhalten der Halterin? Klärt' mich mal auf.
:

Gute Frage, ich habe schon von Leuten, die in Hundeschulen, waren Geschichten erzählt bekommen, da fragt man sich, ob die von Hundeausbildung oder vom Ballettanzen geredet haben.

Gruss Cindy

von P.H(YCH) am 17. Februar 2001 23:06

Tschau Alice

Aber das Einfangen sollte doch auch nicht belohnt werden? Von mir aus gesehen hätte sich die Frau lieber auf den Boden gesetzt und gewartet bis der Hund zu ihr kommt. Ich persönlich wäre dem Hund davon gelaufen, aber sicher nie zum Hund und wenn dann hätte er kein Gutzi bekommen.

Gruss P.H

von Martin + Mirko(YCH) am 18. Februar 2001 00:14

Grüß Dich Susanne,

was hast DU getan, als der rüde deine hündin anhimmelte? Man kann anderen haltern in schwierigen situationen auch helfen, indem man sinngemäß richtig handelt. Ich gebe beim training die devise aus, jeder hund wird freundlich behandelt. Ist er aber abgehauen, dann werden ALLE menschen grantig zu ihm. Mit dem anderen hund spielen, ihn beschnuppern, OK als bestärkung für ein aufmerksames verhalten gegenüber hundeführerIn, JA. Aber nicht aus eigener entscheidung. Fast jeder hat einmal probleme mit einem hund in dessen wilder phase. Wenn die anderen helfen, wird vieles sehr viel einfacher.

tschüß Martin & Mirko

P.S. Das leckerli nach dem fangen war sicher nicht ideal, aber er bekam es fürs anleinen lassen. Das ist OK, Hätte sie ihn angemault, hieße das wahrscheinlich, "tolles fangspiel, nur nicht aufhören, sonst gibt es zoff!" Ob da besser wäre?

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