Ängstlicher Hund :: Hundeerziehung + Soziales

Ängstlicher Hund

von Tanja(YCH) am 18. August 2002 10:57

Hallo Claudia,

: zum Beispiel das Buch: Verhaltensstörungen bei Hund und Katze von John Fisher.
: Der Inhalt diese Buches beschreibt an vielen Stellen genau das Verhalten unserer Hündin und die Ursachen dafür.
: Wenn die Angst übertragen wird, warum hat dann kein Welpe unserer alten Hündin, ihre Agst übernommen ?
: Habe ich nur Glück gehabt ?

Ja - eindeutig!

Es gibt immer wieder verschiedene Meinungen, aber meine Meinung ist eindeutig, daß ich mit so einer Hündin nicht gezüchtet hätte und auch mit deiner jüngeren nicht züchten würde.

Was bedeutet züchten? Die Rasse zu erhalten und zu verbessern!

Es ist in meinen Augen schon unverantwortlich mit einer Hündin, die nach jeder Läufigkeit scheinträchtig wird zu züchten, aber mit einer ängstlichen Hündin ??!!

Hier ein Auszug von Dr. Dieter Fleig:
Da gibt es eine Theorie, die offensichtlich unter sogenannten Züchtern nicht auszurotten ist. Danach läßt man eine Hündin, die nervlich unsicher, scheu oder ängstlich ist, am besten decken, dann bessert sich das!
Das wahre Ergebnis sieht anders aus. Das schlechte Wesen der Hündin ändert sich überhaupt nicht, vielmehr überträgt es sich mit größter Sicherheit auf die Nachkommen, schädigt die Rasse.
Diese Übertragung erfolgt zum einen über genetische Vererbung, zum anderen aber auch noch über das "Tradieren".
Auch deshalb die unerbittliche Forderung, nur mit wesensstarken Hündinnen zu züchten!

Ich könnte dir noch sehr viele Bücher über Zucht nennen, bei denen die Autoren alle dieser Meinung sind. Das war nur ein Beispiel.

Ich kann dir von mir berichten:
meine Zuchthündin ist kerngesund. Nicht mal mit der allerkleinsten Krankheit hätte ich sie in die Zucht genommen (genauso den Rüden).
Vor dem Decken habe ich sie ebenfalls nochmals komplett durchchecken lassen.
Meine Zuchthündin hat ein Top-Wesen und die Wesensprüfung als beste abgelegt, sowie eine super Körung gemacht (und bei unserer Rasse sind die Körungen sehr sehr schwer).
Genauso wie auch die Eltern, Großeltern, etc. der beiden Zuchtpartner.
Ich habe unwahrscheinlich viel Liebe, Zeit, Geld in die Aufzucht der Welpen gesteckt.

Und dennoch sieht es im Moment so aus, daß ein Welpe aus dem 10er Wurf ängstlich ist. Warum wissen wir derzeit alle nicht.
Aber ich kann dir sagen, daß ich mir sehr viele Gedanken darüber mache und daß ich ernstlich am überlegen bin, ob ich mit der Hündin noch mal einen Wurf machen soll.

Viele Grüße
Tanja

von Claudia(YCH) am 18. August 2002 11:23

Hallo Tanja,
das sich das Wesen der Hündin postiv verändert, wenn sie Welpen hatte, halte sogar ich für Schwachsinn.
Was die Scheinträchtigkeit angeht, sehe ich es jedaoch anders.
Auch unsere alte Hündin war nach jeder Läufigkeit scheinträchtig, bis sie Welpen hatte. Danach war Scheinträchtigkeit kein Thema mehr.
Habe ich schon wieder Glück gehabt?
Es gibt so viele "Experten" und sie können sich nicht einigen, was nun richtig ist und was nicht, das sieht man ja schon am Inhalt der Bücher.
Du hast viele Bücher, die gegen die Zucht mit solch einem Hund sprechen, ich habe Bücher in denen solch ein Hund ruhig zur Zucht genommen werden könnte.
Ansonsten kann ich Deine Meinung respektieren, auch wenn ich anderer Ansicht bin. Das einer Deiner Nachzuchtwelpen ängstlich ist, muß doch nicht von Deiner Hündin abhängen, da gibt es tausende von Möglichkeiten.
Meine Erfahrungen sind da halt ganz anders und zum Glück positiver Natur, sonst würde ich gar keine Überlegungen anstellen mit unserer Hündin zu züchten.
Voraussetzung ist auch bei ihr, das sie HD-frei ist und den Wesenstest besteht. Bis dahin ist es aber noch etwas hin und ich habe noch viel Zeit mit ihr zu arbeiten.
Ich weiß auch nicht, was Du für ein Bild von unserer Hündin hast. Sie bricht nicht den ganzen Tag in Panik aus und ist das reinste Nervenbündel. Ganz im Gegenteil. Es gibt halt nur bestimmte Situationen mit denen sie noch nicht klar kommt. Wobei ich wieder beim Thema Prägung wäre. Wenn sie besser auf die Umwelt geprägt gewesen wäre, hätte ich heute gar keine Probleme mit ihr.
Meiner Meinung nach ist auch ein sensibler Hund nicht gleich zusetzen mit einem nervenschwachen Hund.
Viele Grüße,
Claudia

von Alex & Aris(YCH) am 18. August 2002 11:34

Hallo Claudia,

:.....Du hast viele Bücher, die gegen die Zucht mit solch einem Hund sprechen, ich habe Bücher in denen solch ein Hund ruhig zur Zucht genommen werden könnte.

Das würd ich ja gerne lesen! Ein Buch in dem steht, dass man mit einer überängstlichen Mutterhündin züchten SOLL!
Es ist wohl vielmehr so, dass du etwas herausinterpretierst, das dir in den Kram paßt!

Tut mir leid, aber deine Einstellung ist in der Hinsicht völlig daneben.
Weil rein egoistisch und unverantwortlich!

Ich würde meinen Rüden, der lieb, schön, etc...... ist UND sämtliche erforderlichen Papiere dazu hat NICHT als Deckrüden einsetzen, weil er ein paar Macken hat, die vielleicht viele Menschen nicht stören würde, ABER die trotzdem nicht weitervererbt werden sollten (es kommt eben nicht allein darauf an einen Wesenstest zu bestehen)!

Außerdem gehst du auf das wesentliche Argument gar nicht ein (wohlweislich)!
Nämlich, dass das Vorbild deiner Hündin in den ersten Lebenswochen mitentscheidend darauf ist, wie die Welpen mit neuen Umwelteinflüssen umgehen.
Willst du garantieren, dass sie in der Zeit nicht wegen "Gott weiss was" erschrickt! (.........vorhin hast du noch ganz anders geschrieben, jetzt auf einmal relativierst du bereits, weil die antworten dir nicht in den Kram passen)

Und noch was:
Im Zweifelsfalle sollte man sich immer für das "geringere Übel" entscheiden (das nennt man Verantwortungsethik)! Also wenn du deine Hündin NICHT zur Zucht einsetzt schadet das bestimmt nicht. Der andere Fall ist unsicherer! Denk mal darüber nach!

Liebe Grüsse

Alex & Aris

von Tanja(YCH) am 18. August 2002 11:43

Hi Claudia,

: das sich das Wesen der Hündin postiv verändert, wenn sie Welpen hatte, halte sogar ich für Schwachsinn.

Natürlich, aber darum ging es ja nicht erstrangig. Das stand halt noch im Text dabei.

: Was die Scheinträchtigkeit angeht, sehe ich es jedaoch anders.
: Auch unsere alte Hündin war nach jeder Läufigkeit scheinträchtig, bis sie Welpen hatte. Danach war Scheinträchtigkeit kein Thema mehr.
: Habe ich schon wieder Glück gehabt?

Ja! Nochmal von einem Experten:
... Ebensowenig sollte man mit einer Hündin züchten, die ohne jede Bedeckung Scheinträchtigkeit zeigt.
Ein ordentlicher Züchter wird das alles vermeiden, wenn er nicht will, daß die Erwerber seiner Welpen - vor allem aber die so entstandenen Hunde - einmal Schwierigkeiten bekommen.

: Es gibt so viele "Experten" und sie können sich nicht einigen, was nun richtig ist und was nicht, das sieht man ja schon am Inhalt der Bücher.
: Du hast viele Bücher, die gegen die Zucht mit solch einem Hund sprechen, ich habe Bücher in denen solch ein Hund ruhig zur Zucht genommen werden könnte.

Natürlich gibt es jede Menge widersprüchliche Meinungen.
Aber allein die Möglichkeit, ist doch schon Grund genug, es nicht zu tun.
Eine Bekannte züchtet mit einem Hund mit HD. Beim ersten Wurf waren alle Hunde HD-frei (sollten jedoch diese Hunde in die Zucht kommen, will ich gar nicht davon reden ...).
Beim zweiten Wurf hatte ein Hund HD. Ich habe mich mit ihr endlos über dieses Thema gestritten, da sie der Meinung ist, daß ein Hund aus einem Wurf wohl absolut zu vernachlässigen ist.
Das sehe ich komplett anders.
Auch muß man hier doch weiter denken. Was nützt das der Rasse?
Für mich ist das unverantworlich!

: Voraussetzung ist auch bei ihr, das sie HD-frei ist und den Wesenstest besteht. Bis dahin ist es aber noch etwas hin und ich habe noch viel Zeit mit ihr zu arbeiten.

Der Wesenstest soll aber eigentlich nicht das Erlernte zeigen, sondern das ursprüngliche Wesen auf unterschiedliche Reize.
Bei uns wird der Wesenstest sehr früh gemacht und ist jedesmal komplett anders. (Natürlich üben hierfür auch viele, aber das hat doch mit dem ursprünglichen Wesen nichts mehr zu tun).

: Ich weiß auch nicht, was Du für ein Bild von unserer Hündin hast. Sie bricht nicht den ganzen Tag in Panik aus und ist das reinste Nervenbündel. Ganz im Gegenteil. Es gibt halt nur bestimmte Situationen mit denen sie noch nicht klar kommt. Wobei ich wieder beim Thema Prägung wäre. Wenn sie besser auf die Umwelt geprägt gewesen wäre, hätte ich heute gar keine Probleme mit ihr.
: Meiner Meinung nach ist auch ein sensibler Hund nicht gleich zusetzen mit einem nervenschwachen Hund.

Ich habe doch kein schlechtes Bild von deiner Hündin, zumal ich sie ja nicht mal kenne. Sicher ist sie ein ganz liebenswerter Hund.
Aber ich denke einfach, es werden so viele Hunde gezüchtet und da sollten einfach nur die besten in die Zucht kommen.
Man sollte als Züchter einfach seine rosa Brille absetzen und nicht jeden Hund in die Zucht nehmen.

Viele Grüße
Tanja
:

von Ronja(YCH) am 18. August 2002 11:52

Hallo Zusammen,

ich wollte hier ganz bestimmt keine Diskussion entfachen ob man mit weniger wesensfesten Hunden züchten soll oder nicht.
Vielmehr erhoffte ich Tipps, für den Umgang mit einem ängstlichen Hund, übrigens stammt er von sehr wesensfesten Eltern ab.
Grüßle Ronja

von Claudia(YCH) am 18. August 2002 12:34

Hallo Tanja,
ich versthe Deine Bedenken sehr gut und kann Deine Gadankengänge auch nach voll ziehen.
Aber nochmal, was ist mit der Prägung durch den Züchter.
Ich glaube nicht, das das Wesen meiner Hündin von Natur aus so ist. Sie war bei der Züchterin sehr aufgeschlossen und frech, das war der Grund warum ich ausgerechnet sie haben wollte. Sie mußte ja bei mir mit den großen zurecht kommen, da konnte ich keinen Duckmäuser dazu nehmen.
Es war, meiner Meinung nach, Fehler der Züchterin und später meiner.
Da der Hund bei uns völlig überfordert war und nur so überschwemmt worden ist von neuen Eindrücken.
In einer meiner schlauen Bücher steht, das in der Zeit von der achten bis zur zehnten Woche das Angstempfinden des Welpen geprägt wird und er von allem, was er in dieser Zeit kennen lernt Angst haben wird. Die dann meistens auch haften bleibt. Ich habe meine Hündin genau in dieser Zeit übernommen. Und wie geschrieben, war ihr neues Umfeld ein völlig anderes, als das was sie gewohnt war.
Also bin ich an der Sache sicher nicht unschuldig.
Kein Mensch weiß, wie sich der Hund unter anderen Umständen entwickelt hätte.
Damit will ich nur ausdrücken, das es nicht im Wesen verankert sein muß, ob ein Hund ängstlich ist oder eben nicht.
Mit der HD sehe ich es genau so wie Du, mit einen kranken Hund, wo es außer Frage steht, das es erblich weiter gegeben werden kann zu züchten, finde ich auch nicht gut.
Als wir damals unsere alte Hündin bekommen haben, war die Zucht überhaupt kein Thema für mich. Das ergab sich erst durch die Scheinträchtigkeit meiner Hündin, mein Tierarzt riet mir sie decken oder kastrieren zu lassen. Gesagt, getan.
Wenn es nichts bringt die Hündin belegen zu lassen, warum wird dann dazu geraten. So viel ich weiß ist auch keine der Hündin aus dem Wurf je scheinträchtig gewesen. Das muß nicht unbedingt etwas heißen, aber es waren immerhin 6 Hündinnen.
Leider gibt es den Wesenstest nicht überall und er wird überall anders gehandhabt.Ich weiß, das bei meiner Rasse auch noch mit Hunden gezüchtet wird, die nie einen Wesenstest ablegen mußten.
Solange meine Hündin ihre Angst nicht völlig abgelegt hat, spielt die Zucht mit ihr für mich auch keine Rolle. Ich habe sie ja nicht, weil ich mit ihr züchten will oder muß, sondern weil ich sie lieb habe und ihre Rasse einfach Klasse finde.
Viele Grüße,
Claudia

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