Hallo an Alle,
: Erstaunt habe ich in der letzten Zeit die Diskussionen zum Thema "LEINENZIEHEN" verfolgt.
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Erstaunt bin ich auch und kann dem Statement von SLP in einigen Punkten nur zustimmen. Allerdings nicht beim Leinenruck.
Die meisten Leute bekommen ihren Hund ja im Welpenalter und zu dem Zeitpunkt erzählt mir keiner, daß der Hund zieht an der Leine.
Und genau im Welpenalter habe ich es doch auch in der Hand, Leinenziehen gar nicht erst zuzulassen.
Ich binde mir zum Beispiel eine Leine um und nehme den Hund mit; bei allen häuslichen Aktivitäten: sprich der Hund lernt so, mit zu folgen (nicht auf Komandos hören, sondern "Folgschaft zu leisten"
und Blickkontakt zu halten. Er lernt auch, daß die Richtung und das Tempo von MIR bestimmt wird, nicht von ihm. Mein Welpe läuft auch nicht frei in der Gegend rum, sondern von Anfang an an der Leine (später an einer langen Feldleine) und zwar solange, bis er auf Zuruf zuverlässig kommt und nicht Zwischenstop bei jedem Mauseloch etc macht und eine Buddelrunde einlegt.
Aber genau, weil ich mich jetzt schon darum kümmere, daß mein Hund "Folgschaft leistet" (das heißt nicht, daß mein Hund gequält wird und keine Freiräume geniest), werde ich von jedem Menschen angefeindet und muß mir sagen lassen, daß mein Hund Verhaltensstörungen bekommt, wenn er nicht frei laufen darf. Das erzählen immer genau die Leute, die 20 mal lauthals nach ihrer (erwachsenen) Töle schreien und der Hund sich überhaupt nicht dafür interessiert. Je höher der Gehorsam, desto mehr Freiheiten hat der Hund.
Zum Spielen geht´s in die Welpenstunde oder zu den Hundekumpels auf Arbeit (meine Kollegen haben auch Hunde, so sind immer zwischen 2 und 5 Hunde beisammen) und keiner von diesen Hunden ist verhaltensgestört.
Selbst beim erwachsenen Hund braucht man keinen Leinenruck: Leine um die Hüfte und Hund geht mit und zwar im Haus, im Garten, beim Spaziergang. Weg und Geschwindigkeit bestimme ICH!!! Eine Richtungsänderung zur rechten Zeit, bei erneutem Ziehen stehenbleiben. Irgendwann wird´s dem Hund zu blöd. Aber ich denke, daß es doch meistens die Hunde sind, die ziehen, die keinen Blickkontakt zu ihrem Herrchen oder Frauchen halten??!!
: Am besten wir reden alle mit unseren Hunden in einem vernünftigen Ton, legen ihnen unsere
: Argumente PRO und Contra dar und lassen sie dann mitentscheiden.
: Habt Ihr alle, die Ihr so gegen die Anwendung von körperlichen Erziehungsmaßnahmen redet Euch
: mal überlegt, mit was Ihr es hier zu tun habt?
Dem kann ich nur zustimmen, antiautoritäre Erziehung ist sowohl für Hunde als auch für Kinder nicht empfehlenswert :-)!
Für einen Menschen mag es brutal erscheinen, wenn man einen Hund
: schüttelt.
Dem Punkt kann ich nun wieder nicht zustimmen: Nackenschütteln kommt nur im Verhaltensrepertoire von Welpen untereinander im Spiel vor oder im Jagdverhalten des erwachsenen Hundes (Beute tot schütteln).
Ein NackenGRIFF dagegen ist Mittel der Wahl, kann man auch ständig bei Hündinnen mit ihren Welpen beobachten (ab einem bestimmten Alter).
Ansonsten ein gelungenes Statement von SLP, Vermenschlichung bringt unsere Hunde nur in Schwierigkeiten! (Kann ich jeden Tag auf´s neue beobachten: ich arbeite im Tierheim.)
Liebe Grüße,
Me