Hilfe,
unsere Liba, Schäferhund-Husky-Podenco-Weisnichtwas-Mix, Spanierin, 1,5 Jahre alt, war heut Rehen jagen. Zum Glück ist weder ihr, noch den Rehen was passiert und auch der Förster hat nicht's gemerkt.
Wir haben sie erst seit 2 Monaten und sie ist sehr lieb, anhänglich und gelehrig. Sie kann Sitz,Platz,Komm,Bleib (gut immer noch oft mit Belohnung, aber nach 2 Monaten finden wir das schon toll). Sie ist schlank und pfeilschnell, daher mußte sie von Anfang an nur an der Straße an die kurze Leine und durfte ansonsten an der 5m Leine laufen. Da sie auf unser rufen immer sofort kam und auch sehr anhänglich ist, haben wir sie seit ca. 3 Wochen auch öfter mal ohne Leine laufen lassen. Sie war dann viel ausgeglichener und ruhiger wenn Sie wieder an der Leine war. Sie ist immer mit mindestens der gleichen Begeisterung zu uns zurück gerast, wie vorgelaufen. Wenn man Rehe/Hasen rechtzeitig sieht, wenn Sie noch lauert, läßt sie sich mit NEIN stoppen und ranrufen. Bis heute ist es nie soweit gekommen, das Sie irgentwas wirklich gejagt hat. Heute mittag hat Sie die Rehe gesehen und ist losgerannt, bevor mein Mann überhaupt reagieren konnte, und nachdem Sie einmal losgerannt war, war alles zu spät, selbst als die Rehe ausser Sicht waren, hat Sie sich nicht wieder eingekriegt und ist wie wild auf der Fährte herumgerannt, die zum Glück, über den Weg verlief auf dem mein Mann stand, der Sie dann einfangen konnte (mit Gewalt, nicht mit rufen) und sehr mit ihr geschimpft hat.
Klar, Sie muß jetzt erstmal wieder an die lange Leine (werden wohl eine noch länger anschaffen), werden auch weiter NEIN üben, sind auch auf der Suche nach dem richtigen Hundeverein/Hundeschule (waren wir aber eh), aber
Was kann man noch tun?
Welche Methoden hatten bei euch Erfolg, das jagen zu unterbinden? Sollen wir Sie, da wo kein Wild ist, weiterhin ohne Leine laufen lassen?
Sind für jeden Tipp dankbar und wollen das Problem so schnell wie möglich in Angriff nehmen.

Heike und Liba (die ihren Nachmittagsspaziergang heute an der Leine machen mußte, obwohl weit und breit keine "Beute" in Sicht war)

Hallo,
im Moment ist Setz und Leg Zeit bei den Rehen und es herrscht Leinenzwang für Hunde. Es geht auch nicht darum, ob Dich der Förster erwischt oder nicht, sondern um den Schutz der Rehe. Einen Hund der jagt gehört im Wald an die Leine.
Hat es bei Dir nicht Gebiete die Wildfrei sind und Du Deinen Hund toben lassen kannst?
Wir haben letzte Woche auch Förster im Wald getroffen, welche mit den Feldstechern ausschau nach Wild und wildernden Hunden gehalten haben.
Liebe Grüsse
Bettina

Hallo Bettina ,hallo Heike
@ Bettina, Heike ging es ja wohl eben darum das Jagen abzustellen.
Das sie das jetzt nicht in wildbesetzen Gebiet tun wird hat sie ja selber geschrieben. Es hätte ihr mit Sicherheit mehr geholfen wenn du ihr Tips gegeben hättest.

@Heike, Ihr müßt etwas finden das für euren Hund interessanter ist als das Wild, entweder ihr selber oder ein Spielzeug.Vielleicht ein Quietschespielzeug das nur benutzt wird wenn sie lauert, kommt sie dann auf Zuruf richtig schön spielen, damit der Hund lernt das dableiben mehr Spaß macht als rehe zu jagen. Und eben noch besser aufpassen und rechtzeitig abrufen.

Ich wünsche euch viel Glück dabei
Anja

Hallo Anja,
ich habe ihr geschrieben, was zu tun ist, anleinen. Tipps bei jagenden Hunden kannst Du vergessen. Man kann zwar immer aufpassen und den Hund wenn möglich abrufen, aber da dies nie 100 % klappen wird heisst es in der Setz und Leg-Zeit den Hund anleinen. Für jedes trächtige Reh das jetzt, wenn auch nur kurz, gejagt wird, wirst Du von keinem Förster Verständnis finden. Und bevor Du einen von einem Jäger erschossenen Hund hast, ist es halt besser, ihn anzuleinen oder auf andere Gebiete in denen kein Wild ist, auszuweichen.
Einen besseren Tipp kann ich leider nicht geben.
Gruss, Bettina

Hallo,
als Windhundbesitzerin weiß ich , wovon Du sprichst. Der Reiz des jagens ist größer als jedes Spielzeug, jede Ablenkung, jeder Gehorsam. Also ist "nur" auf eines zu achten: Nur dort bzw. dann spazierengehen, wo und wenn kein Wild da ist. Vorsicht am Morgen, mittags gegen 12 Uhr, und abends (Rehwild hat einen 6-Stunden-Rhytmus). Stellen, an denen der Hund schon mal Wild gesehen oder gejagt hat, meiden oder den Hund zuvor anleinen (für mindestens ein paar Wochen, sie vergessen die erfolgreiche Stelle nicht), selbst immer mit offenen Augen gehen, um das Wild vor dem Hund zu sehen.
Ich bevorzuge eigentlich immer die gleichen Spazierwege, da sind die Hunde nicht so aufgedreht und ich kenne die gefährlichen Stellen. Sie haben dadurch zu 90 % Freilauf, der weder sie noch das Wild gefährdet.
Von den Wegen dürfen sie möglichst nicht abweichen und sie werden bei zu großer Distanz zwischendurch zurückgerufen. Mit dieser Praktik sind die Spaziergänge absolut stressfrei.
Ach ja, auch immer auf das Verhalten des Hundes achten, späht er allzuviel in die Ferne, schnüffelt "in der Luft", lieber an die Leine nehmen.
Viele Grüße
Brigitte

Hallo Bettina!
Was deine Aussage betrifft, sicher da hast du Recht. Rehe und andere Tiere sind genauso schützenswert wie unsere Hunde. Das Problem ist nur, wenn du sagst Hund an die Leine und fertig, dann wirst du nicht erfahren ob dein Hund abrufbar ist oder nicht. Es gibt eigentlich kein Gebiet, das wildfrei ist. Hase, Kaninchen, Krähen, Enten usw. gibt es in jedem Park, auf jedem Feld. Insofern ist ein Antijagdtraining durchaus sehr sinnvoll. 100% gibt es nicht, nie! Da müssten alle Hunde immer an die Leine. Aber man kann doch einiges dafür tun, dass man ein größtmögliche Kontrolle und Sicherheit gewinnt. Und man muss auch sehen, wenn es nicht klappt, dann gehört der Hund tatsächlich an die Leine. Und Respekt vor Wildtieren sollte nicht nur selbstverständlich sein, sondern hörte sich für mich auch so an als wäre er durchaus vorhanden, bei Heike. Ihr Posting hat doch keine "Scheiß drauf" -Mentalität ausgedrückt. Oder?

Gruß,
Yna