Hallo !
Ich habe einen 8 Monate alten Elo-Rüden, laut meinem Tierarzt frühreif (hat schon mit 8 wochen das Bein gehoben zum Pinkeln) und sehr dominant anderen Hunden gegenüber. Was sich bei der Hundeschule als Desinterresse am gemeinsamen Spiel mit den anderen Hunden äußert und mit dem Hinterteil schieben.

Seit einigen Wochen gehe ich mit ihm nun an der Schleppleine, das heißt er kann für mich nicht ersichtlich auf größere Entfernung andere Hunde provozieren. Trotzdem ist es jetzt schon 3x passiert, dass fremde Hunde ihn nur aus der Ferne gesehen haben und sofort angelaufen kamen, sich auf ihn stürzten und ihn ins Nackenfell beißend geschüttelt haben.
Bisher hat er noch keine ernsthaften Verletzungen , bis auf einen Kratzer, davon getragen. Ich habe auch keine Lust das es irgendwann dazu kommt. Bisher bin ich mit ihm immer sehr offen allen fremden Hunden entgegen gegangen, was mir nach diesen Erfahrungen allerdings immer schwerer fällt.
Bei der Hundeschule wurde mir gesagt, dass er halt schon auf diese Entfernung eine extrem dominante Gestik zeigt.
Was haltet ihr davon?
Mein "Ole" und ich wären Euch für jede Meinung und Tipps dankbar.

Hallo Gudrun!

: Bei der Hundeschule wurde mir gesagt, dass er halt schon auf diese Entfernung eine extrem dominante Gestik zeigt.
: Was haltet ihr davon?
Nichts, um ganz ehrlich zu sein. Dominante Hunde werden meiner Erfahrung nach nämlich nicht von anderen Hunden angefallen, eben weil sie dominat sind. Mit denen legt sich freiwillig keiner an.
Wahrscheinlicher ist, daß Dein Knabe eben in der Pubertät ist, was viele eher unsichere Mithunde, die gern größer tun als sie sind (so wie meiner), als gute Gelegenheit sehen, ihn nochmal gründlich unterzuordnen, bevor er erwachsen ist. Er riecht jetzt eben nicht mehr neutral nach Junghund, sondern nach "Mann" - und nach Hormoninbalance in dem Alter. Dem quillt das Testosteron halt noch zu den Ohren raus ;-)
Ich denke, daß ist leider mal wieder ein Problem der Besitzer der anderen Hunde, die ihre einfach zu Ole hinrasen lassen, der sicher zusätzlich auch provokant auftritt (so wie die coolen Knäbelein mit den Sonnenbrillen an den Bushaltestellen...). Ich weiß von meinem Hund, daß der pubertäre Jungrüden nicht schätzt und eben "plattmacht", um denen den Respekt vor ihm gründlich einzuimpfen, bevor sie eine ernste Konkurrenz darstellen. Deswegen lasse ich ihn nur noch unter meiner direkten Aufsicht zu solchen hin, um ihn verbal davon abzuhalten zu können, sich da aufzuspielen. Er tut seinen Opfern dabei nichts im Sinne von körperlichen Verletzungen, aber ich denke mal, daß es der seelischen Entwicklung der Jungrüden nicht so zuträglich ist. Früher bestand er darauf, daß diese sich für einige Minuten vor ihm auf den Rücken legten und keinen Versuch unternahmen, wieder aufzustehen - am besten nicht mal tief einzuatmen ;-) Da solche zweifelhaften Machtdemonstrationen weder vom Besitzer des anderen Hundes noch von mir sonderlich geschätzt wurden, habe ich es verboten. Aber alle von ihm so "behandelten" Hunde zeigen lebenslang Respekt vor ihm und kaum einer hat je wieder Indys überlegene Stellung angezweifelt.
Am besten wäre es, wenn Du mit den Besitzern der anderen Hunde absprechen könntest, wie die auf Jungs in dem Alter reagieren und zusätzlich sollte auch der lange Anlauf nicht sein, daß die Leute also so weit von ihrem Hund weg sind, daß sie nicht auf ihn einwirken können. Daß ein fremder Hund auf große Entfernung angelaufen kommt und eine Rauferei beginnt ist einfach ein Unding. Besonders wenn der angefallene Hund auch noch angeleint war!
Ach ja, ich habe bei einigen Hunde, die nicht viel Kontakt mit anderen Rassen hatte, tatsächlich schon "Körpersprachschwierigkeiten" gesehen, also Hunde, die z.B. die über den Rücken geschwungene Rute Deines Ole tatsächlich als Drohung auffassen würden.
Wenn Ole nicht so auf andere Hunde steht, dann kommt er wohl charakterlich eher auf den Chow-Chow, der im Elo mit drin ist?

Viele Grüße,
Katja und Indy, der ein Stinktier wäre, wenn er dürfte

Hallo Gudrun,

eigentlich ist dem posting von Katja nix mehr hinzuzufügen. Aber mich würde auch mal interessieren, ob er äußerlich in Richtung Chow geht. Diese haben ja oft Probleme mit anderen Hunden, weil sie eine andere Körpersprache haben (und sie legen ja selbst auch meist keinen so großen Wert auf Kontakte).
Innerlich klingt es schon, als käme der Chow durch.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

: Hallo Wilma !

Eigentlich ist er äußerlich eine ausgeglichene Mischung, mit sehr harmonischen Proportionen. Ich könnte auf anhieb nicht sagen welche Rasse sich durchgesetzt hat. Er sieht nicht wie ein typischer Elo aus, wie ich sie im allgemeinen kenne. Er wurde schon oft für eine übergroße Ausgabe eines Westies gehalten. Naja :-). Er ist ca 55 cm hoch (Schulterhöhe)und fast komplett weiß, Rauhaar, super wuschelig. Meiner Meinung nach mehr wie ein Eisbär.
Übrigens, wenn wir spazieren gehen geht er immer sehr freudig auf andere Hunde zu,( vorrausgesetzt der andere kommt nicht angerast) was bei Hündinnen auch sehr entspannt abläuft. Bei Rüden kommt es schon häufiger zu unterschwelligem Knurren, was ich in dem Alter aber für normal halte. Am liebsten mag er auch Hunde mit hellem Fell.

Viele Grüße und Dank für Deine Antwort
von Gudrun und einem geschüttelten Ole

: Hallo Katja !

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Ich werde mit den anderen Hundehaltern noch mal sprechen.
Gestern bei der Hundeschule ist Ole mir schon gar nicht mehr von der Seite gewichen, vor allem wenn die anderen Hunde an ihm vorbeigerast kamen und fats ständig hatte er die Ohren nach hinten gelegt. Eigentlich nicht typisch für ihn. Er hat sich lediglich an die Hündin getraut, ist aber sofort zurück gewichen wenn die anderen Rüden dazu kamen.

Liebe Grüße
von Gudrun und Ole
:

Hallo Gudrun
:Bei Rüden kommt es schon häufiger zu unterschwelligem Knurren, was ich in dem Alter aber für normal halte.

Stimmt, so ein gewisses austesten gehört dazu, sollte nur nicht überhand nehmen. Wenn er dann mal einen Dämpfer von einem älteren bekommt, finde ich das durchaus okay. Aber nicht so wie Du das geschildert hast, also ohne vorherigen Kontakt und dann noch schütteln.

Ich hoffe, daß Dein Ole in Zukunft nettere und besser sozialisierte Hunde trifft.
Viele Grüße
Wilma u. Arno