Bin ich wirklich falscher Meinung?/lang :: Hundeerziehung + Soziales

Bin ich wirklich falscher Meinung?/lang

von Sonja und Benny(YCH) am 14. Juni 2002 14:58

Hallo,

wir (Bekannte) hatten neulich eine heftige Debatte über Hunde, Erziehung und deren Macken. Ich stand mit meiner Meinung ziemlich allein da und ich möchte jetzt gerne wissen, ob nicht vielleicht doch falsch lag?

Also, die Debatte ging um eine Zeitungsanzeige:
Eine Frau mit 2 Hunden an der Leine (Rasse-weiss nemmer-bei uns nicht auf der Liste-lt. Zeitung in Amerika schon)
gegenüber der Frau ein kleiner Hund ebenfalls an der Leine.
Die 2 Hunde haben sich von den Leinen losgerissen sind auf den kleinen Hund gestürtzt und haben ihn regelrecht "erbeutet" und dabei getötet.

Meine Meinung: es ist schwer was dazu zu sagen, aber wahrscheinlich hatten die Hunde ein "Sozialverhaltens- bzw. Erziehungsdefizit. Die hätte man mit einer artgerechten, konsequenten und gewaltfreien Erziehung mit Hilfe eines guten HT (ich hab meine HT als Beispiel genommen - die ist Oberklasse) verhindern können, sowie der Aneignung der Hundesprache (so weit wie es eben möglich ist) wenn man schon weiss, das alle Welt, es auf "solchen Hunde" abgesehen hat (weil es sind ja "gefährliche" Hunde).

Die Meinung der anderen:

Es gibt halt Hunde, die sind verrückt, der HH kann nichts dafür.
Man kann nicht für alles verantwortlich sein bzw. nicht alle Fehler kommen von falscher Erziehung.
So was kann man nicht voraus sehen und damit auch nicht verhindern.
Und weiterhin standhaft der Meinung, das es manche Hunde gibt, die einfach ausklinken und deshalb nicht zu kontrollieren sind.
Der Hund bleib immer unberechenbar.

Bei dem vorletzten Standpunkt bin ich fast gleicher Meinung, ABER das "ausklinken" ist auch auf ein Defizit seitens des HH zurückzuführen, oder nicht?

Bitte sagt mir mal, was denkt ihr?

VG
Sonja und Benny


von Antje Wiechmann(YCH) am 14. Juni 2002 15:37

: Hallo!
Ich denke, dass jeder Hund mal ausklinken kann, so gut kann ich ihn einfach nicht erziehen, dass er es nicht tut.
Mir als Hundeführer muss nur klar sein, dass ich die Konrolle behalten muss, wenn ich unsicher bin, bleibt mir nur die Leine.
Die Verantwortung nimmt mir niemand ab und es ist am Ende sch.. egal ob mein Hund einen Aufzuchtschaden oder einen genetischen Defekt hat.
Oder aber ob ich ich als Laie die Situation nicht erfasse....
Ich führe 4 Hunde und habe die Entscheidung und die Verantwortung jeden Tag.
Gruss
Antje

von Chri and Punto(YCH) am 14. Juni 2002 16:09

: Hallo,

ich bin der Meinung, dass jeder der Hundehalterinnen seinen Hund kennen musste (punkto umgang mit anderen Hunden) und hätte dem anderen aus dem Weg gehen können. Wie sich ein kleiner Hund von der Leine reissen kann kommt mir jedoch ein bisschen komisch vor! Man hat die Verantwortung für sein Tier, kennt es und weiss, auf was es reagiert etc. Ich z.B habe einen Hund, der nicht gerade der Friedfertigste ist und habe auch gelernt damit umzugehen (Leinenzwang). Diesen aber vor anderen Leuten zu behaupten ist nicht einfach! Ich habe schon viel gehört: du hast kein vertrauen in deinen Hund! oder: Ich übernehm die Verantwortung!

Doch ich allein habe die Verantwortung für meinen Hund, die ich keienm anderen geben kann. Mittlerweilen ist mir egal, was die anderen sagen, sollen sie doch nur, wenn sie meinen meinen Hund besser zu kennen!

Unser anderehundeproblem ist aus negativen Erfahrungen gekommen. Wir wissen nicht was geschehen ist (hund war in den Ferien), doch irgendwas muss passiert gewesen sein. Nun versuchen wir die sache wieder einigermassen in den griff zu bekommen.

tschüssy Chri and PUnto

von Christina(YCH) am 14. Juni 2002 16:25

Hallo Sonja!
Also ich kann eigentlich aus erfahrung sprechen, mein Hund ist auch ein bisschen "verrückt" wenn es um andere Hunde geht. Er würde zwar keinen anderen Hund beissen oder töten, aber an der Leine führt er sich auf wie eine wild gewordene Bestie. Er gehorcht sehr schlecht, wenn er etwas sieht dass ihn mehr interessiert. Und ich muss sagen dass ich der Meinung bin selber schuld am Verhalten meines Hundes zu sein. Ich bekam ihn als er 2 Jahre alt war und wäre ich gleich mit ihm in eine Hundeschule gegangen, hätte man es vielleicht noch richten können. In den meisten Fällen ist der Hundeführer selber schuld wenn der Hund verrückt spielt, aber es gibt auch andere Fälle. Ich kenne ein Ehepaar die einen erwachsenen (ca. 2 Jahre alten) Hund aus dem Tierheim genommen haben. Sie hatten ihn immer an der leine, weil er sich mit anderen Hunden nicht verstand und einmal passierte es: Ein kleiner unangeleinter Pudel raste auf ihn zu, er schnappte sich den Pudel und biss ihn tot. Da konnten die Leute wirklich nichts dafür. Und das wäre auch in einer Hundeschule sicher nicht besser geworden. Das Totbeissen eines anderen Hundes zeugt von einem sehr schlechten Sozialverhalten, oder von einer Krankheit (zB Hirntumor, etc.),...
Bei dem Fall mit den 2 Hunden die den kleinen getötet haben: Ich glaube nicht dass die Hunde ein fehlendes Sozialverhalten hatten (sonst wären sie ja nicht zu zweit), wahrscheinlich sahen sie den kleinen Hund nicht als Hund sondern als Beute an. Aber das ist nur eine Vermutung.Um da eine genaue Antwort zu finden, müsste man die Frau und ihre Hunde kennen.

mfg Christina

von Yna(YCH) am 14. Juni 2002 16:27

Hallo Sonja!

Hm, ich glaube es gibt durchaus Hunde bei denen es nicht geht mit Erziehung und Hundesprache bzw. Resozialisierung sicher etwas zu retten. Damit kann man dann umgehen, erfordert natürlich höchste Umsicht oder das Tier töten lassen. Dies Schicksal blüht natürlich vielen Hunden zu Unrecht und oftmals ist es der Defekt der Halter und nicht der Hunde. Wenn ich mir so anschaue was da heutzutage alles so gezüchtet wird, dann seh ich es von außen und frag mich oft wie es drinnen wohl aussehen mag. Dass da so manches eventuell wichtige Detail auf der Strecke bleibt vom Sozialverhalten eines Hundes kann ich mir sehr gut vorstellen. Außerdem ist es eben immer fraglich aus welcher Motivation heraus Hunde töten. Das kann so viele Auslöser gehabt haben, da steckt man nicht drin. Und den Zeitungen glaub ich in ihren Berichten kein müdes Wort mehr!
Ich glaube nicht, dass der Hund, der einmal getötet hat unbedingt ein degeneriertes Psychowrack ist. Ich glaube aber, dass es diese Hunde gibt, sei es nun aus Krankheits- oder Zuchtgründen oder aus massiven Misshandlungen und Erziehungsfehlern.

Gruß,
Yna

von ChristineHd(YCH) am 14. Juni 2002 19:39

Hallo,

wäre der Hund nicht so sehr in der Lage, die Macken der Menschen zu verarbeiten, gäbe es weit aus mehr Unfälle mit Hunden und vor allem wäre der Hund niemals "der beste Freund des Menschen" geworden.

Man darf nie vergessen, daß der Hund kein Stofftier ist und daß manchmal manche Situationen einfach unglücklich verlaufen.

Und meine Meinung - nicht jede "Entgleisung" des Hundes ist allein die Schuld des Halters, sonst, wie gesagt, wären sehr viel mehr Hunde durchgeknallt und nicht alles ist therapierbar.

Christine

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