HAllo Ronja,
zuerst einmal, grundsätzlich nicht zwingen. Wenn man einen Hund zu etwas zwingt, wovor er Angst hat, wird das nur negativ verbunden. Und das ist ja etwas, was Du nicht willst. Zumindest, so wie ich das verstehe.
Fremde, ihm Angst einjagende Gegenstände zwar immer wieder irgendwo aufstellen, oder beim Spaziergang aufsuchen, aber Hund nicht zwingen hinzugehen, und auch nicht locken.
Meine Hündin z.B. hatte Angst vor Heu-/Stroh-/Silage-Ballen. Ich habe mir solche Ballen ausgesucht, bin beim Spaziergang hingegangen, habe sie bestaunt, angefasst, etc. Meine Hündin blieb einige Meter zurück. Irgendwann siegte die Neugier, und sie kam einen Schritt näher, dann noch einen, und noch einen. Und dann war sie mit der Nase dran. Und was glaubst Du, was es da so alles gibt. Z.B. liegen da dolle Leckerlis direkt daneben. Tja, was man nicht so alles findet.
. Oder man findet Leckerlis auf dem Grenzstein, der so bedrohlich in der Gegend rumsteht, oder manchmal findet man auch nichts. Aber man hat festgestellt, dass diese komischen Steine, die da immer mal wieder in den Feldern rumstehen, einen nicht fressen. Oder diese Mülltonnen, die nachts so riesige Schatten werfen.
Ich habe mich bei meiner Hündin immer Richtung angsteinjagendes Objekt bewegt, die Hündin dabei aber nicht weiter beachtet (selbstverständlich habe ich sie beobachtet, aber nicht mit ihr geredet, etc.). Wie geschrieben, meist siegte irgendwann die Neugier, und sie machte ein paar Schritte in Richtung dieses Objekts. Je nachdem, wie gross ihre Angst war (bzw. wie gross ich ihre Angst einschätzte), ging ich dann ganz einfach weiter, als ob nichts geschehen wäre oder wartete so lange, bis sie an besagtes Objekt ranging. Bei Objekten, die ihr grosse Angst einjagten, dauerte das manchmal bis zu 2 Wochen, während denen wir regelmässig auf unseren Spaziergängen daran vorbeikamen.
Lass ihn selbst die Erfahrung machen, dass er nicht gefressen wird, wenn irgendetwas unbekanntes in der Umgebung rumsteht.
Hoffentlich war das jetzt verständlich, wie ich das meine.
ist schon ein bischen spät. Vielleicht kannst Du das einfach auf deine Probleme anwenden. Gilt übrigens auch für Übungen mit Menschen. Hund auf Menschen zugehen lassen, nicht umgekehrt. Nicht Hund wird von Menschen angequatscht, sondern Hund schaut sich Mensch an, und erst wenn Hund das okay gibt, darf Mensch ihn anreden, oder gar anfassen.
Ausnahme: selbstredend die eigene Familie und Tierarzt.
Ansonsten solltest Du folgendes bedenken. Ein Hund, der Angst hat, verkrampft sich. Verkrampfte Muskulatur führt auch zu körperlichen Schmerzen. Also musst Du zusehen, dass Du seine Verkrampfung abbauen kannst. Und ihn evtl. auch etwas "relaxen" kannst, zumindest mal eine Zeit lang.
Dazu könntest Du es zusätzlich zum üben mit Tellington Touches, Bachblüten und evtl. homöopathischen Mitteln probieren. Ich würde Dir aber empfehlen, dafür Fachleute aufzusuchen, und nicht einfach irgendwie drauf los zu "panschen".
Gruss Cindy